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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 276<br />

regelungen. Prozesse, die unternehmensweit den gesamten Prozess zur Erstellung<br />

einer Leistung von Wert für den Endkunden umfassen, werden als Wertschöpfungskette<br />

bezeichnet. 735<br />

In der Literatur finden sich unterschiedliche Differenzierungsmöglichkeiten für<br />

Prozesse. KRIEG unterscheidet Konversions- und Lenkungsprozesse. 736 Während<br />

Konversionsprozesse i.V. von Leistungsprozessen als Problemlösungs- und Chancennutzungsprozesse<br />

zu sehen sind, befassen sich Lenkungsprozesse i.V. von Managementprozessen<br />

mit Informationsverarbeitungs- und Entscheidungsprozessen. 737 Dieser<br />

groben Unterscheidung folgend, werden anschliessend vier Varianten der Prozessunterscheidung<br />

vorgestellt und reflektiert.<br />

2.2.2.2. Varianten der Prozessunterscheidung<br />

HILL ET AL. unterscheiden zwischen operativen Prozessen des Arbeitsablaufs und<br />

Leitungsprozessen. Leitungsprozesse beziehen sich auf das Planen und Kontrollieren<br />

von Zielen und Massnahmen sowie auf die Menschenführung und das Organisieren. 738<br />

Sowohl operative Prozesse als auch Leitungsprozesse können materiell (physische<br />

Objekte) oder <strong>im</strong>materiell (Informationsverarbeitung, Kommunikation) sein.<br />

RÜEGG-STÜRM unterscheidet <strong>im</strong> neuen <strong>St</strong>. Galler Management Modell analog zur<br />

Logik der Funktionsbereiche 739 des ursprünglichen <strong>St</strong>. Galler Management Modells<br />

zwischen Management-, Geschäfts- und Unterstützungsprozessen. 740<br />

Geschäftsprozesse beziehen sich auf den praktischen Vollzug der marktbezogenen<br />

Kernaktivitäten einer Unternehmung, die unmittelbar auf die <strong>St</strong>iftung von<br />

Kundennutzen ausgerichtet sind. Unterstützungsprozesse dienen der Bereitstellung der<br />

Infrastruktur und dem Erbringen interner Dienstleistungen, die notwendig sind, um<br />

735 Schulte-Zurhausen, M. (<strong>Organisation</strong>, 1995/2010), S. 56, wobei die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette<br />

insbesondere für das Abschätzen der eigenen Kernkompetenzen und für „make or buy“-<br />

Entscheide bedeutend ist.<br />

736 Krieg, W. (Kybernetische Grundlagen, 1971), S. 19: „Im Wege der Konversionsprozesse werden die<br />

Verarbeitungsinputs in Konversionsoutputs umgewandelt, wobei sich je nach Inputart und eingesetztem<br />

Leitungspotenzial verschiedene Prozesstypen ergeben. Die Lenkungsprozesse dienen demgegenüber der<br />

Einleitung, Überwachung und Beeinflussung der Konversionsprozesse und sollen das Erreichen der Ziele<br />

und das Erfüllen der Zwecke trotz externer und interner <strong>St</strong>örungen gewährleisten. Sie beruhen <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

auf der Verarbeitung von Nachrichten, die je nach Systemtyp durch Vorwärts-, Zwischen- oder<br />

Rückkopplungsbeziehungen übermittelt werden.“<br />

737 Christ, P. (Verantwortung, 2006), S. 122.<br />

738 Hill, W. et al. (<strong>Organisation</strong>slehre, 1992/1998b), S. 26.<br />

739 Vgl. Ulrich, H. et al. (SGMM, 1972/1974), S. 26f., die zwischen den Funktionsbereichen Vollzugs-, Versorgungs-<br />

und Führungsbereich unterscheiden.<br />

740 Vgl. Rüegg-<strong>St</strong>ürm, J. (nSGMM, 2004).

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