23.11.2013 Aufrufe

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 132<br />

1.1.2.4. Die ökonomische Umweltsphäre<br />

Unternehmen als <strong>Organisation</strong>en mit pr<strong>im</strong>är wirtschaftlichem Zweck treten auf<br />

Beschaffungs- und Absatzmärkten permanent mit anderen Wirtschaftssubjekten in<br />

Kontakt, 354 woraus sich die für Unternehmen relevanten makro- und mikroökonomischen<br />

Informationen ergeben.<br />

1.1.2.4.1. Makroökonomische Rahmenbedingungen<br />

Makroökonomische Rahmenbedingungen betreffen insbesondere die <strong>St</strong>ruktur einer<br />

Volkswirtschaft, ihre Wachstumsmöglichkeiten, die Konjunkturlage und die <strong>St</strong>abilität<br />

der Wirtschaft. 355 Die Komplexität eines gesamtwirtschaftlichen Systems entsteht<br />

dabei nicht nur durch Interaktion mehrerer Gruppierungen und Umweltsphären,<br />

sondern ist i.V. der Systemtheorie von einer Vielzahl an Elementen, die von zahllosen<br />

anderen Elementen beeinflusst werden, abhängig.<br />

„Aus dem individuellen Verhalten der zahlreichen Personen und Institutionen, die am Wirtschaftsprozess<br />

teilnehmen, ergeben sich Gesamtentwicklungen der Volkswirtschaft wie Veränderungen<br />

des Geldwertes, des Bruttosozialproduktes, der Sparquote, der Arbeitslosigkeit, der Zahlungsbilanzen<br />

usw., die ihrerseits wieder auf das Verhalten der Wirtschaftssubjekte einwirken. Es ist daher<br />

notwendig, die Entwicklungen solcher Gesamtgrössen der Wirtschaft abzuschätzen, um mögliche<br />

zukünftige Konstellationen auf den eigenen Beschaffungs- und Absatzmärkten voraussehen<br />

zu können.“ 356<br />

Aus makroökonomischer Sicht befindet sich eine Volkswirtschaft in einem dauernden<br />

<strong>St</strong>rukturwandel, wobei ihre wirtschaftliche Entwicklung unmittelbar mit diesem<br />

<strong>St</strong>rukturwandel verbunden ist (vgl. hierzu auch nachfolgend Kap. 2.). Beeinflusst<br />

durch die Vielfalt o.g. Faktoren ist das Erstellen von Wirtschaftsprognosen stark von<br />

staatlichen Entscheiden und weltwirtschaftlichen Interdependenzen abhängig.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass staatliche Massnahmen kurzfristig durch politische<br />

Willensbildungsprozesse gesteuert werden, deren Ergebnisse je nach politischem<br />

System Kompromisse zahlreicher Einfluss- resp. Machtgruppen sind. Unter weltwirtschaftlichen<br />

Interdependenzen sind hingegen stärker staatenübergreifende Vorgänge<br />

354 Vgl. Ebd., S. 259.<br />

355 Jaeger, F. et al. (Wirtschaftliche Umwelt, 2004), S. 300.<br />

356 Ulrich, H. (Unternehmenspolitik, 1978/1990), S. 259. Der Ursprung dieser Wirtschaftslogik geht auf die<br />

Anfänge der Nationalökonomie <strong>im</strong> 18. Jahrhundert zurück. Die Wirtschaft als eingebetteter Teilaspekt der<br />

Gesellschaft kann zu grossen Teilen so verstanden werden, dass sie zwar Ergebnis menschlichen Handelns<br />

ist, aber nicht menschlichen Entwurfs, [vgl. Hayek von, F.A. (Irrtümer, 1970), S. 18 ff.]. VON HAYEK<br />

greift den Grundgedanken von David Hume und seiner Theorie der Genesis sozialer Gebilde (die später von<br />

Humes Landsleuten Adam Smith und Adam Ferguson zu einer geschlossenen Theorie der Erscheinungen<br />

weiter entwickelt wurde) auf und nutzt sie als Grundlage weiterführender Überlegungen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!