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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 309<br />

gleichzeitig stattfindet. Ziel dieser Phase ist es, <strong>Organisation</strong>smitglieder von der neuen<br />

Ausrichtung und der Notwendigkeit einer Veränderung zu überzeugen, um dadurch<br />

sowohl eine Bereitschaft für den <strong>Wandel</strong> als auch für die Übernahme neuer<br />

Verhaltensmuster zu schaffen. Die Phase des Auftauens ist dabei ein konstitutiver<br />

Bestandteil der Veränderung. Durch das Lösen von bestehenden mentalen Modellen<br />

erfüllt der Auftauprozess eine psychologische Funktion.<br />

Anschliessend müssen Zustände – nachdem sie verändert wurden – eingefroren<br />

werden, um die Funktionssicherheit und Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems wieder<br />

herzustellen (vgl. TEIL II, Kap. 2.). Dabei ist es wichtig, dass veränderungshemmende<br />

Faktoren zur Unterstützung einer <strong>St</strong>abilisierung zunehmen und veränderungsfördernde<br />

Faktoren abnehmen. Indem die Veränderungsintensität sinkt, bildet diese Phase die<br />

Voraussetzung, damit das Gelernte in konkrete Leistungen umgesetzt werden kann.<br />

Zusammenfassend trifft das komparativ-(quasi)statische Homöostasemodell folgende<br />

Kernaussagen:<br />

1. Das Ziel von Veränderungen ist ein verbessertes Leistungsniveau.<br />

2. Veränderungen sind dynamische Ausnahmezustände, die sich zwischen Phasen<br />

quasi-stabiler Zustände vollziehen.<br />

3. Jede erfolgreiche Veränderung ist durch eine erste quasi-statische Phase des Auftauens<br />

gekennzeichnet.<br />

4. Jede Veränderung benötigt eine zweite quasi-statische Phase des Einfrierens und<br />

Konsolidierens des Gelernten.<br />

5. Jede Phase zeigt ein Wechselspiel veränderungsfördernder und -hemmender<br />

Kräfte. Aus der Analyse zugrunde liegender Verhaltensweisen lässt sich i.V. eines<br />

Kräftefeldmanagements das Ausmass sowie die Art und Weise einer Intervention<br />

erkennen.<br />

3.1.1.2. Die methodischen Haupteinflussbereiche der<br />

<strong>Organisation</strong>sentwicklung<br />

Nach FRENCH & BELL lassen sich vier methodische Haupteinflussbereiche auf die<br />

verhaltensorientierte <strong>Organisation</strong>sentwicklung identifizieren: Laboratoriumsmethoden,<br />

Datenerhebungs- und Rückkopplungsmethoden, Aktionsforschungsmethoden<br />

und sozio-technische Forschungsmethoden. 838 Diese werden nachfolgend<br />

838 French, W.L. et al. (History, 1978/2005).

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