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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 119<br />

gien. 305 KRIEG ergänzt, dass <strong>St</strong>rategien gemäss diesem Denkansatz nicht formuliert<br />

werden, sondern sich in einem evolutiven Prozess formieren. 306 Zielvorstellungen<br />

werden zu Beginn bewusst vage formuliert, sodass zwar eine Richtungsvorgabe besteht,<br />

Rigidität jedoch vermieden wird. Ergänzend lässt sich in Bezug auf die <strong>St</strong>rategiearbeit<br />

festhalten, dass die für eine strategische Segmentierung notwendigen methodischen<br />

Schritte einer Inside-Out Methode in den letzten Jahren von Methoden wie<br />

Aktivitätsfeldanalysen, Produkt-Markt-Matrizen, dem Auswerten von Leistungsindikatoren,<br />

etc. kontinuierlich weiterentwickelt wurden und ein strukturiertes Verarbeiten<br />

gegenwärtiger unternehmensinterner Informationen ermöglichen. Nicht so<br />

positiv ist dagegen ein systematisches Verarbeiten von Umfeldinformationen wie das<br />

Abschätzen be- und entstehender Anwenderprobleme, Kundenbedarfe, Marktanforderungen<br />

sowie organisatorischer Wettbewerbsbedingungen zu bewerten.<br />

„Gemessen an der Bedeutung von Umweltkenntnissen, den verfügbaren Mitteln und dem heutigen<br />

Wissen, ist das Befassen mit der Aussenwelt <strong>im</strong> Grossteil der Unternehmen unterentwickelt, dann<br />

oft gefährlich eingeschränkt auf enge Segmente der Umwelt und in vielen überhaupt nicht<br />

existent.“ 307<br />

In Kenntnis, dass die Methodik des Erarbeitens strategischer Segmentierungen<br />

andernorts ausführlich dokumentiert ist, 308 werden wir uns in TEIL III gezielt mit<br />

einem systematischen Erkennen von Umfeldherausforderungen i.V. einer strategischen<br />

Frühaufklärung befassen. Relevant ist diese, da sie Teil einer Outside-In Logik für das<br />

Erarbeiten strategischer Geschäftsfelder ist, die als Ausschnitte des gesamten externen<br />

Betätigungsfeld einer <strong>Organisation</strong> gegenwärtige und zukünftige Handlungsfelder<br />

darstellen. 309 Andererseits eröffnet sie die Möglichkeit, Zeit zu kaufen, um Gefahren<br />

aufzuspüren, bevor diese unhandhabbar werden, sowie Gelegenheiten zu erfassen,<br />

bevor diese verloren gehen. 310<br />

In Kap. 1. stellen wir zwei Ansätze vor, die ein systematisches Auseinandersetzen mit<br />

umfeldbedingten Veränderungen erlauben. In Kap. 2. wird die von dem russischen<br />

305 Mintzberg, H. et al. (<strong>St</strong>rategies, 1985). <strong>St</strong>ellvertretend zählen hierzu auch die Denkschulen des logischen<br />

Inkrementalismus von Quinn, J.B. (Change, 1980) sowie des Muddling Throughs von Lindblom, C.E.<br />

(Muddling-Through, 1959).<br />

306 Vgl. Krieg, W. (Unternehmensentwicklung, 1985), S. 275.<br />

307 Malik, F. (Unternehmenspolitik, 2008), S. 208.<br />

308 Vgl. bspw. Lombriser, R. et al. (<strong>St</strong>rategisches Management, 1997/2010); Müller-<strong>St</strong>ewens, G. et al.<br />

(<strong>St</strong>rategisches Management, 2001/2005); Gälweiler, A. (Unternehmensführung, 1987/2005); Malik, F.<br />

(<strong>St</strong>rategie, 2011).<br />

309 Lombriser, R. et al. (<strong>St</strong>rategisches Management, 1997/2010), S. 78.<br />

310 Krystek, U. et al. (Frühaufklärung, 1980/2006), S. 175.

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