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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 304<br />

hat. 815 Es kann auch gesagt werden, dass sich in der <strong>Organisation</strong>slehre ein Bewusstsein<br />

für den Einfluss einer <strong>Organisation</strong>skultur entwickelt hat. 816<br />

„There is no such thing as a good structural answer apart from people considerations and vice<br />

versa.“ 817<br />

„Work without soul is spirit-destroying. Business without committed people is doomed to<br />

mediocrity and ult<strong>im</strong>ately failure.“ 818<br />

Für das Management bedeutet dies, dass nebst der Unternehmensführung bei<br />

geplanten organisatorischen Veränderungen v.a. dem Bereich der Menschenführung 819<br />

eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommen muss.<br />

„Management is about human beings. […] Because management deals with the integration of<br />

people in a common venture, it is deeply embedded in culture. Management must (…) enable the<br />

enterprise and each of its members to grow and develop as needs and opportunities change.“ 820<br />

In Bezug auf die Frage, inwiefern das Verhalten von <strong>Organisation</strong>smitgliedern direkt<br />

oder indirekt beeinflusst werden kann, werden in der Literatur zwei Denkansätze<br />

unterschieden. 821<br />

1. Der interventionistische Denkansatz. Das Verhalten von <strong>Organisation</strong>smitgliedern<br />

als Erfolgsfaktor ist ein eigenständiger <strong>St</strong>ellhebel. Im Verständnis eines Kulturmanagements<br />

lässt sich die <strong>Organisation</strong>skultur genauso direkt beeinflussen wie<br />

strategische und strukturelle Überlegungen. 822<br />

815 Vgl. Schreyögg, G. et al. (<strong>Wandel</strong>, 1995).<br />

816 Vgl. Bea, F.X. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1999/2006), S. 501.<br />

817 Peters, T. et al. (Excellence, 1982), S. 9, die dieses <strong>St</strong>rukturverständnis aus ihrem 7S-Modell (auch bekannt<br />

als McKinsey-7S-Modell) mit den untereinander vernetzten Elementen „strategy“, „structure“ (als zwei<br />

sachorientierte Elemente), „systems“, „style“, „staff“ und „skills“ ableiten, wobei sich aus der Vernetzung<br />

dieser Elemente zentral das siebte Element der „shared values“ i.S. des kulturellen Aspekts ergibt. Letztere<br />

sind als psycho-sozial orientierte Elemente zu verstehen, [vgl. Ebd., S. 10f.].<br />

818 Deal, T.E. et al. (New Culture, 1999), S. 62.<br />

819 ULRICH versteht die Betriebswirtschaftslehre als Mangement- resp. Führungslehre. Er unterscheidet<br />

zwischen Unternehmens- und Menschenführung, [vgl. Ulrich, H. (Betriebswirtschaftslehre, 1985), S. 17].<br />

Wenngleich er betont, dass Management nicht nur Menschenführung ist, sodass der Begriff der Unternehmensführung<br />

zu stark auf wirtschaftende Institutionen eingeschränkt wird, ist es uns <strong>im</strong> Kontext von<br />

Change Management wichtig v.a. die Führung von Menschen hervorzuheben. U.E. besteht die Gefahr, dass<br />

entgegen des o.g. Problems der Kehrschluss eintritt und <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> die Führung von Menschen zugunsten<br />

der Sache zu wenig priorisiert wird. Vgl. hierzu auch das Verständnis von ULRICH zu einer Unternehmung<br />

als interpersonelles System in Ulrich, H. (Unternehmung, 1968/1970), Kap. 4.3., S. 311ff.<br />

820 Drucker, P.F. (Essential, 2001/2005), S. 11.<br />

821 Diese Unterscheidung erfolgt in Anlehnung an SCHREYÖGG, der zwischen „Interventionisten“ und<br />

„Kulturalisten“ unterscheidet, [vgl. Schreyögg, G. (Unternehmenskulturen, 1988/1991), S. 202ff.].<br />

822 Vgl. Scholz, C. (Unternehmenskultur, 1988) sowie Deal, T.E. et al. (Culture, 1982/1984). „Bei Deal und<br />

Kennedy erscheint die Aufgabe des Kulturmanagements als relativ einfach. Die bestehende Kultur wird<br />

diagnostiziert, mit anderen Kulturen verglichen und bewertet, es wird eine Soll-Kultur entworfen und diese<br />

dann <strong>im</strong>plementiert. Die Kultur manifestiert sich in messbaren Grössen, es gibt eine Vorstellung von einer<br />

‚guten‘ Kultur und diese ist auch herstellbar.“, [zitiert nach Bea, F.X. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1999/2006), S.<br />

201]. Auch SCHEIN vertritt vom Prinzip her diese Sichtweise, wobei er bereits die Schwierigkeit eines

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