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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 328<br />

Managements bereits schwieriger. So wird nebst dem o.g. Begriffsverständnis von<br />

Doppler von weiteren Autoren betont, dass <strong>Organisation</strong>sentwicklung und Change<br />

Management zwei genuin verschiedene Zugänge zur <strong>St</strong>euerung und Gestaltung von<br />

Veränderungen in <strong>Organisation</strong>en sind. Während sich die <strong>Organisation</strong>sentwicklung<br />

auf das sozial-psychologische Umfeld konzentriert, das das Bewahren der kulturellen<br />

Identität sowie den aktiven Einbezug von Individuen und Betroffenen in die<br />

Entwicklung und Umsetzung von Lösungen und Antworten sowie damit verbundene<br />

kontinuierliche, zeitintensive Veränderungsphasen betont, umfasst Change Management<br />

weniger sozialpsychologische und systemische Aspekte, sondern bezieht sich auf<br />

schnelle und radikale Veränderungen. 902 Change Management orientiert sich nach<br />

diesem Verständnis stärker an betriebswirtschaftlichen, technischen Themen wie<br />

Business Reengineering, Outsourcing, etc. Der Motor für Veränderungen ist somit<br />

nicht das Reflektionspotenzial der betroffenen <strong>Organisation</strong>smitglieder, sondern die<br />

Energie derjenigen Manager, die den <strong>Wandel</strong> betreiben. 903 Andere Autoren erwähnen<br />

hingegen, dass die OE verglichen mit Change Management keinesfalls als eine Fortsetzung<br />

der gruppendynamischen Welle unter anderer Bezeichnung oder als schlichte<br />

Vermittlung von Sozialtechniken zu verstehen ist, sondern die <strong>Organisation</strong> und<br />

Person zu gleichen Teilen berücksichtigt. 904 So erwähnt GEBHARDT, dass innerhalb<br />

der OE ein personaler und strukturaler Ansatz zu unterscheiden ist. Der personale<br />

Ansatz geht von der Prämisse aus, dass in erster Linie individueller <strong>Wandel</strong> der Motor<br />

für soziale und organisatorische Veränderungen ist, während der strukturale Ansatz<br />

von der Annahme ausgeht, dass durch eine Veränderung struktureller Regelungen ein<br />

<strong>Wandel</strong> in den Einstellungen und dem Verhalten der betroffenen Mitarbeiter ausgelöst<br />

wird. 905 KRÜGERs Verständnis von Change Management als Oberbegriff mit den<br />

jeweils nach Objektumfang und Schwerpunktsetzung möglichen Unterscheidungen in<br />

Restrukturierung, Reorientierung, Revitalisierung und Remodellierung wurde bereits<br />

in TEIL II, Kap. 1.1. vorgestellt. 906<br />

Durch die Vielfalt unterschiedlicher Verständnisse wird klar, dass das gegenseitige<br />

Verstehen heute gleichsam zum Zufall wird und aufwändige Kommunikations- und<br />

Klärungsprozesse vorprogrammiert sind, wenn Manager und Berater über die<br />

902 Vgl. Janes, A. et al. (Transformations-Management, 2001), S. 3.<br />

903 Ebd., S. 6.<br />

904 Comelli, G. (<strong>Organisation</strong>sentwicklung, 1985), S. 93.<br />

905 Gebhardt, W. (Scheideweg, 1989), S. 193.<br />

906 Krüger, W. (Change Management, 2004).

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