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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 227<br />

ermöglichen, werden die <strong>St</strong>ärken und Schwächen anhand der in der Einleitung zu Kap.<br />

2. von FRESE & WERDER genannten Differenzierung von „Markt/Kunde“, „Leistungsprozess“<br />

und „Management“ operationalisiert.<br />

2.1.1.2. Eind<strong>im</strong>ensionale <strong>St</strong>rukturmodelle<br />

Eind<strong>im</strong>ensionale <strong>St</strong>rukturen orientieren sich an einer D<strong>im</strong>ension. Diese kann entweder<br />

aus Funktionen wie Beschaffung, Produktion, Vertrieb, etc. oder aus Objekten wie<br />

Regionen, Kundensegmenten, Produkten, etc. bestehen. Sie werden bzgl. ihres<br />

Weisungssystems auch als Einliniensysteme bezeichnet, wobei die Verbindung<br />

zwischen der Arbeitsausführung mit der übergeordneten Leitungsstelle als Linie<br />

bezeichnet wird. Ein Einliniensystem bedeutet konkret, dass jede untergeordnete <strong>St</strong>elle<br />

nur von einer übergeordneten <strong>St</strong>elle Anweisungen erhält. Die Linie ist Dienst-, als<br />

auch Kommunikationsweg.<br />

Diese Logik beruht auf dem von FAYOL formulierten Prinzip der Einheit der Auftragserteilung.<br />

Um die langen Wege dieses Reglements zu verkürzen, wird jedoch<br />

akzeptiert, dass in Einzelfällen eine direkte Abst<strong>im</strong>mung zwischen <strong>St</strong>ellen verschiedener<br />

Abteilungen ohne Einschaltung des Dienstweges – mit Rückmeldung an<br />

die übergeordnete Leitungsstelle – notwendig und zulässig ist. Diese Abst<strong>im</strong>mungen<br />

werden als Fayol’sche Brücke 600 oder Passerellen bezeichnet. 601<br />

Nebst der Linie kann ein <strong>St</strong>ab das Weisungssystem ergänzen. Es handelt sich dann um<br />

ein modifiziertes Einliniensystem in Form einer <strong>St</strong>ab-Linien-<strong>St</strong>ruktur. <strong>St</strong>äbe wie bspw.<br />

Rechtsabteilungen, Presse- und Informationsabteilungen oder Assistenzstellen übernehmen<br />

als ergänzendes institutionalisiertes System vorübergehende oder dauerhafte<br />

beratende sowie unterstützende Aufgaben für die Bereiche. <strong>St</strong>äbe haben keine<br />

Leitungsbefugnis gegenüber Linienstellen, innerhalb der <strong>St</strong>äbe können diese jedoch<br />

bestehen. Zwischen <strong>St</strong>ab und Linie kommt es häufig aufgrund unterschiedlicher<br />

„Kompetenz- und Erfahrungsbrillen“ sowie durch ein „Gefälle der Weisungsbefugnis“<br />

zu Spannungen.<br />

Nachfolgend werden die funktionale und divisionale <strong>Organisation</strong> vorgestellt, die<br />

gemäss empirischen Untersuchungen nach wie vor die bedeutendsten eind<strong>im</strong>ensionalen<br />

<strong>St</strong>rukturmodelle sind. 602 WOLF führte von 1955 bis 1996 eine empirische<br />

600 Kieser, A. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1977/2010), S. 131.<br />

601 Macharzina, K. et al. (Unternehmensführung, 1993/2008), S. 46.<br />

602 Ebd., S. 480.

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