23.11.2013 Aufrufe

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 188<br />

Vielmehr sind Produktion und Wertschöpfung zukünftig nach wie vor wichtig,<br />

benötigen aber für das Erfüllen ihrer Aufgabe weniger Produktionsarbeiter i.V.<br />

manueller Arbeiter. Begleiterscheinungen dieser fortschreitenden Entwicklung sind<br />

soziale Belastungen für die Betroffenen, die bestmöglich abgefangen werden müssen.<br />

3.2.2.8. Die Lohnsummenbelastung bleibt gleich, aber die Verteilung ändert<br />

sich<br />

Zukünftig werden durch den <strong>Wandel</strong> des manuellen Arbeiters hin zum Wissensarbeiter<br />

Lohnsummendiskussionen und -kämpfe über Arbeiterlöhne abnehmen, wodurch auch<br />

die in letzter Zeit häufig zu erlebenden Auseinandersetzungen mit Gewerkschaften,<br />

Parteien und Politik zurückgehen werden. Ein Grund ist der marginale Anteil von ca.<br />

fünf bis zehn Prozent, die Löhne zukünftig an den Gesamtkosten ausmachen werden.<br />

Trotz Computerisierung und Automatisierung bleibt das Volumen an Arbeit bestehen,<br />

wodurch eine Lohnsummenbelastung nicht absolut, sondern nur in Bezug auf die<br />

Wertschöpfung oder das bewegte Volumen sinken wird. Sinken wird auch die Zahl<br />

unzureichend qualifizierter Fachleute: Viele billige Arbeitskräfte werden zukünftig<br />

durch wenige, teure und unverzichtbare Wissens-Spezialisten ersetzt.<br />

„Die neue Wirtschaft wird somit auch nicht mehr den ökonomischen Theorien entsprechen, die<br />

wir heute haben, die aber Theorien für die Wirtschaft der letzten 100 Jahre sind. Eine der<br />

Grundlehren aller Wirtschaftstheorien ist, dass eine Wirtschaft, eine Branche, ein Unternehmen<br />

entweder kapitalintensiv oder arbeitsintensiv sei, aber niemals beides gleichzeitig. So war es auch<br />

in den letzten 100 Jahren. Diese Theorien st<strong>im</strong>mten also. Sie sind jetzt aber dabei, falsch zu<br />

werden. Die moderne Wirtschaft wird beides gleichzeitig sein.“ 503<br />

3.3. Entwicklungstendenzen aus Sicht des IZT<br />

Das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) wurde 1981 als gemeinnützige<br />

und unabhängige Forschungseinrichtung mit Sitz in Berlin gegründet. 504<br />

Der Zweck des Instituts ist das Erforschen und Entwickeln von ökologisch, sozial und<br />

generationenübergreifend verträglichen Lösungsstrategien in Wirtschaft und Gesellschaft<br />

unter der Leitperspektive einer nachhaltigen Entwicklung. Hauptaufgabe des<br />

IZT ist das Erarbeiten von <strong>St</strong>udien mit langfristiger gesellschaftlicher Bedeutung<br />

503 Ebd., S. 106.<br />

504 Vgl. für nachfolgende Ausführungen die Homepage des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung,<br />

URL: www.izt.de, [<strong>St</strong>and: 23.11.2010] sowie Kreibich, R. (Kapitalismuskritik, 2003); Kreibich,<br />

R. (Nachhaltigkeit, 2009) und Kreibich, R. (Zukunftsforschung, 2008).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!