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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 213<br />

Ziele beeinflussen dabei, wie eine <strong>Organisation</strong> gestaltet, gelenkt und entwickelt wird.<br />

BÜNTING fasst die unterschiedlichen Richtungen der Zweckfestlegung in drei<br />

übergeordneten Ansätzen zusammen. 553<br />

1.2.1. Monovariable Ansätze<br />

Diese gehen davon aus, dass <strong>Organisation</strong>en einseitig orientierte, spezifische<br />

Ausrichtungen haben, die von Eigentümern oder der Führungskoalition festgelegt<br />

werden. Für Wirtschaftsunternehmen sind dies i.d.R. Gewinnmax<strong>im</strong>ierung,<br />

Verbesserung der Rentabilität oder Unternehmenswertsteigerung. 554 Einer der<br />

bekanntesten Ansätze, der hier eingeordnet werden kann, ist der 1986 von<br />

RAPPAPORT vorgeschlagene Shareholder-Value Ansatz. 555<br />

1.2.2. Systemorientierte Ansätze<br />

Systemorientierte Ansätze betonen hingegen, dass Zweck einer <strong>Organisation</strong> der<br />

Existenzerhalt des Systems „<strong>Organisation</strong>“ ist. Zumindestens solange, bis der<br />

Systemzweck erfüllt ist.<br />

Diese Ansätze entstehen aus der Kritik an der Einseitigkeit monovariabler Ansätze und<br />

fokussieren drei Untersuchungsbereiche: System-Umwelt-Beziehungen, <strong>St</strong>rukturen und<br />

Prozesse sowie Ziel- und Unterzielsysteme. Effektivitätsansätze, die diese drei Bereiche<br />

integrieren, stellen umfassende Konstrukte dar, die teils gemessen, aber vorwiegend<br />

nur qualitativ beurteilt werden können. Der sog. Customer-Value Ansatz, in<br />

dessen Zentrum der Bedarf des Kunden für die Ausrichtung des Zwecks der<br />

<strong>Organisation</strong> steht, zählt zu dieser Kategorie.<br />

„Its (The Business, Anm. des Verf.) purpose must lie outside of the business itself. In fact, it must<br />

lie in society since business enterprise is an organ of society. There is only one valid definition of<br />

business purpose: to create a customer.“ 556<br />

DRUCKER als jener Managementautor, der den Kunden ins Zentrum der<br />

Aufmerksamkeit rückt, formuliert auf dieser Logik aufbauend drei Grundfragen der<br />

Kundenausrichtung. Diese sind zugleich Prinzip als auch Effektivitätskriterium (vgl.<br />

TEIL III, Kap. 1.1.2.1.).<br />

553 Bünting, H.F. (Organisatorische Effektivität, 1995), S. 77ff. BÜNTING unterscheidet zusätzlich den<br />

„interaktionistischen Ansatz“ von GRABATIN. Da dieser aber als Ausformulierung des <strong>St</strong>akeholder-<br />

Ansatzes zu verstehen ist, wird er in obiger Ausführung nicht gesondert angeführt. Ebenfalls wird für eine<br />

Vertiefung sowie für eine umfassende Kritik an den jeweiligen Ansätzen auf BÜNTING verwiesen.<br />

554 Vgl. Bea, F.X. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1999/2006), S. 12.<br />

555 Rappaport, A. (Shareholder, 1986/1998).<br />

556 Drucker, P.F. (Essential, 2001/2005), S. 20.

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