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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 260<br />

Differenzierung häufiger bürokratische Integrationsinstrumente wie hierarchische<br />

Gliederungen, Pläne, Vorschriften genutzt werden, während bei steigender Differenzierung<br />

häufiger zusätzliche <strong>St</strong>rukturen wie Koordinationsstellen oder Abst<strong>im</strong>mungsgremien<br />

geschaffen werden. Nebst der Anpassung an die systemexterne Umwelt der<br />

<strong>Organisation</strong> betont SIEVERS, dass das Differenzierungs-/Integrationsmodell auch als<br />

Instrument der Adaptation von Teilsystemen der systeminternen Umwelt bzw. zur Koordination<br />

von Intersystembeziehungen nützlich ist. 684<br />

Generell ist das Zusammenspiel von Differenzierung und Integration der Teilsysteme<br />

als gegensätzlich zu verstehen, da die Integration mit steigender Differenzierung<br />

zunehmend schwieriger zu realisieren ist. LAWRENCE & LORSCH erwähnen deshalb,<br />

dass die Kenntnis des Verhaltens einer <strong>Organisation</strong> und aller Einflussfaktoren<br />

relevant ist. 685<br />

Obwohl kontingenztheoretische Ansätze <strong>im</strong> Allgemeinen sowie die <strong>St</strong>udien der o.g.<br />

Autoren nicht frei von Kritik zur Untersuchungsdurchführung und Ergebnisinterpretation<br />

sind, 686 bilden sie die Ausgangsbasis für eine Vielzahl mono- und multikausaler<br />

<strong>St</strong>udien, die den Zusammenhang von Umfeldvariablen und <strong>Organisation</strong>sstrukturen<br />

untersuchen. 687<br />

Um einen Überblick zu bekommen, wie <strong>Organisation</strong>en analog zu Organismen zu<br />

verstehen sind, werden wir uns nachfolgend zuerst allgemein mit Netzwerkkonzepten<br />

befassen (Kap. 2.1.2.1.) und anschliessend sowohl auf interorganisationale (Kap.<br />

2.1.2.2.) als auch intraorganisationale Netzwerke (Kap. 2.1.2.3.) eingehen.<br />

2.1.2.1. Netzwerkkonzepte<br />

Netzwerke sind uns aus den verschiedensten Lebens- und Wissensbereichen bekannt,<br />

da ihre Existenz gleichermassen in biologischen, technischen wie in gesellschaftlichen<br />

Systemen vermutet wird. 688 Sie entstehen, indem Einheiten (Personen, Gruppen,<br />

<strong>Organisation</strong>en, etc.) koordiniert zusammenarbeiten, um gemeinsam Ziele zu erreichen.<br />

Obwohl die Elemente dabei eine Form der Symbiose eingehen, bleiben sie<br />

684 Sievers, B. (Methoden, 1975), S. 43.<br />

685 Lawrence, P.R. et al. (Organization, 1967/1986).<br />

686 Vgl. Schreyögg, G. (<strong>Organisation</strong>sstruktur, 1978/1995), S. 159ff. „Zur Kritik grundlegender Prämissen in<br />

den kontingenztheoretischen Ansätzen“.<br />

687 Monokausale <strong>St</strong>udien unterscheiden sich von multikausalen, da nicht mehrere, sondern nur eine unabhängige<br />

Kontextvariable mit <strong>Organisation</strong>smerkmalen als abhängige Variable verglichen wird, [vgl. Macharzina, K.<br />

et al. (Unternehmensführung, 1993/2008), S. 536].<br />

688 Ebd., S. 500.

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