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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 353<br />

beziehen, ist es bedeutsam auf einem gemeinsamen mentalen Modell sowohl die<br />

Problemidentifikation als auch das weitere Vorgehen aufzubauen. Konkret bedeutet<br />

dies, dass der Wunsch, das Grundproblem anstelle der Symptome zu beseitigen, von<br />

allen Beteiligten gleichermassen getragen werden muss. 952 Aus- und Weiterbildungen<br />

sowie persönliche Berater oder Mentoren, die helfen das Verhaltensrepertoire einzelner<br />

Entscheidungsträger zu korrigieren und wirksame Verhaltens- und Entscheidungsstrategien<br />

auf Basis des vorgestellten Systemarchetyps zu entwickeln, sind<br />

förderlich.<br />

3.2.4. Systemarchetyp IV: Zielkorrektur<br />

»Eine Zielkorrektur ist halb so schl<strong>im</strong>m; <strong>im</strong> Gegenteil es gehört zu<br />

unserer Flexibilität und <strong>St</strong>rategie des nachfolgend geplanten grossen<br />

Wachstums.«<br />

(Eigene Formulierung)<br />

3.2.4.1.1. <strong>St</strong>rukturmuster<br />

Im weiteren Sinn kann der Systemarchetyp der Zielkorrektur als eine Ausprägung des<br />

Verstärkungsprozesses des Systemarchetyps des begrenzten Wachstums oder des<br />

Systemarchetyps der Symptombekämpfung gesehen werden. Wir führen diesen jedoch<br />

getrennt an, da er nicht nur als Unterkategorie, sondern auch als eigenständiges<br />

<strong>St</strong>rukturproblem zu sehen ist.<br />

Grundsätzlich handelt es sich um eine Reaktion der Zielanpassung, nachdem<br />

festgestellt wird, dass ein geplantes Ziel nicht mehr erreicht werden kann. Dabei kann<br />

es sein, dass die Zielkorrektur als Alternativlösung oder als Folge einer fehlgeschlagenen<br />

erhöhten Anstrengung gewählt wird. Gründe sind organisationsextern oder<br />

-intern zu finden, wobei unabhängig vom Auslöser die Reaktion der Zielanpassung<br />

gleich bleibt. Externe Ursachen können bspw. veränderte Marktbedingungen sein, die<br />

die Bedeutung strategischer Ziele einschränken. Interne Ursachen liegen vor, wenn<br />

aufgrund organisationaler Reibungsverluste Ziele nicht erreicht werden können oder<br />

die Einschätzung möglicher Entwicklungen überschätzt wurde.<br />

952 In TEIL II, Kap. 2.1. erwähnten wir eine empirische <strong>St</strong>udie, die nachweisen konnte, dass v.a. das<br />

Management dazu neigt, sogar faktenunterstützte Informationen noch lange verzerrt – zugunsten eigener<br />

Überzeugungen – wahrzunehmen. Trifft dies zu, sollte probiert werden die in TEIL III, Kap. 1.2.5.2. zum<br />

„Groupthink“-Effekt genannten Interventionsmöglichkeiten für Entscheidungsfindungen zu institutionalisieren.

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