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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 199<br />

lichkeit nicht gestellt wurde. Heutige ökonomische Überlegungen müssen diese in<br />

Form eines erweiterten Blicks konstitutiv miteinbeziehen, wodurch das Gewinnstreben<br />

und der Return on Investment nicht wegfallen, aber durch Übernahme sozialer<br />

Verantwortung und Nachhaltigkeit als wichtigstes Resultat zu überdenken sind.<br />

3.4.2.7. Das Entstehen neuer Arbeitswelten<br />

Anders als bisher wird die Arbeitswelt zukünftig <strong>Wandel</strong> und Lernen ins Zentrum<br />

organisatorischer Überlegungen stellen müssen. <strong>St</strong>arre Hierarchien und<br />

Kommunikationsstrukturen, das Verfolgen stetigen Wachstums und Gewinnmax<strong>im</strong>ierung<br />

sowie lineare Unternehmensabläufe werden nicht mehr ausreichen, um<br />

die steigende Komplexität der Ökonomie sowie neue Selbstverwirklichungswünsche<br />

von Menschen zu befriedigen. Eine neue Wirtschaftsordnung und damit verbundene<br />

Unternehmens-Architekturen werden zukünftig nicht durch Grosskonzerne, sondern<br />

durch mobile und kleine Wissenseinheiten repräsentiert. Diese können eigenständig,<br />

schnell und flexibel auf Bedingungen einer verflochtenen Weltwirtschaft und sich<br />

wandelnden Bedürfnissen von Konsumenten reagieren. Eine zwingende Neubewertung<br />

des heutigen Big-Business-Gedanken zeigt sich schon jetzt durch Produktivitätseinbusen<br />

und <strong>Organisation</strong>sschwierigkeiten, die häufig mit einer wachsenden<br />

Firmengrösse verbunden sind. 526 Neue Wertvorstellungen, ein verändertes<br />

Konsumbewusstsein, veränderte Marktbedarfe sowie ein Mentalitätswandel zeigten<br />

sich in den vergangenen Jahren bei Konsummärkten und wurden durch die Krise v.a.<br />

in der Arbeitssphäre verstärkt. Der grösste <strong>St</strong>rukturwandel äussert sich jedoch in der<br />

Veränderung des Arbeitsbilds selbst: Der Wunsch nach einer sinnvollen beruflichen<br />

Tätigkeit, nach mehr Kreativität, Neugierde und Offenheit resp. die Zufriedenheit aus<br />

der Erfüllung <strong>im</strong> Job werden in der Ökonomie von morgen zur entscheidenden<br />

Produktivitätskraft für zukunftsfähige Unternehmen. Kopfarbeit passt nicht mehr zu<br />

Normalarbeitsverhältnissen und starren Berufsbildern. Folglich verlieren traditionelle<br />

Berufsschubladen an Bedeutung und neue atypische Beschäftigungsformen wie<br />

Multijobbing, Selbstständigkeit, die Suche nach neuen Geschäftsmodellen sowie<br />

freiberufliche Projektarbeit gewinnen an Einfluss. Jobs der Zukunft sind geprägt durch<br />

berufliche Mischverhältnisse. So führen bspw. technologische Fortschritte und Kostenreduzierung<br />

<strong>im</strong> Gesundheitssystem häufiger dazu, dass Krankenschwestern und<br />

526 Ebd., S. 65.

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