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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 216<br />

1.3. Bauprinzipien von <strong>Organisation</strong>sstrukturen als Basis für<br />

Differenzierungs- und Integrationsentscheide<br />

Fassen wir die bisherigen Aussagen von Kap. 1.1. und Kap. 1.2. zusammen, ist<br />

festzustellen, dass Organisieren eine mehr oder weniger zielgerichtete Tätigkeit ist, in<br />

deren Zentrum das Erfüllen von Kundenbedarfen steht. Dafür ist es notwendig, alle an<br />

einer gemeinsamen Sache Mitwirkenden, ihre Einzelanstrengungen sowie den<br />

Sachmittelgebrauch aufeinander abzust<strong>im</strong>men. Diese Abst<strong>im</strong>mung bezweckt, dass die<br />

Zusammenarbeit reibungslos verläuft, um festgelegte Ziele zu erreichen. Dabei zeigt<br />

sich die Art und Weise, wie <strong>Organisation</strong>en ihre Beziehungen zu ihren Umwelten und<br />

ihren <strong>Organisation</strong>smitgliedern definieren, nirgendwo klarer als in den zugrunde<br />

liegenden Bauprinzipien organisationsinterner Differenzierungs- und Integrationsentscheide.<br />

568 <strong>Organisation</strong>sstrukturen beeinflussen den Erfolg einer <strong>Organisation</strong> zu<br />

grossen Teilen, indem sie die Möglichkeit auf Veränderungen situationsadäquat und<br />

schnell zu reagieren, beschränken oder begünstigen. 569<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass jede <strong>St</strong>rukturform in einem grösseren oder kleineren<br />

Ausmass Konflikte wie Koordinationsaufwände, Informationsprobleme, zwischenmenschliche<br />

Reibungsflächen, Unklarheiten und Schnittstellen produziert. 570<br />

„The s<strong>im</strong>plest organization structure that will do the job is the best one. What makes an<br />

organization structure ‚good‘ are the problems it does not create. […] Some design principles are<br />

more difficult than others, but none are without problems. […] Design principles are tools, and<br />

tools are neither good nor bad in themselves. They can be used properly or <strong>im</strong>properly; and that is<br />

all.“ 571<br />

Bevor wir uns in Kap. 2. mit der Evolution unterschiedlicher <strong>Organisation</strong>sformen<br />

auseinandersetzen, konzentrieren wir uns nachfolgend auf mögliche Betrachtungsvarianten<br />

und Gestaltungsprinzipien von <strong>Organisation</strong>sstrukturen (Kap. 1.). Wir<br />

werden die Unterscheidung von Aufbau- und Ablauforganisation vorstellen und<br />

begründen, warum für die <strong>Organisation</strong>sgestaltung eine pr<strong>im</strong>äre Differenzierung von<br />

Sach- vs. Personenorientierung sinnvoll ist (Kap. 1.3.1.). Anschliessend werden sechs<br />

D<strong>im</strong>ensionen beschrieben, die in der Forschungskommune zur Beurteilung von<br />

568 W<strong>im</strong>mer, R. (Scheideweg, 2004), S. 36.<br />

569 Macharzina, K. (Unternehmensführung, 1993/2003), S. 430.<br />

570 Lawrence, P.R. et al. (Matrix, 1977), S. 144: „ (…) it must be remembered that any form of organization is<br />

only a means to an end, and should never become an end in itself.“ Dies ist mit ein Grund, warum sich in der<br />

Praxis häufig sog. Hybridformen finden lassen, die sich aus mehreren <strong>Organisation</strong>sansätzen und <strong>St</strong>rukturvorschlägen<br />

zusammensetzen.<br />

571 Drucker, P.F. (Management, 1974/2001), S. 546f.

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