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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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EINLEITUNG 20<br />

I. EINLEITUNG<br />

»Die Bürokratie verteidigt den <strong>St</strong>atus quo noch lange, nachdem das<br />

Quo seinen <strong>St</strong>atus verloren hat.«<br />

(Laurence J. Peter, amerik. Managementtheoretiker u. Psychologe)<br />

1. Ausgangslage<br />

<strong>Wandel</strong> ist seit jeher Bestandteil jedweder Form von Entwicklung. Während<br />

Veränderungen 3 einerseits das Resultat individueller, organisatorischer oder gesellschaftlicher<br />

Entwicklungsverläufe sind, sind sie zugleich ein „Signal zum Aufbruch“,<br />

indem sie dazu auffordern, bisherige Überzeugungen und Handlungsweisen zu überdenken.<br />

Betrachtet man die Bedeutung von <strong>Wandel</strong> aus historischer Sicht, wird erkennbar, dass<br />

der Umgang mit Veränderungen in allen Epochen eine der grössten Herausforderungen<br />

der Menschheit war. Schon <strong>im</strong>mer waren Menschen – allein oder in<br />

Verbünden – damit beschäftigt, sich ihrem Umfeld anzupassen und sich zu verändern<br />

– und schon <strong>im</strong>mer gab es Perioden, die gekennzeichnet waren durch Konstanz oder<br />

<strong>Wandel</strong>, langsame oder schnelle, kontinuierliche oder diskontinuierliche Veränderungen.<br />

4 Wenngleich <strong>Wandel</strong> somit kein neues Phänomen ist, betont DRUCKER,<br />

dass keine Epoche so viele und tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen in Konfiguration,<br />

Prozessdynamik, Problemdefinition und <strong>St</strong>rukturen mit sich brachte, wie<br />

das 20. Jahrhundert. 5<br />

Ein Bereich, in dem die Zunahme an gesellschaftlicher Dynamik erkennbar ist, ist die<br />

Art und Weise, wie sich <strong>Organisation</strong>en und ihr gesellschaftlicher <strong>St</strong>ellenwert über die<br />

Zeit hinweg veränderten.<br />

„Gesellschaften sind (heutzutage, Anm. d. Verf.) in einem hohen Masse von <strong>Organisation</strong>en<br />

geprägt: Die meisten Menschen werden in <strong>Organisation</strong>en geboren und in <strong>Organisation</strong>en ausgebildet,<br />

sie arbeiten in <strong>Organisation</strong>en, verbringen einen grossen Teil ihrer Freizeit in <strong>Organisation</strong>en<br />

und schliesslich sterben sie in <strong>Organisation</strong>en und werden von <strong>Organisation</strong>en zu Grabe<br />

getragen. Alle diese <strong>Organisation</strong>en wie Krankenhäuser, Schulen, Unternehmungen und Vereine<br />

sind zweckgerichtete soziale Gebilde. Sie verfügen über ein System von Regeln, dass das Verhalten<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Wir werden in dieser Arbeit die Termini „<strong>Wandel</strong>“ und „Veränderungen“ synonym verwenden.<br />

Vgl. Mensch, G. (Patt, 1977), S. 266: „Die menschliche Gesellschaft ist eine innovative Gesellschaft; die<br />

Evolution der menschlichen Lebensweisen geht <strong>im</strong> Wechselspiel von Werden und Vergehen, von Innovation<br />

und <strong>St</strong>agnation, unablässig vonstatten.“<br />

Drucker, P.F. (Transformation, 1995), S. 213.

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