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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 364<br />

3.2.9. Systemarchetyp IX: Gegner wider Willen<br />

»Wieso wir plötzlich zu Konkurrenten wurden, ist unbegreiflich.<br />

Unsere Intention war doch die Kooperation.«<br />

(Eigene Formulierung)<br />

3.2.9.1.1. <strong>St</strong>rukturmuster<br />

Vom Systemarchetyp der Gegner wider Willen sind bspw. unterschiedliche interorganisationale<br />

Kooperationsformen betroffen. Grundsätzlich geht es um einen Zusammenschluss<br />

mit der Absicht ein gemeinsames Ziel durch das Nutzen gegenseitiger<br />

<strong>St</strong>ärken zu erreichen. Diese Form des Miteinanders sowie die innerhalb des Verbunds<br />

verfolgten eigennützigen Ziele der Partner sind solange erfolgreich, solange diese auf<br />

die strategischen Ziele, die beide gemeinsam verfolgen, ausgerichtet sind und ein<br />

intensiver Austausch über bestehende und geplante Aktivitäten zwischen beiden Partnern<br />

besteht.<br />

In der Praxis zeichnen sich Kooperationen häufig durch eine räumliche Distanz aus.<br />

Trotz neuester Informationstechnologie kann dies jedoch dazu führen, dass<br />

gegenseitige Abst<strong>im</strong>mungen abnehmen und Partner häufiger dazu tendieren,<br />

eigennützige <strong>St</strong>rategien und Ziele ohne gegenseitige Abst<strong>im</strong>mung zu verfolgen. Eine<br />

Konsequenz ist, dass der Erfolg des einen Partners zum Nachteil des anderen wird.<br />

Dadurch entstehende Diskrepanzen werden häufig durch unterstellte Absichtserklärungen<br />

verstärkt und führen langsam von der anfänglichen Intention der<br />

Kooperation zu einem zunehmenden feindlichen Kl<strong>im</strong>a. Um jedoch die Zusammenarbeit<br />

doch noch zu retten, probieren beide Partner den anderen von der Übernahme<br />

ihrer <strong>St</strong>rategie zu überzeugen, was in den meisten Fällen die vorhandene Situation<br />

durch gegenseitiges Misstrauen verschl<strong>im</strong>mert. Am Schluss überwiegen trotz der noch<br />

ersichtlichen Kooperationsvorteile die negativen Argumente und die Partnerschaft<br />

wird wegen unüberbrückbaren Differenzen aufgelöst.<br />

3.2.9.1.2. Funktionsmechanismus<br />

Der Systemarchetyp der Gegner wider Willen setzt sich aus drei Verstärkungs- und<br />

zwei Kompensationsprozessen zusammen. Während der innere Kooperationskreis (vgl.<br />

Abb. 43) der gegenseitigen Verstärkung der Marktposition dient (Verstärkungsprozess),<br />

führen die sich unabhängig voneinander vollziehenden Verstärkungsprozesse<br />

zur Erfolgsopt<strong>im</strong>ierung beider Partner. Dies hat zur Konsequenz, dass sich deren<br />

Erfolg negativ auf den anderen Partner auswirkt (zwei Kompensationsprozesse).

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