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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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EINLEITUNG 35<br />

eine Menge mehr oder weniger vage charakterisierbarer Handlungen oder<br />

Handlungs- bzw. Entscheidungsdispositionen ist, die zur Erreichung relativ<br />

unbest<strong>im</strong>mter oder best<strong>im</strong>mter Ziele evtl. unter mehr oder weniger best<strong>im</strong>mten<br />

Bedingungen empfohlen wird (i.w.S.).<br />

Abschliessend gilt es bei methodologischen (sowie methodischen) Aussagen zwischen<br />

einer allgemeinen, weltanschaulichen Theorie von Methoden und einer spezifischen<br />

Variante zu unterscheiden. 42 Wir werden uns auf Letzteres konzentrieren, indem sich<br />

unsere methodologischen als auch methodischen Aussagen auf den Geltungsbereich<br />

von <strong>Organisation</strong>en beschränken.<br />

5.2. Systemtheorie und Kybernetik<br />

Der Systemstandpunkt ist auf eine langfristige Entwicklung ausgelegt. 43 Da er erstmals<br />

verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse mit strukturellen Merkmalen gemeinsam<br />

betrachtet, findet das systemorientierte Denken v.a. durch drei Formen Eingang in die<br />

<strong>Organisation</strong>stheorie und -lehre: als organisationssoziologischer Systemansatz, als<br />

systemtheoretisch-kybernetischer Ansatz und als integrierendes Grundkonzept des<br />

sozio-technischen Systems. 44 Wir werden uns nachfolgend auf die Grundaussagen der<br />

Systemtheorie und Kybernetik als Regulationsmechanismus konzentrieren, da diese<br />

Basis für die stärker soziologisch und sozialpsychologisch geprägten o.g. Ansätze<br />

sind.<br />

Grundlage der Systemtheorie und Kybernetik ist die von VON BERTALANFFY<br />

begründete Theorie offener Systeme 45 sowie das Erkennen von WIENER, dass es<br />

Systemstrukturen und -verhaltensweisen in belebten und unbelebten Objekten gibt, die<br />

durch invariante <strong>St</strong>euerungs- und Regelungsmechanismen entstehen. 46 Beide<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

Kondakov, N.I. (Logik, 1971/1983), S. 339.<br />

Senge, P.M. (Fifth Discipline, 1990), S. 91.<br />

Eine gute Einführung in das Systemdenken bieten Schriften der Vertreter des <strong>St</strong>. Galler Systemansatzes, [vgl.<br />

stellvertretend Ulrich, H. et al. (Ganzheitliches Denken, 1988/1991) und Malik, F. (Systemisches<br />

Management, 1993/2009)] sowie Gharajedaghi, J. (Systems Thinking, 1999/2006) und Senge, P.M. (Fifth<br />

Discipline, 1990). Weiter sind für einen Begriffsüberblick S<strong>im</strong>on, F.B. (Unterschiede, 1993) und Willke, H.<br />

(Systemtheorie, 1982/1996) zu nennen.<br />

Für das Befassen mit Kybernetik wird folgende Auswahl empfohlen: Ashby, W.R. (Cybernetics, 1956/1957);<br />

Krieg, W. (Kybernetische Grundlagen, 1971); Foerster von, H. (KybernEthik, 1993) und Lohberg, R. et al.<br />

(Kybernetik, 1970). Für einen Überblick zur Historie der Kybernetik: Pias, C. (Macy Conferences, 2003),<br />

Pickering, A. (Cybernetic, 2010) sowie Foerster von, H. et al. (Ethik, 2007).<br />

Hill, W. et al. (<strong>Organisation</strong>slehre, 1992/1998b), S. 434ff.<br />

Bertalanffy von, L. (Systems Theory, 1951).<br />

Wiener, N. (Cybernetics, 1948/1961). Wiener ist nicht nur Namensgeber (altgr.: :<br />

kybernétes: „<strong>St</strong>euermann“ resp. „die Kunst zu steuern“; lat.: kybernesis: „Leitung“), sondern auch

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