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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 338<br />

Konsequenz<br />

Hoher finanzieller und<br />

zeitlicher Ressourcenaufwand<br />

bei der Auswahl<br />

Subjektive Auswahlkriterien<br />

verdrängen<br />

objektive Merkmale<br />

Erschwerte Qualitätskontrolle<br />

der Beratungsleistung<br />

durch fehlende<br />

Messbarkeit<br />

Spezifizierung<br />

1. Durch das Fehlen eines Mindestmasses an Qualitätsvorselektion zur<br />

Sicherung eines Niveaus bei der Leistungserbringung entstehen hohe Suchkosten.<br />

Die Kenntnis, ob ein „<strong>St</strong>ar“ oder ein „mittelmässiger Dienstleister“<br />

ausgewählt wurde, ist ungewiss (vgl. auch die Verbindung zum Punkt<br />

Qualitätskontrolle).<br />

2. Das Anwenden vermeintlicher Äquivalente ist trügerisch: Referenzlisten<br />

und die häufig damit verbundene Bitte um Diskretion der Referenzen geben<br />

wenig Auskunft über Qualität, Art und Umfang der Leistungen.<br />

Ausbildungshintergründe sind tlw. durch fehlendes Fachwissen schwer<br />

nachvollziehbar.<br />

1. Die nachvollziehbare Anforderung, dass die Qualität einer OE-Beratung<br />

vom Gleichgewicht des Was (inhaltliche Kompetenz) und Wie (Art und<br />

Weise der zwischenmenschlichen Beraterkompetenz) best<strong>im</strong>mt wird, wird<br />

durch eine Überbetonung persönlicher Präferenzen verzerrt.<br />

2. Persönliche Eindrücke wie Optik und Auftreten sowie Mundpropaganda <strong>im</strong><br />

Rahmen persönlicher Bekanntschaften oder öffentlichem Bekanntheitsgrad<br />

werden aufgrund fehlender formalisierter Kompetenzkriterien zu<br />

Sicherheitssurrogaten hochstilisiert und überbewertet.<br />

1. Messkriterien für Resultate sowie qualitative Beurteilungskriterien sind v.a.<br />

<strong>im</strong> zwischenmenschlichen Veränderungsbereich schwer zu best<strong>im</strong>men.<br />

Ausbleibende Resultate werden häufig unter dem Deckmantel der Zeit, die<br />

Veränderungsprojekte benötigen, versteckt.<br />

2. Doch auch wenn bei Fehlschlägen die Möglichkeit von Regressforderungen<br />

oder einer Berufshaftpflicht bestehen würde (was ein Berufsverband erfüllt),<br />

verliert die <strong>Organisation</strong> Zeit. Im schl<strong>im</strong>msten Fall kommen zu der zu bewältigenden<br />

Dynamik noch die Folgen einer wirkungslosen Intervention<br />

dazu.<br />

Tab. 11: Konsequenzen für Kunden einer fehlgeschlagenen Professionalisierung von OE-Massstäben.<br />

(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Ausführungen von KÜHL, 2001, S. 10ff.)<br />

Nicht selten resultiert das Fehlen der genannten Kriterien deshalb in der Konzentration<br />

auf Beratungsfirmen und dem Aufbau interner Beraterpools. Generell ist anzumerken,<br />

dass auch eine <strong>St</strong>andardisierung kein Allheilmittel gegen Scharlatanerie ist, das Setzen<br />

von Konzessionen an Aus- und Weiterbildung sowie Qualitätssicherung, die Wahrscheinlichkeit<br />

von Fehlentscheiden jedoch reduziert.<br />

3.1.3.2.1. Unterstützung durch organisationsexterne Dienstleister<br />

<strong>Organisation</strong>en gehen <strong>im</strong>mer häufiger dazu über, Beratungsfirmen zu engagieren, die<br />

über ein eigenes Gitter von Beurteilungssystemen verfügen, um eine durchgehende<br />

Qualität zu sichern. Dies wird meistens durch einen normativen Ansatz gewährleistet,<br />

der den Nebeneffekt hat, dass Berater fast beliebig austauschbar sind. Inwiefern das<br />

Kriterium der Austauschbarkeit für den Aufbau einer zwischenmenschlichen Berater-<br />

Klienten Beziehung und eines Akzeptanzniveaus beiträgt, bleibt dabei fraglich.

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