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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 203<br />

Methode der Szenariotechnik vor. Anschliessend wurde die Theorie langer Wellen<br />

nach Kondratieff als makroökonomische Alternative zu Wachstumstheorien und als<br />

Entwicklungsmuster gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen besprochen.<br />

Den theoretischen Bezugsrahmen ergänzten wir durch Entwicklungsannahmen<br />

von vier Vertretern, die die gegenwärtige Umfelddynamik als <strong>St</strong>rukturwandel<br />

interpretieren. Die Entwicklungstendenzen dienten als Impuls- und Ideengeber mit<br />

dem Ziel, den theoretischen Bezugsrahmen mit inhaltlichen Überlegungen zu füllen.<br />

Folgende Kernaussagen fassen die bisherigen methodologischen und methodischen Erkenntnisse<br />

von TEIL III zusammen:<br />

Durch den <strong>Wandel</strong> von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt weitet sich der<br />

Blick für Veränderungen von der <strong>Organisation</strong> auf das <strong>Organisation</strong>sumfeld aus.<br />

Während vor 1960 Umfeldentwicklungen zugunsten einer organisatorischen Innenorientierung<br />

vernachlässigt werden, verändert sich das zugrunde liegende Denkmodell<br />

zwischen 1960 und 1970 durch den <strong>Wandel</strong> von einem Verkäufer- zu einem<br />

Käufermarkt. Obwohl die Bedeutung der Umfeldanalyse reformuliert wird, indem<br />

zuerst der direkte Markt und später das weitere Umfeld mit einbezogen werden, zeigen<br />

sich bis heute organisatorische Defizite <strong>im</strong> Umsetzen systematischer Früherkennungssysteme.<br />

Das Ablehnen oder Vernachlässigen der Auseinandersetzung mit<br />

Umfeldanforderungen ist zum einen auf den psychologischen Bedarf nach Sicherheit<br />

und <strong>St</strong>abilität zurückzuführen, wodurch die Skepsis gegenüber zukünftigen<br />

Entwicklungen, deren Eintrittswahrscheinlichkeiten <strong>im</strong>mer vage, unpräzise und<br />

unsicher bleiben, gross ist. Zum anderen wird das Ablehnen einer aktiven Auseinandersetzung<br />

durch den methodischen Aufwand verstärkt, den die meisten Verfahren<br />

durch das Postulat der Anforderungsvielfalt rechtfertigen (vgl. TEIL I, Kap. 5.2.4.1.).<br />

Zugunsten der Überwindung einer Anwendungsbarriere ist leicht handhabbaren<br />

Verfahren der Umfeldanalyse Vorrang zu geben.<br />

Da die strategische Früherkennung für <strong>Organisation</strong>en konstitutiv ist, ist unter Einbezug<br />

psychologischer Wirkmechanismen leicht handhabbaren Verfahren Vorrang zu<br />

geben. Das in TEIL I, Kap. 5. geforderte Postulat der Anforderungsvielfalt <strong>im</strong> Umgang<br />

mit Komplexität ist deshalb für methodologische und methodische Bereiche zu unterscheiden.<br />

Es wird für den zugrunde liegenden Bezugsrahmen (Grundannahmen und<br />

<strong>St</strong>ruktur) übernommen, nicht jedoch für das Vorgehen. Während sich die Frage der<br />

Repräsentativität von Beobachtungen für jede Methodik stellt, bietet diese Unterscheidung<br />

den Vorteil, dass sie die Anwendungsbarriere senkt und den Anwender in

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