23.11.2013 Aufrufe

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 236<br />

the variation in organizational forms observed among the leading 500 firms.“ 624<br />

Die ersten Pioniere, die sich vom Leitbild eines Einproduktunternehmens mit einer<br />

funktionalen <strong>St</strong>ruktur lösen und beginnen, neue Märkte mit neuen Produkten zu<br />

erobern sowie ihre <strong>St</strong>rukturen diesen neuen <strong>St</strong>rategien anzupassen, sind der<br />

Automobilhersteller General Motors unter der Leitung von Alfred Sloan und der<br />

Chemiekonzern Du Pont. 625 Historisch gesehen, sind dies die ersten Beispiele, die sich<br />

gemäss der von CHANDLER in den 1960er Jahren festgelegten Logik, dass die<br />

<strong>St</strong>ruktur der <strong>St</strong>rategie folgen sollte, verhielten. 626 Nebst RUMELT 627 konnten auch<br />

AMBURGEY & DACIN 628 Chandlers These tlw. durch entwicklungsbedingte Rekonstruktionen<br />

und Langzeitstudien stützen (vgl. Kap. 2.2.).<br />

Trotz diverser Vorteile von divisionalen <strong>St</strong>rukturen gegenüber funktionalen ist jedoch<br />

zu betonen, dass sich divisionale <strong>St</strong>rukturmodelle aufgrund der in der Praxis teils<br />

benötigten Redundanz einzelner Funktionen häufig nur für Unternehmen mit einem<br />

heterogenen Leistungsprogramm eignen, die Nachteile auf der Kostenseite kompensieren<br />

können. Empirisch wird dies durch eine <strong>St</strong>udie von POENSGEN & MARX<br />

belegt, die zeigt, dass kleine Unternehmen mit Spartenorganisation und grosse<br />

Unternehmen ohne Spartenorganisation weniger profitabel sind als kleine ohne und<br />

grosse mit Spartenorganisation. 629 Darüber hinaus zeigen die Autoren zwei weitere<br />

wichtige Implikationen auf: Erstens ist die Autonomie der Geschäftsbereiche<br />

horizontal durch das Ausmass an Liefer- und Leistungsverflechtungen zwischen den<br />

Geschäftsbereichen sowie vertikal durch den Grad der Richtlinienformulierung und<br />

Beschränkung auf koordinative Aufgaben der Zentrale beeinflusst. 630 Zweitens<br />

versteht sich Wachstum zu 80% durch Vergrösserung bestehender Geschäftsbereiche<br />

und nur zu 20% durch Vergrösserung der Geschäftsbereichsanzahl. 631<br />

624 Rumelt, R.P. (Performance, 1974/1986), S. 70 und S. 73.<br />

625 Bea, F.X. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1999/2006), S. 381; Macharzina, K. et al. (Unternehmensführung, 1993/2008),<br />

S. 482; Schulte-Zurhausen, M. (<strong>Organisation</strong>, 1995/2010), S. 268; vgl. speziell zur Entstehung einer<br />

divisionalen <strong>St</strong>ruktur bei General Motors Sloan, A.P. (General Motors, 1963/1972), S. 275ff.<br />

626 Vgl. Chandler Jr., A.D. (<strong>St</strong>ructure, 1962/1992).<br />

627 Rumelt, R.P. (Performance, 1974/1986).<br />

628 Amburgey, T.L. et al. (<strong>St</strong>ructural Change, 1994).<br />

629 Poensgen, O.H. et al. (Geschäftsbereichsorganisation, 1982), S. 239f.<br />

630 Ebd., S. 242f.<br />

631 Ebd., S. 244f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!