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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 180<br />

3.1.2.5. Die Reformulierung von Managementmethoden<br />

Die Krise zeigte die Schwächen mathematischer Finanzmodelle, die sich auf die<br />

wirtschaftliche Rationalität, Linearität, Gleichgewichtszustände und eine klassische<br />

Normalverteilung verlassen. Zukünftig sollten anstelle von intuitiven Entscheiden als<br />

Gegenreaktion zu mathematischen Modellen mehr realistische Modelle als Basis von<br />

Managementsystemen entwickelt werden. Diese sollten v.a. Erkenntnisse der Verhaltensökonomik<br />

sowie die Möglichkeit einer flexiblen Anpassung an sich schnell<br />

verändernde Umstände sowie die Integration von Feedback aus der realen Welt beinhalten.<br />

Manager werden zukünftig ihre Fähigkeiten für das Anwenden dieser Instrumente<br />

erweitern müssen. Dies bedeutet nicht, dass mathematische Modelle ihren<br />

Mehrwert verloren haben; Funktionsweisen, zugrunde liegende Annahmen und Grenzen<br />

müssen aber hinterfragt werden.<br />

3.1.2.6. Das Kundenprofil ändert sich<br />

Unabhängig von der Krise wurde in den letzten Jahren ersichtlich, dass die USA das<br />

jährliche Wachstum be<strong>im</strong> privaten Konsum von 3,4 Prozent der 1980er und 1990er<br />

Jahre nicht halten können. 492 Ein langsamer Rückgang des Wachstums – der damals<br />

durch die Babyboom-Phase angekurbelt und durch Schulden finanziert war – führte<br />

durch die Rezession zu einem abrupten Absturz. Deshalb stellt sich die Frage, welche<br />

Region der Motor des nächsten Wirtschaftswachstums sein wird. Zwei Alternativen<br />

sind möglich:<br />

1. Asien als neue Wirtschaftsmacht oder<br />

2. Die USA bleibt nebst der EU und Japan eine der drei grössten Verbrauchermärkte<br />

bei niedrigerem Konsum.<br />

3.1.2.6.1. Asien als neue Wirtschaftsmacht<br />

Wenn China gemäss einigen Prognosen bis 2020 mit jährlich 20.000 Dollar<br />

verfügbares Jahreseinkommen pro Kopf nach der EU und den USA zum drittgrössten<br />

und Indien nach Japan zum fünftgrössten Verbrauchermarkt aufsteigt, liegen drei der<br />

fünf grössten Verbrauchermärkte in Asien. 493 Führen jedoch politische Massnahmen<br />

und ein traditionell verankerter bescheidener Lebensstil zu hohen Sparquoten und<br />

geringen Verbraucherausgaben, könnte folgendes zweites Szenario eintreffen.<br />

492 Beinhocker, E. et al. (Krise, 2009), S. 24.<br />

493 Ebd., S. 24.

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