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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 152<br />

1.2.3.3. Die Szenario-Bildung<br />

Ziel der Szenario-Bildung ist es, von den beschriebenen Zukunftsprojektionen durch<br />

das Erstellen von Projektionsbündeln und Bündel-Clustern (sog. Rohszenarien) sowie<br />

einem Zukunftsraum-Mapping schrittweise zu konsistenten, überschaubaren und<br />

verständlich beschriebenen Szenarien zu kommen. Dabei sollten Cluster in sich<br />

homogen und untereinander heterogen sein. Hierzu wird zuerst durch eine<br />

Konsistenzanalyse überprüft, welche Zukunftsprojektionen zueinander widerspruchsfrei<br />

sind und in einem sog. Projektionsbündel zusammengefasst werden könnten. Die<br />

Konsistenzanalyse selbst wird in drei aufeinanderfolgenden Schritten durchgeführt:<br />

Zuerst erfolgt eine paarweise Konsistenzbewertung, worin jeweils zwei Schlüsselfaktoren<br />

mit ihren jeweiligen Zukunftsprojektionen einzeln bzgl. ihrer Konsistenz<br />

verglichen werden. Eine Konsistenzmatrix, worin die Konsistenzwerte nach fünf<br />

unterschiedlichen Ausprägungsformen (totale Inkonsistenz, partielle Inkonsistenz,<br />

neutral oder unabhängig voneinander, gegenseitges Begünstigen, sehr starke<br />

gegenseitige Unterstützung) festgelegt werden können, unterstützt diesen Prozess. 399<br />

Werden pro Schlüsselfaktor die Zukunftsprojektionen jeweils vertikal und horizontal<br />

abgebildet, kann anhand von Zahlenwerten die jeweilige Ausprägungsform eingetragen<br />

werden. Dieses Verfahren ist leicht zu handhaben, da es sich verglichen mit der<br />

Einflussanalyse nicht um gerichtete Beziehungen handelt. Auch hier erfolgen<br />

subjektive Einschätzungen, weshalb der kommunikative Austausch und die Diskussionen,<br />

bis Konsens erreicht ist, bereits einen Mehrwert für sich darstellen.<br />

In einem zweiten Schritt erfolgt zu der paarweisen Konsistenzbewertung eine<br />

bündelweise Betrachtung. Diese hat zum Ziel, alle möglichen Projektionsbündel<br />

hinsichtlich ihrer Widerspruchsfreiheit zu beurteilen und durch das Erstellen einer<br />

Rangfolge jene Projektionsbündel mit dem höchsten Konsistenzwert zu selektieren.<br />

Sinnvoll ist auch hier aufgrund der steigenden Komplexität, bei mehreren Projektionsbündel<br />

eine Rechenunterstützung durch den Einbezug geeigneter Software-Tools zu<br />

nutzen. In Abhängigkeit der in der Konsistenzmatrix verwendeten Skalierung sind v.a.<br />

die Konsistenzwerte der einzelnen Projektbündel und die sich daraus ableitenden<br />

Werte wie durchschnittliche Konsistenz, Existenz von Inkonsistenzen, Anzahl<br />

partieller Inkonsistenzen, etc. wichtig. Der allgemeine Konsistenzwert ergibt sich<br />

dabei aus der Summe der Konsistenzwerte der einzelnen Projektionspaare. Meistens<br />

399 Gausemeier, J. et al. (<strong>Wandel</strong>, 1999), S. 111.

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