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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 222<br />

und 1980er Jahren ein deutlicher Trend zur <strong>St</strong>rategie sowie zu Themen der<br />

<strong>Organisation</strong>sentwicklung, Unternehmensführung und Unternehmenskultur zeigt.<br />

Das Befassen mit unterschiedlichen organisatorischen Sichtweisen führte zur Einsicht,<br />

dass nur das Zusammenspiel von <strong>St</strong>rategie, <strong>St</strong>ruktur und der sinnvolle Einsatz von<br />

Fähigkeitspotenzialen langfristigen organisatorischen Erfolg sichern kann. Fähigkeitspotenziale<br />

umfassen dabei i.V. von KRIEG nicht nur den kulturellen Aspekt, sondern<br />

haben auch das organisatorische Kl<strong>im</strong>a, Führungskräfte, Mitarbeiter, benötigte<br />

Kapazitäten und Sachkompetenzen zum Gegenstand. 583<br />

Obwohl bis heute Einigkeit über den o.g. Dreiklang besteht, lässt sich seit den 1990er<br />

Jahren ein Wiederaufleben struktureller Themen <strong>im</strong> Kontext organisatorischer<br />

Veränderugen feststellen. Ausgangspunkt hierfür bildet die Erkenntnis, dass eine noch<br />

so gute <strong>St</strong>rategie sowie vorhandene Fähigkeitspotenziale nicht ausreichen, um<br />

Grundlegendes zu bewegen. Vielmehr bedarf es struktureller Voraussetzungen, die die<br />

Zusammenarbeit aller Mitarbeiter einer <strong>Organisation</strong> in Hinblick auf ein gemeinsames<br />

Ziel regeln. 584 Anders formuliert, ist damit jene <strong>St</strong>abilität gemeint, die überhaupt erst<br />

die Grundlage einer sich verändernden und (ver-)lernenden <strong>Organisation</strong> bildet (vgl.<br />

TEIL II, Kap. 2.).<br />

„In der deutschen Wirtschaftsgeschichte hat es keine Zeit gegeben, in der bestehende <strong>Organisation</strong>sstrukturen<br />

in so weitreichender Weise in Frage gestellt, in der organisatorische Änderungen<br />

mit so tief greifenden Konsequenzen verfolgt wurden. […] Die gesamte Wertschöpfungskette<br />

und die mit ihr verbundenen Management- und Verwaltungsstrukturen sind<br />

Gegenstand der Restrukturierung. […] Noch nie war der <strong>St</strong>ellenwert der Fähigkeit, <strong>Organisation</strong>skonzepte<br />

entwickeln und erfolgreich umsetzen zu können, be<strong>im</strong> Aufbau und bei der<br />

Sicherung von Wettbewerbsvorteilen so hoch wie heute. […] Etwas vereinfacht, lassen sich die für<br />

viele Bereiche relevanten Erfolgsfaktoren zu folgenden drei Anforderungen zusammenfassen:<br />

Erhöhung der Kundenorientierung, <strong>St</strong>eigerung der Kostenwirtschaftlichkeit und Reduzierung der<br />

Reaktionszeit.“ 585<br />

Ziel von Kap. 2. ist es, die Entwicklung von <strong>Organisation</strong>sstrukturen in Bezug auf<br />

heutige Bedarfe zu untersuchen. Wir werden dazu in Kap. 2.1. zuerst den historischen<br />

Entwicklungsverlauf organisatorischer Gestaltungsformen darstellen. Unsere Betrachtung<br />

bezieht sich dabei nur auf jene <strong>St</strong>rukturformen, die in der Praxis Verbreitung<br />

fanden. In die entwicklungsbedingte Rekonstruktion mit eingeschlossen ist ebenfalls<br />

die kritische Reflektion über methodische Gestaltungsprinzipien und zugrunde<br />

583 Krieg, W. (Unternehmensentwicklung, 1985), S. 575f.<br />

584 Gomez, P. et al. (Unternehmensorganisation, 1992/1999), S. 9.<br />

585 Frese, E. et al. (Umstrukturierungen, 1994), S. 3ff.

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