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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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EINLEITUNG 36<br />

Disziplinen befassen sich mit Fragen des opt<strong>im</strong>alen, ganzheitlichen Zusammenspiels<br />

von Elementen, weshalb sie durch bisherige Weiterentwicklungen fast jede bestehende<br />

Einzelwissenschaft <strong>im</strong> Erkennen, Beschreiben und Lösen von Problemen beeinflussen.<br />

Sie können deshalb als disziplinübergreifende Grundlagenwissenschaften verstanden<br />

werden. Das Interesse an der Kybernetik liegt sowohl für den Wissenschaftler als auch<br />

Praktiker <strong>im</strong> Verstehen und Anwenden selbstregulatorischer Mechanismen, um soziale<br />

Systeme strukturell so zu gestalten und zu entwickeln, dass systeminhärente<br />

Mechanismen i.S. der Selbstorganisation genutzt werden können. Dies ist aus Sicht<br />

verhaltenstheoretischer Ansätze wiederum von Vorteil für die mit einem System<br />

verbundenen Menschen. In seiner abstrakten Form lässt sich eine System-Umwelt<br />

Beziehung grafisch wie folgt darstellen:<br />

System-Umwelt<br />

(Supersystem)<br />

Systemabgrenzung<br />

(System)<br />

Systemexterne<br />

Beziehungen<br />

(Output)<br />

System-<br />

Input<br />

System-<br />

Output<br />

Systemexterne<br />

Beziehungen<br />

(Input)<br />

Systeminterne<br />

Beziehungen<br />

System-Komponenten<br />

(Subsysteme)<br />

System-<br />

Elemente<br />

System-Komponenten<br />

(Teilsystem)<br />

Abb. 3: Grundbegriffe eines Systems <strong>im</strong> Überblick.<br />

(Quelle: Integration der Systemabbildungen von ULRICH 1968/1970, S. 96 und SCHULTE-<br />

ZURHAUSEN, 1995/2000, S. 37)<br />

Gründungsvater der Kybernetik als Disziplin. Das zentrale Element der Kybernetik ist die Zirkularität sowie<br />

die Navigation von Handlungsabläufen durch Rückkoppelungsprozesse. Sie dient dynamischen, selbstorganisierenden<br />

Systemen, ein Fliessgleichgewicht (griech.: „homeostasis“, engl.: „steady state“) durch die<br />

<strong>St</strong>euerung und Regelung von komplexen Systemen/Prozessen aufrechtzuerhalten und dadurch ein vorgegebenes<br />

oder <strong>im</strong>manentes Ziel zu erreichen. Dabei ist der Terminus „steuern“, wie er von WIENER verwendet<br />

wird, gleichzusetzen mit dem Begriff der Lenkung, der als Oberbegriff selbstorganisatorische Regelungen<br />

als auch fremdorganisatorische <strong>St</strong>euerungen umfasst. Für das Verständnis einer Unternehmenssteuerung<br />

wird demzufolge von der Logik der Unternehmenslenkung ausgegangen, [vgl. für die Unterscheidung<br />

von <strong>St</strong>euerung und Regelung als Lenkungsaspekte: Ulrich, H. et al. (Ganzheitliches Denken,<br />

1988/1991), S. 76f. Weiter wird auf Beer, S. (Management, 1959) verwiesen, der als Erster kybernetische<br />

Prinzipien auf Probleme des Managements anwendete].

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