23.11.2013 Aufrufe

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 215<br />

einer systemtheoretischen Zweckformulierung und der dieser zugrunde liegenden<br />

Ausrichtung am Leistungsempfänger (i.V. eines Kunden). Daraus folgt, dass durch die<br />

Ausrichtung der <strong>Organisation</strong> am Prinzip der legit<strong>im</strong>en (Über-)Lebensfähigkeit und<br />

dem Schaffen eines zufriedenen Kundens sowohl die Gewinnkomponente als<br />

Konsequenz befriedigter Kundenbedürfnisse (monovariable Ansätze) als auch<br />

unterschiedliche Bezugsgruppen (personenorientierte Ansätze) in der Ausgestaltung<br />

und dem Festlegen möglicher Entwicklungsperspektiven der <strong>Organisation</strong><br />

berücksichtigt werden (vgl. TEIL III, Kap. 1.1.2.1.)<br />

Während bereits normativ-kritische Überlegungen ein erfolgsstrategisches Handeln<br />

einer <strong>Organisation</strong> <strong>im</strong> Rahmen der für legit<strong>im</strong> befundenen Zweckentscheidungen und<br />

Verhaltensgrundsätze nicht ausblendet, 563 zeigt sich darüber hinaus bei systemorientierten<br />

Ansätzen, dass diese weder die Gewinn- noch die Bezugsgruppenkomponente<br />

ausschliessen, sondern beide Verständnisvarianten unter Berücksichtigung der<br />

logischen Rangfolge integrieren. 564<br />

„The real difficulty lies indeed not in determining what objectives we need, but in deciding how to<br />

set them.“ 565<br />

Auf Unternehmungen bezogen, erwähnt BLEICHER, dass, indem die Versorgung des<br />

Marktes mit Gütern jeder Unternehmung ihre Daseinsberechtigung ergibt, die<br />

Kundenorientierung einer <strong>Organisation</strong> als „selbstverständlich“ zu sehen ist. Die<br />

Rückgewinnung der Kundenorientierung durch eine strategische und strukturelle<br />

Öffnung gegenüber Kundenbedarfen hat dabei oberste Priorität. 566<br />

„Ein Unternehmen hat die Aufgabe, eine ökonomische Leistung für den Markt zu erbringen, und<br />

das heisst: eine Leistung für Kunden. Das Unternehmen erfüllt seine gesellschaftliche Verpflichtung<br />

in der Schaffung zufriedener Kunden. […] Es gibt nur eine zuverlässige Logik für gute<br />

Unternehmensführung: den Kunden besser zu bedienen, als die vorhandenen Konkurrenten das<br />

können. Kundennutzen und Wettbewerbsfähigkeit sind somit die beiden unbestechlichen und nicht<br />

manipulierbaren Orientierungsgrössen für die Unternehmensführung.“ 567<br />

563 Ulrich, P. (Wirtschaftsethik, 1997/2008), S. 475f.<br />

564 Vgl. DRUCKER, der erwähnt: „Profit is not an objective but it is a requirement that has to be objectively<br />

determined in respect to the individual business, its strategy, its need, and its risk.“, [vgl. Drucker, P.F.<br />

(Essential, 2001/2005), S. 30].<br />

565 Drucker, P.F. (Practice, 1954/2006), S. 64.<br />

566 Bleicher, K. (Offenheit, 1993), S. 63f.<br />

567 Malik, F. (Denken, 2007/2010), S. 145. Vgl. Ebd. auch für eine Kritik am Shareholder- und <strong>St</strong>akeholder<br />

Ansatz.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!