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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 254<br />

Zwischeneinheiten resp. Unternehmensbereiche mit einheitlicher Leitung zusammengefasst.<br />

670 Einen mehrstufigen Aufbau findet man v.a. bei grossen, international<br />

tätigen Konzernen. Die Zwischeneinheiten können unter den Gliederungsgesichtspunkten<br />

der divisionalen <strong>Organisation</strong> oder Matrix-<strong>Organisation</strong> gebildet werden. 671<br />

Je nach Wahl der Holding-<strong>St</strong>ruktur besteht die Kunst der Weisungsbefugnis darin, die<br />

Balance zwischen Eingriffen der Holding-Leitung in die Tätigkeiten der Tochtergesellschaften<br />

und Wahrung der Autonomie dieser zu halten. In Bezug auf den organisatorischen<br />

Aspekt ist be<strong>im</strong> Konzernaufbau von vornherein das Kriterium der Eigenständigkeit<br />

zu beachten, sodass eine Subventionierung von Teilbereichen jedweder Art<br />

eine Ausnahme bleibt. 672<br />

Entwicklungshintergrund<br />

Bis Ende der 1980er Jahre konzentrierte sich das Interesse der Betriebswirtschaftslehre<br />

am Konzern vorwiegend auf juristische Koordinationsfragen oder Fragen der<br />

Rechnungslegung, während der Aufbau einer Führungslehre oder die Nutzung von<br />

Holding-Konzepten als <strong>Organisation</strong>smodelle grösstenteils vernachlässigt wurden. 673<br />

Durch das Wachstum von Akquisitionen und Zusammenschlüssen, zunehmender<br />

Umfelddynamik, dem Bedarf nach Entscheidungs- und Handlungsspielräumen werden<br />

Holding-Konzepte als <strong>Organisation</strong>sform jedoch zunehmend populär. Ziel ist es, diese<br />

<strong>im</strong> instrumentellen Verständnis zu nutzen, um die innere Führungsstruktur eines Konzerns<br />

durch teilautonome Verselbstständigung über die divisionale Logik hinaus zu<br />

verbessern. 674<br />

I.d.R. entsteht eine Holding durch Akquisition unterschiedlicher Unternehmen oder<br />

aus einem <strong>St</strong>ammhauskonzern heraus. Im letzen Fall ist das <strong>St</strong>ammhaus zuerst selbst<br />

bereits lange erfolgreich am Markt operativ tätig und hält zugleich Mehrheitsbeteiligungen<br />

bei unterschiedlichen Tochtergesellschaften. Die Beteiligungen werden<br />

durch den Konzern sowohl operativ als auch strategisch geführt. Die Funktion der<br />

Tochtergesellschaften ist es meistens, Unterstützungsleistungen (Materialbeschaffung,<br />

Vertrieb, etc.) für den Mutterkonzern zu erbringen. Wächst das Unternehmen, geht der<br />

Mutterkonzern dazu über, den Handlungsspielraum der Tochtergesellschaften sowohl<br />

670 Bleicher, K. (Konzernorganisation, 1992), und Schulte-Zurhausen, M. (<strong>Organisation</strong>, 1995/2010), S. 277.<br />

671 Schulte-Zurhausen, M. (<strong>Organisation</strong>, 1995/2010), S. 287.<br />

672 Bühner, R. (Holding, 1987), S. 43.<br />

673 Vgl. Theisen, M.R. (Konzern, 1991/2000), S. 21 und Ache, H. (Management-Holding, 1987), S. 223.<br />

674 Bühner, R. (Holding, 1987), S. 41.

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