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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 367<br />

Bedeutung verhaltenstheoretischer Aspekte in Veränderungsprozessen wandelte (Kap.<br />

3.1.). Zweitens wurde aufgezeigt, inwiefern das Erkennen von <strong>St</strong>rukturmustern eine<br />

methodische Alternative darstellt, um komplexe Sachverhalte zu analysieren (Kap.<br />

3.2.).<br />

Die Rekonstruktion des Entwicklungsverlaufs verhaltensorientierter OE-Ansätze und<br />

die Beurteilung ihrer Bedeutung erlaubt zusammengefasst drei Feststellungen: Erstens<br />

ist weder ein struktureller noch ein personaler Ansatz alleine fähig, die heutige<br />

Komplexität wirksam zu meistern. Zweitens folgt aus dem zunehmenden Bedarf der<br />

Integration sachlogischer und psycho-soziologischer Aspekte, dass v.a. das heutige<br />

Handlungsparadigma sozialwissenschaftlicher Ansätze einer theoretisch-konzeptionellen<br />

Neuausrichtung bedarf. Im Vordergrund steht dabei eine Neubewertung des<br />

sachlich gegebenen Kontexts sowie die Frage, welche psychosozialen Themen wie<br />

integriert werden können. Drittens bezieht sich diese Neuausrichtung nicht nur auf die<br />

von Drucker definierte Effektivität i.V. „das Richtige tun“ (vgl. TEIL II, Kap. 2.2.1.),<br />

sondern v.a. auf die Art und Weise wie geplante organisatorische Veränderungsprozesse<br />

gemanagt werden. Letzteres v.a. in Bezug auf präventive Massnahmen gegen<br />

unnötig entstehende Spannungen, Konflikte und Widerstände bei Veränderungen.<br />

„Exper<strong>im</strong>ents show, however, that real people care not only about outcomes, but about whether<br />

the process itself was fair. […] People will punish unfair behavior, even at a cost to themselves,<br />

and even if they have no hope of recovering that cost in the future.“ 957<br />

In Kenntnis, dass das Beantworten dieser Fragestellung zu umfangreich für die<br />

vorliegende Arbeit ist, konzentrierten wir uns auf das Aufzeigen individueller und<br />

organisatorischer Verhaltensmuster, die u.E. für das Verständnis organisatorischer<br />

Veränderungen nützlich sind. Es wurden neun Systemarchetypen vorgestellt, die bei<br />

der Diagnose und Überprüfung geplanter Interventionen angewendet werden können.<br />

Obwohl wir individuelle sowie organisatorische Verhaltensmuster in der Darstellung<br />

unterschieden, ist davon auszugehen, dass die Anwendungsgrenzen je Kontext<br />

fliessend verlaufen.<br />

3.4.2. Kritische Reflektion<br />

Die mit organisatorischem <strong>Wandel</strong> in Verbindung stehenden Haupteinwände am<br />

sozialwissenschaftlichen Paradigma sowie die Kritik an seinen Schwerpunktsetzungen<br />

und Vorgehensweisen wurde in Kap. 3.1.2. vorgestellt und reflektiert. Wir<br />

957 Beinhocker, E. (Origin, 2006), S. 421.

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