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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 244<br />

in der <strong>St</strong>ruktur wieder, sondern in den Köpfen der Akteure, die die Kombination ihres<br />

Fachwissens mit einer gesamtorientierten Sichtweise u.a. in sog. Gremien wie<br />

Synergieausschüssen, Patenschaften und be<strong>im</strong> Aufbau von Nachwuchsführungskräften<br />

i.V. der Ausbildung von Unternehmer in Unternehmen einbringen. 645 Ähnlich<br />

formuliert dies SCHOLZ, wenn er betont, dass Matrixpathologien nicht alleine durch<br />

(mechanische) <strong>Organisation</strong>skonzepte zu bewältigen, sondern durch kulturelle Aspekte<br />

zu ergänzen sind, die den Umgang mit Umfeld- und zusätzlicher <strong>Organisation</strong>sdynamik<br />

erst handhabbar machen. 646 Einen weniger „diplomatischen“ Vorschlag<br />

aufgrund der Vielzahl an potenziellen internen Konfliktmöglichkeiten machen DAVIS<br />

& LAWRENCE, indem sie dafür plädieren, Matrix-<strong>St</strong>rukturen nur dann zu verwenden,<br />

wenn keine alternative <strong>Organisation</strong>sform besteht:<br />

„[…] that a matrix is an exceedingly complex organizational form that is not for everybody. To<br />

put it bluntly, if you do not really need it, leave it alone. There are easier ways to manage<br />

organizations.“ 647<br />

Entwicklungshintergrund<br />

Matrix-<strong>St</strong>rukturen entstehen <strong>im</strong> angelsächsischen Raum zur Unterstützung von<br />

Grossprojekten der Luft- und Raumfahrt. 648 Sie werden in Europa um 1970 populär<br />

und sind u.a. die Antwort auf die zunehmende Wahrnehmung der Unzulänglichkeit<br />

funktionaler resp. divisionaler <strong>St</strong>rukturen bei einer erhöhten Umfelddynamik.<br />

Grundsätzlich verfolgen sie das Ziel, <strong>St</strong>ärken beider <strong>St</strong>rukturarchetypen in einem<br />

Ansatz zu integrieren. 649 Der zentrale Vorteil, den man sich von der Matrix erhofft, ist<br />

die Koexistenz von Dezentralisation und Zentralisation, um schnell am Markt agieren<br />

und reagieren zu können. 650 Abhängig von Grösse, Eigentumsverhältnis, Tradition,<br />

<strong>St</strong>andorte und Wertvorstellungen werden Matrix-<strong>St</strong>rukturen eingeführt, wenn zum<br />

einen eine hohe Bedeutung von Leistungsprogrammen, Märkten und Technologien<br />

besteht und zum anderen eine hohe Umweltdynamik sowie hohe Indeterminiertheit<br />

und Interdependenzen wahrgenommen werden. 651 Im Fokus steht dabei nicht der<br />

Spezialisierungseffekt, sondern der Koordinationseffekt und die dadurch erhöhte<br />

Reaktionsfähigkeit durch sinnvolle Kombinationen.<br />

645 Vgl. Reiss, M. (Matrixsurrogate, 1994).<br />

646 Scholz, C. (<strong>St</strong>rategische <strong>Organisation</strong>, 1997/2000), S. 139.<br />

647 Lawrence, P.R. et al. (Matrix, 1977), S. 7f.<br />

648 Grochla, E. (Gestaltung, 1982), S. 140.<br />

649 Reiss, M. (Matrixsurrogate, 1994), S. 152.<br />

650 Sayles, L.R. (Matrix-Management, 1976), S. 43.<br />

651 Leumann, P. (<strong>St</strong>ruktur, 1980), S. 125.

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