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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 284<br />

concepts of nervous system organization.“ 766<br />

Generell ist anzumerken, dass die theoretische Herleitung des VSM zu umfangreich<br />

ist, um diese hier seriös darzustellen, weshalb auf die Grundlagenliteratur sowie<br />

weiterführende Literatur verwiesen wird. 767 Ziel dieses Kapitels ist es, einen auf der<br />

Logik des VSM und seinen wichtigsten Gestaltungsprinzipien aufbauenden praxisorientierten<br />

Ansatz vorzustellen. Der dafür gewählte Fokus auf das kybernet(h)ische<br />

Lenkungsmodell von CHRIST folgt zwei Beweggründen: Erstens strebt es eine<br />

systematische Klärung des Zusammenspiels des SGMM und des VSM an, indem es<br />

die <strong>St</strong>ärken beider Ansätze integriert. Es ist in diesem Sinn als Vertiefung und<br />

Weiterentwicklung der Gestaltungsmethodik des Logogramms von KRIEG zu sehen,<br />

der erstmals eine Zusammenführung beider Ansätze thematisiert. 768 Fokussiert wird<br />

dabei v.a. die Weiterentwicklung der Prozesskomponente leistungsverantwortlicher<br />

Einheiten (LVE).<br />

Zweitens berücksichtigt das Modell nebst der kybernetisch-funktionalen die ethischnormative<br />

D<strong>im</strong>ension, indem es sowohl die Leistungsdefinition i.S. der Zwecksetzung<br />

(Effektivität) als auch die Leistungserbringung (Effizienz) unter Gesichtspunkten der<br />

Legit<strong>im</strong>ität betrachtet.<br />

Wir werden nachfolgend zuerst auf die Modellgrundlogik und wichtigsten<br />

Gestaltungsprinzipien des VSM eingehen (Kap. 2.3.1.1.), um <strong>im</strong> Anschluss die darauf<br />

aufbauenden Beiträge von Christ zum Leistungs- und Managementsystem vorzustellen<br />

(2.3.1.2.). Obwohl der Autor Aussagen zum Leistungs-, Management- und<br />

Umweltsystem einer LVE macht, konzentrieren wir uns nur auf das Leistungs- und<br />

Managementsystem. Diese zeigen u.E. den eigentlichen Mehrwert, der durch die<br />

Ansatzintegration über das VSM hinaus besteht. Zudem war das Umweltsystem<br />

Gegenstand von TEIL III. Die nachfolgende Darstellung der Modellgrundlogik und<br />

766 Powers, W.T. (Perception, 1973), S. 41.<br />

767 Vgl. für die neurophysiologische Herleitung Beer, S. (Brain, 1972/1995), für die organisationsbezogene Anwendung<br />

Beer, S. (Heart, 1979/1995) sowie für eine Übersicht zur VSM-Diagnose, Beer, S. (Diagnosing,<br />

1985/2007). Kritisch zu erwähnen gilt, das Letzteres ohne Theoriekenntnis u.E. nicht ausreichend ist, um die<br />

<strong>St</strong>ärken des VSM zu nutzen. Ein Kurzüberblick zu den theoretischen Herleitungen des Modellhintergrundes<br />

sowie der -grundstruktur findet sich auch bei Malik, F. (Komplexe Systeme, 1984/2008), S. 69ff. und<br />

Hetzler, S. (Real-T<strong>im</strong>e Control, 2010), S. 25ff. Eine u.E. gute Übersicht zu einzelnen Funktionspathologien<br />

gemäss der VSM-Logik bei Hoverstadt, P. (2008) und Hetzler.<br />

768 Vgl. aufbauend auf den unveröffentlichten Arbeiten von KRIEG, die <strong>St</strong>ellungnahme von Christ, P.<br />

(Verantwortung, 2006), S. 328 sowie die grafische Darstellung der Logogramm-Methodik (Ebd., S. 293). Es<br />

ist weiter Ansichtssache des Betrachters, ob das kybernet(h)ische Lenkungsmodell von CHRIST als 3. Entwicklungsgeneration<br />

des VSM (wie in dieser Arbeit) oder als Spezifizierung der Ausgestaltungslogik des<br />

Logogramms i.S. einer „Version 2.1“ gesehen wird.

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