Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

FAZIT UND AUSBLICK 393
2. Inwiefern ist der Einfluss von Organisationsmoden auf die Strukturgestaltung
abhängig von der Branche?
3. Welchen Einfluss hat das bestehende Denkmodell des Managements? Ist dieses
Denkmodell stärker durch den persönlichen Entwicklungshintergrund der Manager
oder durch ein kulturell-länderspezifisches Verhaltensmuster beeinflusst?
In Bezug auf das NIA-Element „methodengeleitete Massnahmengenerierung“ wollen
wir abschliessend noch einige Anmerkungen zu der in TEIL IV, Kap. 2.1.3. erwähnten
Weiterentwicklung der Syntegrationsmethode von Beer zur SuperSyntegrationsmethode
von Malik Management machen. Da die SuperSyntegration nicht Fokus
dieser Arbeit war, sich jedoch aufgrund ihres methodischen Vorgehens selbst als
Schwerpunkt für weitere wissenschaftliche Untersuchungen eignet, werden wir uns auf
die wichtigsten methodischen Überlegungen im Rahmen des NIA-Prozessmodell
beschränken. 972 Die SuperSyntegration zählt u.E. als Methode einer rahmengebenden
Kommunikationsstruktur zu den gegenwärtig bedeutendsten Vorgehensweisen geplanter
organisatorischer Veränderungen. Indem ihr Vorgehen zugleich sach- und
psycho-soziologische Aspekte integriert, wirkt sie sich nicht nur auf das NIA-Element
„methodengeleitete Massnahmengenerierung“ aus, sondern beeinflusst durch die
Wahl ihrer Ausgangsfrage resp. durch ihre Vorgehensweise eine Vielzahl an
Elementen im NIA-Prozessmodell.
Um dies zu präzisieren sowie in Bezug auf die in TEIL II, Kap. 1. vorgestellten
theoretischen Überlegungen zu geplanten organisatorischen Veränderungen, werden
die der SuperSyntegration und ihrem zeitlich präzise getakteten Vorgehen zugrunde
liegenden wichtigsten methodischen Stärken vorgestellt:
1. Konzentration auf die Massnahmenerarbeitung. Die Methode ermöglicht eine
umfassende Konzentration auf die Kernprozesse der Massnahmen- resp.
Ergebniserarbeitung (sachlogischer Aspekt). Das Gestalten des Rahmens umfasst
dabei auch das Planen sämtlicher Aktivitäten im Umfeld (das Protokollieren von
Aussagen, die zeitliche Koordination von Sitzungsteilnahmen, etc.), die die Teilnehmenden
vom Kernprozess der Massnahmenerarbeitung ablenken könnten.
2. Erzeugung kollektiver Veränderungsenergie. Die Methode bietet genügend inhaltlichen
Spielraum, sodass unter partizipativen Gesichtspunkten die Teilnehmer ihr
972 Unsere Überlegungen basieren auf dem Studium der Theorie zur Syntegrations- und SuperSyntegrations-
Methode, [vgl. Beer, S. (Syntegrity, 1994) sowie Malik, F. (Strategie, 2011), S. 296ff.]. Reflektiert und überarbeitet,
wurden diese Überlegungen durch die Mitarbeit und den Austausch mit Syntegrationsteilnehmern an
rund zehn SuperSyntegrations-Durchführungen von Malik Management.