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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 287<br />

4. GESTALTUNGSGRUNDSATZ IV: „The operation of the first three principles<br />

must be cyclically maintained through t<strong>im</strong>e, and without hiatus and lags.“<br />

Während der Gestaltungsgrundsatz I die einem komplexen System zugrunde<br />

liegenden einzelnen, leistungsbezogenen Teilkomponenten und die ihnen inhärente<br />

und ausgleichende Dynamik adressiert, die zur Erfüllung des Systemzwecks<br />

notwendig sind, konzentrieren sich die Gestaltungsgrundsätze II und III auf den<br />

zwischen den Teilkomponenten stattfindenden kommunikativen, unverzerrten Datenund<br />

Informationsfluss. Besser verständlich wird dies, wenn man sich in einer<br />

<strong>Organisation</strong> u.a. die Bedeutung und den Einfluss vorhandener formeller (via<br />

offizieller Kanäle) und informeller Informations- oder Kommunikationswege (via<br />

inoffizieller Kanäle wie Gerüchte, Verbreitung von Annahmen, etc.) vorstellt.<br />

Aus dem dritten Gestaltungsprinzip ergibt sich zugleich, dass jenes Medium, 772 das in<br />

der Funktion eines „Transducers“ für die Informationsübertragung zwischen Umwelt-,<br />

Leistungs- und Managementsystem verantwortlich ist, empfängerorientiert zu<br />

gestalten ist. Nur dadurch wird es möglich, dass die Information be<strong>im</strong> Empfänger so<br />

ankommt, wie sie vom Sender übermittelt werden wollte. Sowohl leistungsbezogene<br />

als auch kommunikative Aspekte als Teil der Komplexitätsbewältigungsaufgabe des<br />

Managements müssen dauerhaft über die erforderliche Varietät verfügen (Gestaltungsgrundsatz<br />

IV).<br />

„Ein System, das die vier Grundsätze – und damit Ashbys Gesetz unter leistungsbezogenen wie<br />

unter kommunikativen Gesichtspunkten – dauerhaft erfüllt, ist ein homöostatisches System (oder<br />

kurz: ein Homöostat). Als solches zeichnet es sich durch die Fähigkeit aus, seine ‚essenziellen<br />

Variablen‘ (Ashby; vgl. TEIL I, Kap. 2.3.1., Anm. des Verf. ) innerhalb von ‚physiologischen‘ (i.S.<br />

von: seiner Natur entsprechenden) Grenzen halten zu können und zwar – und das ist das eigentlich<br />

Wichtige – trotz nach Art, Ursache und konkreter Wirkung unbekannter Einflüsse und<br />

<strong>St</strong>örungen.“ 773<br />

Nebst dieser Grundlogik geht das Modell in Bezug auf seine Architektur weiter davon<br />

aus, dass jene Elemente eines lebensfähigen Systems, die seine Lebensfähigkeit<br />

begründen (Leistungsprozesse), selbst wieder auf einer nächst tieferen Rekursionsebene<br />

als lebensfähige Systeme mit den drei Komponenten Umwelt, Leistungsprozess<br />

und Management aufgebaut sind. 774 Über das Prinzip der Einbettung unterschiedlicher<br />

772 Bspw. wöchentliche, monatliche oder quartalsmässige <strong>Organisation</strong>sinformationen, Kommunikatoren, generelles<br />

Berichtswesen, Policies, Vernehmlassungen, etc.<br />

773 Christ, P. (Verantwortung, 2006), S. 59.<br />

774 Vgl. Ebd., S. 94.

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