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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 133<br />

gemeint, wie wir dies v.a. durch die Ausweitung der US-Finanzkrise zur Weltwirtschaftskrise<br />

beobachten konnten.<br />

Zusammenfassend kann die Volkswirtschaft eines <strong>St</strong>aates nicht als ein Mechanismus<br />

angesehen werden, der nach marktwirtschaftlichen Gesetzmässigkeiten abläuft,<br />

sondern als ein unselbstständiges Subsystem der Weltwirtschaft und der Gesellschaft,<br />

die mit steuernden Massnahmen auf das politische System einwirken. 357 So erwähnt<br />

FAHRNI, dass als regulierender Funktionsmechanismus über einer Volkswirtschaft<br />

nur die Kräfte des <strong>Wandel</strong>s stehen, die langfristig stärker sind als staatliche<br />

Massnahmen. 358 Die Konsequenz politischer Einflüsse ist jedoch, dass in Modellen zur<br />

Wirtschaftsprognose mögliche staatliche Massnahmen und Entwicklungen berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

ANSOFF geht davon aus, dass Entwicklungen jedweder Art ihre eigene Entwicklungsgeschichte<br />

aufweisen und in Form schwacher Signale einem feststellbaren, langfristigen<br />

Trend folgen, der sich zwar verändern kann, Veränderungen aber aufgrund<br />

ausgleichender Kräfte des Zusammenwirkens von Gesamtgrössen sowie durch die<br />

Tatsache, dass Grundkräfte der Wirtschaftstätigkeit langfristig konstant sind, zu<br />

grossen Teilen frühzeitig erkennbar sind. 359 ULRICH erwähnt jedoch, dass trotz der<br />

Annahme einer gewissen Voraussicht durch <strong>St</strong>etigkeit verfügbare Daten vorwiegend<br />

vergangenheitsbasiert sind und Interpretationen stark mit den jeweiligen Erhebungsmethoden<br />

variieren, weshalb der Einbezug kurzfristiger Schwankungen und fachkundiger<br />

Spezialisten zwingend wird. 360<br />

1.1.2.4.2. Mikroökonomische Rahmenbedingungen<br />

Mikroökonomische Rahmenbedingungen werden zu grossen Teilen durch die in einem<br />

<strong>St</strong>aat gültige verfassungsrechtliche Wirtschaftsordnung geprägt, weshalb es für das<br />

Vermeiden von Opportunitätskosten bedeutend ist, die wichtigsten Einflussfaktoren zu<br />

kennen. Eine Wirtschaftsordnung legt fest, an welchen Zielen sich eine Wirtschaft<br />

orientieren muss, wie Entscheidungen einzelner Wirtschaftssubjekte koordiniert<br />

werden müssen, welche Vorstellung über das Eigentum und die Verteilung von Einkommen<br />

und Vermögen das wirtschaftliche Geschehen prägen sollen und wie die<br />

357 Ulrich, H. (Unternehmenspolitik, 1978/1990), S. 259.<br />

358 Fahrni, F. (Technologische Umwelt, 2004), S. 303ff.<br />

359 Vgl. Ansoff, H.I. (Discontinuity, 1976).<br />

360 Vgl. Ulrich, H. (Unternehmenspolitik, 1978/1990), S. 260.

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