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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 305<br />

2. Der kulturalistische Denkansatz. Das Verhalten von <strong>Organisation</strong>smitgliedern ist<br />

ein emergentes Resultat 823 unternehmenspolitischer Entscheide und ihrer<br />

Umsetzung durch das Management. Kulturelle Wirkfaktoren können somit nur<br />

indirekt über führungsbezogene, strategische und/oder strukturelle <strong>St</strong>ellhebel<br />

beeinflusst werden. 824 Generell stellt sich die Frage, ob und in welchem Ausmass<br />

eine Kultur überhaupt beeinflusst werden kann und darf. 825<br />

In Kenntnis, dass Ordnungen in einer <strong>Organisation</strong> durch ein kontinuierliches<br />

Wechselspiel fremd- und selbstorganisatorischer Kräfte entstehen 826 (vgl. auch Kap.<br />

1.1.), hebt sich in der Praxis eine Unterscheidung beider Denkansätze meistens auf.<br />

WOLLNIK ergänzt deshalb, dass sich eine <strong>Organisation</strong>skultur besser verstehen lässt,<br />

wenn der Fokus jeweils auf einzelne Aspekte gerichtet wird, die in Bezug auf ihre<br />

direkte oder indirekte Beeinflussung untersucht werden. 827<br />

Da sich analog zum Kontingentwerden organisatorischer Grundarchitekturen (vgl.<br />

Kap. 2.) das Verständnis einer verhaltensorientierten <strong>Organisation</strong>sentwicklung veränderte,<br />

828 ist es Ziel von Kap. 3. diesen Entwicklungsverlauf zu rekonstruieren und sich<br />

daraus ergebende heutige Anforderungen aufzuzeigen. Durch die entwicklungsbedingte<br />

Rekonstruktion (Kap. 3.1.) werden wir einen Zugang zu grundlegenden<br />

Ansichten erhalten, die heute <strong>im</strong> Bereich verhaltenstheoretischer Ansätze bestehen. In<br />

Kenntnis der Vielzahl an Einflussmöglichkeiten werden wir uns in den Kap. 3.2. und<br />

3.3. mit personen- und organisationsbezogenen Verhaltensmustern beschäftigen, die<br />

für das Erkennen und den Umgang mit organisatorischen Veränderungen relevant<br />

sind. Abschliessend werden in Kap. 3.4. die wesentlichen Erkenntnisse zusammengefasst<br />

und kritisch reflektiert.<br />

erfolgreichen Kulturmanagements hinsichtlich Diagnose und Gestaltung betont, [vgl. Schein, E.H. (Culture,<br />

1985/1992)].<br />

823 Vgl. stellvertretend Beinhocker, E. (Origin, 2006), S. 350f. Vgl. zur Erklärung des Terminus „Emergenz“,<br />

TEIL I, Kap. 5.2.1.1.<br />

824 Vgl. u.a. Malik, F. (Management, 2005/2007), S. 118f. und S. 238ff.<br />

825 Vgl. Schreyögg, G. (Unternehmenskulturen, 1988/1991) sowie Wittel, A. (Belegschaftskultur, 1996).<br />

826 Vgl. Bea, F.X. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1999/2006), S. 205, die erwähnen: „Das Ergebnis fremd- und selbstorganisierender<br />

Prozesse ist die Ordnung, die ein Unternehmen hat. Diese Ordnung geht über die <strong>Organisation</strong>sstruktur<br />

hinaus und umfasst auch jene Verhaltensregeln und Denkmuster, die gemeinhin zur <strong>Organisation</strong>skultur<br />

gerechnet werden.“<br />

827 Wollnik, M. (Verhältnis, 1988), S. 68.<br />

828 W<strong>im</strong>mer, R. (Scheideweg, 2004), S. 36.

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