23.11.2013 Aufrufe

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 174<br />

Schema noch keinen Zyklenverlauf rechtfertigt. 476 Von Interesse sind auch<br />

Forschungsergebnisse von METZ 477 und GERSTER 478 , die zeigen, dass sich<br />

Kondratieff-Zyklen sowohl für das späte 19. als auch 20. Jahrhundert länderspezifisch<br />

feststellen lassen, wobei für die Rekonstruktion langer Wellen <strong>im</strong> 20. Jahrhundert<br />

ausschlaggebend ist, inwiefern die beiden Weltkriege berücksichtigt werden. Auch<br />

REIJNDERS untersuchte die empirische Aussagekraft und kommt nebst der<br />

Erkenntnis, dass die Kritik durch die Validität der Methode beeinflusst wird, mit der<br />

Trends aus Langzeitentwicklungen extrahiert werden, 479 zu folgendem Schluss:<br />

„Spectral analysis of the standardized series indicates that the explanatory power of the<br />

Kondratieff domain is relatively high especially with respect to indicators of aggregate activity<br />

such as gross national product and employment. Therefore the Kondratieff wave cannot be<br />

regared as an illusion. There is substantial evidence to the contrary which demonstrates that long<br />

waves of the Kondratieff type do exist. […] The definition of the ‚environment‘ thus determines the<br />

set of rules with which the method must accord.“ 480<br />

Auf Basis der dargestellten Kritik und den dargestellten Argumenten, die durchaus für<br />

eine Theorie langer Wellen sprechen, stellt sich die Frage, welchen mikroökonomischen<br />

Einfluss die Theorie langer Wellen hat. U.E. wird der sich aus der<br />

Theorie langer Wellen nach Kondratieff ergebende Mehrwert für <strong>Organisation</strong>en v.a.<br />

erkennbar, wenn nach Erklärungsalternativen für kurzfristige Konjunkturerholungen<br />

gesucht wird, die nicht als kontinuierliche Wachstumsindikatoren interpretiert werden<br />

können 481 und<br />

[…], wenn man <strong>im</strong> <strong>St</strong>rudel der täglichen Ereignisse und in den Turbulenzen des <strong>Wandel</strong>s<br />

Orientierungspunkte und Grundmuster zu erkennen versucht.“ 482<br />

Letzteres ist v.a. unter Annahme eines derzeitigen <strong>St</strong>rukturwandels und unter<br />

Berücksichtigung der in Kap. 2.2.2. genannten Annahmen eines sechsten Kondratieff-<br />

Zyklus für das Erarbeiten von <strong>Organisation</strong>sstrategien relevant.<br />

„Die <strong>St</strong>rukturkrise ist längst da. Die Frage ist nur, wie lange die <strong>St</strong>agnation anhalten wird, und<br />

wo es gelingt, die <strong>St</strong>rukturen des nächsten Zyklus zu errichten. Und dabei sollten wir aus der<br />

Geschichte lernen: Die tiefen Depressionen der Vergangenheit, als sich das Potenzial der<br />

jeweiligen Basisinnovation abgeschwächt hatte, hätten so nicht sein müssen. Die Produktivität<br />

476 Ebd., S. 5.<br />

477 Vgl. Metz, R. (Re-Examination, 1992/1993).<br />

478 Vgl. Gerster, H.J. (Testing, 1992/1993).<br />

479 Reijnders, J. (Long Waves, 1990), S. 239.<br />

480 Ebd., S. 241f.<br />

481 Vgl. Malik, F. (Konjunkturwellen, 1993), S. 9.<br />

482 Malik, F. (<strong>St</strong>rategie, 2011), S. 241.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!