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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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EINLEITUNG 37<br />

5.2.1. Grundlegendes Systemverständnis<br />

Nachfolgend werden die wichtigsten Systembegriffe und Unterscheidungen vorgestellt.<br />

5.2.1.1. Elemente und Beziehungen<br />

Elemente sind i.d.R. die kleinsten Einheiten eines Systems, deren Wahl jeweils<br />

abhängig von der organisatorischen Aufgabenstellung ist. Nach GROCHLA sind in<br />

der betriebswirtschaftlichen <strong>Organisation</strong>slehre die kleinsten Einheiten einer <strong>Organisation</strong><br />

Menschen und Maschinen. 47 Diese Elemente agieren und reagieren nicht unabhängig<br />

voneinander, sondern kommunizieren auf die ein oder andere Art und Weise<br />

über Beziehungen miteinander. Wesentlich für die Qualität eines Systems ist daher das<br />

Beziehungsnetz und die Intensität des Beziehungszusammenhanges zwischen diesen<br />

Elementen, 48 woraus sich der Charakter eines sozio-technischen Systems ergibt.<br />

Generell lassen sich zum einen materielle Beziehungen, die den Austausch physischer<br />

Objekte zwischen Elementen darstellen und sich auf die Hauptphasen des betrieblichen<br />

Erzeugungsprozesses beziehen, und zum anderen informationelle Beziehungen,<br />

womit der Austausch von Informationen horizontal (zwischen gleichgestellten<br />

Elementen) oder vertikal (zwischen hierarchischen Leitungsbeziehungen) gemeint ist,<br />

unterscheiden. In Summe ergibt sich daraus ein emergentes Systemverhalten, das eine<br />

eigene Qualität und Dynamik aufweist. 49<br />

5.2.1.2. Teil- und Untersysteme<br />

Systeme sind <strong>im</strong>mer Teile anderer Systeme, wodurch sich eine sog. Systemeinbettung<br />

aus dem fokussierten System sowie aus über- und untergeordneten Systemen ergibt. Je<br />

nach Bedarf können unterschiedliche Systemebenen oder Systemausschnitte (die sich<br />

Ebenen übergreifend durch das Vorhandensein best<strong>im</strong>mter Merkmale definieren<br />

lassen) i.S. von Sub- oder Teilsystemen fokussiert werden. Die Wahl einer best<strong>im</strong>mten<br />

Systemebene ist ein vom Betrachter subjektiv gewählter Ausgangspunkt, wodurch die<br />

47<br />

48<br />

49<br />

Grochla, E. (Unternehmensorganisation, 1972/1983), S. 16.<br />

Ebd., S. 76.<br />

Emergenz ist ein aus der Biologie entliehener Terminus und bezeichnet eine Systemeigenschaft, die aus dem<br />

Zusammenspiel systemendogener und/oder -exogener Aspekte resultiert. Diese Eigenschaft ist weder einzelnen<br />

Systemelementen zuzurechnen noch durch die Analyse einzelner Elemente identifizierbar, [vgl. für<br />

eine Vertiefung Holland, J.H. (Emergence, 1998/2000) sowie Morowitz, H.J. (Emergence, 2002/2004), der<br />

praxisnah anhand von 28 Beispielen aufzeigt, wie Emergenz entsteht].

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