Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 358
schwächer (kompensatorischer Prozess). Nachfolgende Abbildung zeigt dieses
Abhängigkeitsverhältnis.
Erfolg von A
[+]
[-]
Erfolg von B
[+]
Ressourcenverfügbarkeit
von A relativ
zu B
[+]
Ressourcenzugriff A [+]
[-]
Ressourcenzugriff B
Abb. 40: Das Strukturmuster der einseitigen Erfolgsspirale.
(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Logik von SENGE, 1990, S. 396)
3.2.6.1.3. Beispiele einer einseitigen Erfolgspirale
1. Einige Mitarbeiter werden verglichen mit anderen aufgrund persönlicher Präferenzen
oder wegen andere Gründe stärker in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert.
2. Spezifische Firmenstandorte erhalten mehr Aufmerksamkeit und Zuwendungen in
Form von Freiheiten des Ressourcenzugriffs als andere.
3. Geschäftsbereichsleiter mit gleichem Aufgabenumfang und Komplexitätsgrad
unterscheiden sich in der Zuweisung von Assistenzstellen.
4. Die Vergabe von Auftragsabwicklungen innerhalb eines Unternehmens erfolgt
trotz gleichverteiltem Kompetenznachweis bei den Mitarbeitern immer an die
gleichen Mitarbeitenden, deren Erfahrungswissen dadurch steigt.
3.2.6.1.4. Möglichkeiten der Intervention
Nebst der Kenntnis des Funktionsmechanismus handelt es sich bei diesem Systemarchetyp
um einen Problemfall. Denn nebst der Möglichkeit des Ressourcenverlusts
und der erhöhten Anstrengung seitens des schwächeren Protagonisten kann der
Teufelskreis nur durch den Erfolgreichen selbst oder durch eine übergeordnete
Weisungsinstanz durchbrochen werden. Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgreichen,
einen Teil seiner Ressourcen zugunsten eines anderen weniger erfolgreichen Parts abzugeben,
besteht zwar, ist in der Praxis aber unwahrscheinlich. Grund dafür ist, dass