23.11.2013 Aufrufe

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 248<br />

Querschnittskoordination übern<strong>im</strong>mt) widersprechen aber der Matrix-Logik.<br />

Durch die zunehmende Ähnlichkeit zur funktionalen und divisionalen <strong>St</strong>ruktur und<br />

dem <strong>Wandel</strong> einer D<strong>im</strong>ension treten vermehrt deren Problembereiche in den<br />

Vordergrund. Was bleibt, ist der erhöhte Druck schneller Entscheidungen unter<br />

erhöhter Komplexität [Matrix-Pathologie: „collapse during economic crunch“].<br />

4. Die Mehrfachunterstellung und Zuordnung der Matrixstellen zu zwei fachlich<br />

unterschiedlichen D<strong>im</strong>ensionen erfordert womöglich ein unterschiedliches<br />

Managementinformationssystem. Anstelle des Kundenfokus beschäftigen sich die<br />

Mitarbeitenden zunehmend mit einem redundanten Berichtswesen. Dies wirkt sich<br />

negativ auf die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft (kultureller Aspekt) aus und<br />

ist ein zusätzlicher Kostentreiber [Matrix-Pathologie: „decision strangulation“].<br />

5. Um die Matrixstruktur zu nutzen, wird eine Matrixkultur vorausgesetzt. Dies<br />

bedeutet einen Teufelskreis, wenn davon ausgegangen wird, dass sich die Kultur<br />

durch die <strong>im</strong> Unternehmen vorhandene <strong>St</strong>ruktur auf Basis der <strong>St</strong>rategie und des<br />

Managements als emergente Eigenschaft (vgl. TEIL I, Kap. 5.2.) ergibt und nur<br />

bedingt beeinflussbar ist.<br />

Schwächen: Management<br />

1. Aufgrund von fehlendem Konsens kommt es zu verzögerten Entscheiden. N<strong>im</strong>mt<br />

dies zu, kann der Vorteil der dezentralen Entscheidungsfindung zum Entlasten der<br />

Unternehmensspitze nicht genutzt werden. Die Unternehmensspitze kümmert sich<br />

zunehmend um das operative Geschäft zu Lasten der strategischen Frühaufklärung<br />

[Matrix-Pathologie: „decision strangulation“].<br />

2. Im Gegenzug hat das System aus den Konsequenzen von Zeitverzögerungen<br />

gelernt und trifft zu schnell konsensbasierte Entscheide i.S. eines Groupthink-<br />

Effekts (vgl. TEIL II, Kap. 1.2.5.2.) [Matrix-Pathologie: „groupitis“].<br />

3. Der durch die <strong>St</strong>ruktur gegebene erhöhte Kommunikations- und Abst<strong>im</strong>mungsbedarf<br />

stellt hohe soziale Anforderungen an die <strong>St</strong>elleninhaber. Das Prinzip, dass<br />

die <strong>St</strong>ruktur es den <strong>St</strong>elleninhabern erleichtern soll, produktiv zu sein, ist nicht<br />

ausreichend erfüllt. Die Matrix-Anforderung eines bedingungslosen Vertrauens<br />

überfordert <strong>Organisation</strong>smitglieder. Die Gefahr, einen „Management-Taylorismus“<br />

i.V. einer sich schleichend entwickelnden Kultur des Misstrauens

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!