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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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ORGANISATION ALS ORDNUNGSSCHAFFENDES ELEMENT 211<br />

sation ist, wird die Kenntnis über Ziele der <strong>Organisation</strong> und Mittel der Zielerreichung<br />

<strong>im</strong>plizit vorausgesetzt. Die <strong>Organisation</strong> als Instrument wird als Führungsinstrument<br />

verstanden. Festgelegt werden in Bezug auf Aufbau und Ablauf die Spielregeln und<br />

Grenzen des organisationalen Geschehens. 545<br />

Der instrumentelle <strong>Organisation</strong>sbegriff ist auch heute noch Fokus der betriebswirtschaftlichen<br />

<strong>Organisation</strong>sforschung, indem nach empfehlenswerten, effektiven und<br />

praxisorientierten <strong>Organisation</strong>smodellen gesucht wird. Was sich <strong>im</strong> Lauf der Zeit<br />

ausweitet, ist der Umfang der Betrachtung. Heute zählt zu dem o.g. dauerhaften<br />

Regelsystem ebenfalls die <strong>Organisation</strong>skultur, von der angenommen wird, dass diese<br />

entweder direkt oder indirekt beeinflussbar ist. 546<br />

1.1.3. <strong>Organisation</strong> als Institution<br />

Der institutionale <strong>Organisation</strong>sbegriff wird v.a. in den Sozialwissenschaften sowie <strong>im</strong><br />

anglo-amerikanischen Sprachgebrauch verwendet. 547 Er geht davon aus, dass eine<br />

<strong>Organisation</strong> eine Institution ist.<br />

Eine Institution wird dabei als formelles oder informelles Regelsystem verstanden, das<br />

Ordnung in die alltägliche Tätigkeit bringt, indem es individuelles Handeln und<br />

Verhalten in eine vorgeschriebene Richtung lenkt und dabei sowohl sozial anerkannt<br />

als auch weitgehend als stabil zu bezeichnen ist. Wie BEA & GÖBEL verstehen wir<br />

eine <strong>Organisation</strong> als eine best<strong>im</strong>mte Ausformung einer Institution, wenn auf das<br />

Merkmal der vorsätzlichen Bildung verwiesen und betont wird, dass innerhalb<br />

bestehender <strong>St</strong>rukturen best<strong>im</strong>mte Menschen längerfristig einen gemeinsamen Zweck<br />

erfüllen. 548 Anders als diese sowie weitere Autoren 549 sehen wir jedoch keine<br />

Unterscheidung zwischen einer Institution und einer <strong>Organisation</strong> durch Merkmale<br />

wie das Vorhandensein beteiligter Personen, Spielregeln, benötigter Umweltabgrenzung<br />

sowie einer Zwecksetzung. Alle diese Merkmale treffen auch auf<br />

Institutionen wie bspw. eine Ehe, eine Familie, die Rechtssprechung, <strong>Universität</strong>en,<br />

etc. zu. Vielmehr bewirkt die Auffassung, dass „eine <strong>Organisation</strong> eine Institution<br />

545 Vgl. Kieser, A. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1977/2010), S. 71.<br />

546 Bea, F.X. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1999/2006), S. 5.<br />

547 Macharzina, K. et al. (Unternehmensführung, 1993/2008), S. 463.<br />

548 KIESER betont darüber hinaus, dass sich heutige <strong>Organisation</strong>en v.a. durch die Wahlfreiheit der Zugehörigkeit<br />

auszeichnen und eingebrachte Ressourcen (bspw. Wissen, Kundenkontakte, etc.) bei Verlassen der<br />

<strong>Organisation</strong> grösstenteils mitgenommen werden können, [vgl. Kieser, A. et al. (<strong>Organisation</strong>, 1977/2010), S.<br />

4f. und S. 429f.].<br />

549 Vgl. bspw. Schreyögg, G. (<strong>Organisation</strong>, 1996/2008) und North, D.C. (Institutions, 1990).

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