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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 151<br />

Zukunftsprojektionen werden durch drei Schritte entwickelt: Erstens indem mögliche<br />

zukünftige Entwicklungen von Schlüsselfaktoren analytisch-quantitativ oder kreativqualitativ<br />

beschrieben werden. Die Wahl der Methode ist dabei abhängig von dem<br />

jeweiligen Schlüsselfaktor. Bspw. lassen sich demographische Merkmale wie<br />

Bevölkerungsentwicklungen oder ökonomische Merkmale wie Marktgrösse, Marktanteile,<br />

etc. gut durch Analysen quantitativ beschreiben, während andere Merkmale wie<br />

das zukünftige Kaufverhalten oder wirtschaftliche Veränderungen, die sich z.B. durch<br />

die Zunahme weiblicher Arbeitnehmer ergeben, besser qualitativ beschreiben lassen.<br />

Methodisch können für diesen Schritt fünf Vorgehensweisen genutzt werden:<br />

1. Das lineare Fortschreiben der Vergangenheit.<br />

2. Das bewusste Überbetonen einzelner Schlüsselfaktoren.<br />

3. Die Annahme einer stark beschleunigten Entwicklung und den daraus entstehenden<br />

Folgen.<br />

4. Die Annahme starker Umfeldeinflüsse (bspw. durch ökologische Restriktionen).<br />

5. Die vernetzte Betrachtung mehrerer zu- oder abnehmender Schlüsselfaktoren.<br />

Es ist davon auszugehen, dass nach diesem ersten Schritt pro Schlüsselfaktor mehrere<br />

Zukunftsprojektionen vorliegen. Trifft dies zu, wird verglichen mit Schlüsselfaktoren,<br />

die nur eine Zukunftsprojektion beinhalten (unkritische Schlüsselfaktoren), von<br />

kritischen Schlüsselfaktoren gesprochen. Kritische Schlüsselfaktoren sind häufiger,<br />

weshalb in einem zweiten Schritt zwecks Übersicht jene zwei bis drei Projektionen<br />

selektiert werden, die die für das vorliegende Erkenntnisinteresse am ehesten zutreffenden<br />

Entwicklungen wiedergeben.<br />

In einem dritten Schritt sollte für die getroffene Auswahl an Zukunftsprojektionen eine<br />

kurze und ausführliche Beschreibung erstellt werden. Erstens um das Interesse von<br />

Entscheidern, die nicht an der Szenario-Erstellung beteiligt sind, zu gewinnen und<br />

zweitens um bei Interesse erklären zu können, worum es sich bei der Auswahl konkret<br />

handelt.<br />

Liegt eine überschaubare Anzahl beschriebener Zukunftsprojektionen für die ausgewählten<br />

Schlüsselfaktoren vor, kann zum letzten Schritt der Szenario-Erstellung übergegangen<br />

werden. Dieser fokussiert das Verdichten und Erstellen konkreter Szenarien,<br />

die anschliessend auf das gewählte Gestaltungsfeld transferiert werden, um Chancen<br />

und Gefahren von Entscheidungs- und Handlungsoptionen auszuloten.

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