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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 298<br />

kationen für das Gesamtsystem und seinen LVEs. 805 Da wir uns mit den Inhalten der<br />

jeweiligen Managementstufen bereits ausführlich in Kap. 2.3.1.1. befassten, werden<br />

wir nachfolgend nur noch auf jene Ergänzungen eingehen, die über die dargestellte<br />

Logik hinaus von Interesse sind.<br />

Das normative Management i.V. des kybernet(h)ischen Lenkungsmodells konzentriert<br />

sich v.a. auf den ethisch-normativen Aspekt. Konkret befasst es sich nicht nur mit der<br />

Lebensfähigkeit eines zweckorientierten, sozialen Systems, sondern betrachtet diese<br />

aus Sicht der Legit<strong>im</strong>ität von Zwecksetzung, Leistungserbringung und den dafür<br />

notwendigen Verhaltensweisen. Die sich abzeichnende »Differenzsensibilität« 806<br />

zwischen kybernetisch-funktionalen und ethisch-normativen Aspekten bedingt, dass<br />

das normative Management von logisch höherer Ordnung zum strategischen und<br />

operativen Management gesehen werden muss und deshalb kategorial zu unterscheiden<br />

ist. Konkret heisst dies, dass nebst externen durch die Umwelt gegebene<br />

Rahmenbedingungen das normative Management zusätzliche interne Rahmenbedingungen<br />

festlegt, die sowohl für das Management (strategisch und operativ) als<br />

auch für die Leistungserbringung als konstitutive Vorgabe für die eigene Aktivitätsausrichtung<br />

gilt. Aus den Managementstufen und der Logik ihres Zusammenspiels<br />

ergeben sich somit zwei sachlogische Ebenen kybernetischen Managements: die<br />

Ebene der Governance-Funktion i.S. normativer Entscheide und die Ebene des<br />

strategischen und operativen Managements mit Fokus auf kybernetisch-funktionale<br />

Inhalte der Leistungssicherstellung. Zusammenfassend verdeutlicht dies, dass sich in<br />

den beiden Teilfunktionen jenes Spannungsfeld zwischen Ethik und Kybernetik<br />

wiederspiegelt, das für kybernet(h)isches Management konstitutiv ist. 807<br />

Den zweiten Gesichtspunkt des Managementsystems bilden die Managementaufgaben,<br />

die durch die Festlegung der Best<strong>im</strong>mungsvorgänge den eigentlichen Kern des<br />

Managementsystems bilden. Nebst der bereits o.g. Klärung von Systemzweck und<br />

Verhaltensregeln zählt die Systemgestaltung und Prozesslenkung dazu. Während sich<br />

die Systemgestaltung (in unserem Fall konkret <strong>Organisation</strong>sgestaltung) mit dem<br />

Best<strong>im</strong>men des Leistungs- und Managementkonzepts befasst und für die zweckmässige<br />

<strong>St</strong>rukturierung der LVEs gemäss dem Prinzip der Lebensfähigkeit verantwortlich ist,<br />

805 Vgl. Christ, P. (Verantwortung, 2006), S. 130.<br />

806 Der Terminus „Differenzsensibilität“ ist aus Ebd., S. 92 entnommen. Er ist zurückzuführen auf PETER<br />

ULRICH.<br />

807 Ebd., S. 132.

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