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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 194<br />

3.4.2.2. Das Entstehen von Querschnittsbranchen<br />

Unser bisheriges Branchenverständnis, das sich an der angebots- und absatzgetriebenen<br />

Ökonomie orientiert, war über lange Zeit mit Fokus auf die anbietende<br />

Industrie erfolgreich. Heutzutage scheint jedoch eine Grenzziehung über Essen,<br />

Kleidung, Medizin, Mobilität, etc. mit Fokus auf Produkte, Produktgruppen sowie<br />

Umsatz- und Gewinnentwicklungen nicht mehr den Marktrealitäten zu ent-sprechen.<br />

Folglich werden zwei Veränderungen in den Konsummärkten erwartet: erstens die<br />

Implosion klassischer Branchen und zweitens die neue Verzeitlichung des Kaufens und<br />

Geniessens. Das Umstrukturieren von Branchen ist Folge veränderter Bedarfe und<br />

Bedürfnisse von Konsumenten. Nicht mehr ein Denken in Produkten, sondern<br />

tiefgreifende Dienstleistungen, die uns ein <strong>St</strong>ück der Alltagsarbeit erleichtern, sind<br />

gefragt. Dies wird durch eine Sättigung eines vergangenen Konsums und eines<br />

zunehmenden Verantwortungsbewusstseins für das eigene Handeln <strong>im</strong> Spannungsfeld<br />

zwischen heutigen Bedarfen und Nachhaltigkeit ergänzt. Eine Marktstruktur, die der<br />

o.g. Logik entspricht, erfordert Aufmerksamkeit auf mögliche Querschnitte durch<br />

bestehende Branchen mit stärkerer Orientierung an Nachfrage- und Bedürfniswelten<br />

von Konsumenten. Diese Physiognomie netzwerkartiger und dienstleistungs-orientierter<br />

Märkte stellt neue Anforderungen an Industrie und Handel.<br />

3.4.2.2.1. Energy- und Mobility-Grids<br />

Der zunehmende Bedarf Ökologie und Ökonomie in Form einer ökoeffizienten<br />

Greenomics zu integrieren, schafft einen neuen Markt für umfassende Energieleistungen,<br />

die auch Mobilitätsfragen umfasst. Automobilität löst sich von einem<br />

eind<strong>im</strong>ensionalen Konzept, das Mobilität und Massenkonsum von Spritpreisen und<br />

Mobilitätsbedarfen abhängig macht. Eine entstehende postfossile Mobilität befasst<br />

sich über diese Kriterien hinaus mit Ressourcenknappheit, Kosten für Mobilität,<br />

staatlichen Auflagen sowie CO 2 -Emissionen. Energie, Ressourcen und Rohstoffe sind<br />

die Knappheiten der nächsten Jahre, um die ein verbitterter Kampf stattfindet. Damit<br />

sind nicht Verteilungskämpfe zwischen <strong>St</strong>aaten oder Verbrauchern gemeint, sondern<br />

der Wettbewerb, wer zukünftig die intelligentesten Lösungen für Infrastruktur- und<br />

Mobilitätsanforderungen liefert. 518 In den Verantwortungsbereich von Energy- und<br />

Mobility-Grids fällt das Befassen mit neuen Energieträgern wie Solar, Wind,<br />

518 Ebd., S. 22.

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