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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 307<br />

OE-Abteilung innerhalb der American Society of Training and Development und der<br />

Gründung einer OE-Abteilung innerhalb der Academy of Management bereits um<br />

1960 und 1970 zu einer Vernetzung von <strong>Organisation</strong>sentwicklern kommt. 834 Während<br />

sich die OE in den USA jedoch hauptsächlich auf individualpsychologische Ansätze<br />

der Einstellungs- und Verhaltensänderung konzentriert, fällt in Europa das gesamte<br />

sozio-kulturelle Feld in den Aufgabenbereich der OE. 835<br />

Um einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der <strong>Organisation</strong>sentwicklung zu<br />

erhalten, werden wir uns nachfolgend zuerst mit dem theoretischen Bezugsrahmen der<br />

OE (Kap. 3.1.1.1.) befassen. Anschliessend wird das Augenmerk auf methodische<br />

Haupteinflussbereiche gerichtet (Kap. 3.1.1.2.).<br />

3.1.1.1. Der theoretische Bezugsrahmen der <strong>Organisation</strong>sentwicklung<br />

Den theoretischen Bezugsrahmen für das Verstehen von Veränderungsverläufen liefert<br />

LEWIN mit seiner Theorie des gruppendynamischen Gleichgewichts. 836 Seine<br />

Arbeiten, die sich vorwiegend auf Feldexper<strong>im</strong>ente beziehen, münden dabei in einem<br />

komparativ-(quasi)statischen Homöostasemodell. Dieses besteht aus den drei<br />

Entwicklungsphasen „auftauen“, „verändern“ und „einfrieren“. Jede Phase ist dabei<br />

vom Wechselspiel veränderungshemmender und -fördernder Kräfte (i.V. von<br />

Verhaltensweisen) begleitet.<br />

Leistungsniveau<br />

Veränderungsentscheid<br />

AUFTAUEN<br />

(unfreeze)<br />

veränderungshemmende<br />

Kräfte<br />

veränderungsfördernde<br />

Kräfte<br />

VERÄNDERN<br />

(change)<br />

veränderungsfördernde<br />

Kräfte<br />

veränderungshemmende<br />

Kräfte<br />

EINFRIEREN<br />

(refreeze)<br />

veränderungshemmende<br />

Kräfte<br />

veränderungsfördernde<br />

Kräfte<br />

<strong>St</strong>atus Quo zu t 1 <strong>St</strong>atus Quo zu t 2<br />

Abb. 32: Das Homöostasemodell mit seiner Annahme einer triadischen Episode.<br />

(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Veränderungslogik von LEWIN, 1963)<br />

834 Kühl, S. (Profession, 2001), S. 6.<br />

835 Trebesch, K. (Ansätze, 1980), S. 41.<br />

836 Vgl. Lewin, K. (Dynamics, 1947), S. 34f. sowie ausführlicher in Lewin, K. (Feldtheorie, 1963). Sein<br />

Interesse als Sozial- und Gestaltpsychologe konzentriert sich dabei nicht auf einzelne psychologische<br />

Phänomene, sondern auf das Erforschen, wie Menschen Entwicklungsphasen wahrnehmen und wie diese<br />

Wahrnehmungen menschliche Verhaltensweisen lenken, [vgl. Comelli, G. (<strong>Organisation</strong>sentwicklung, 1985),<br />

S. 51].

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