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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER AUSLÖSER ORGANISATORISCHER ANPASSUNGSBEDARFE 116<br />

III.<br />

UMFELDDYNAMIK ALS EXTERNER<br />

AUSLÖSER ORGANISATORISCHER<br />

ANPASSUNGSBEDARFE<br />

»Die Zukunft hat viele Namen.<br />

Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare.<br />

Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte.<br />

Für die Tapferen ist sie die Chance.«<br />

(Victor Hugo, franz. Schriftsteller)<br />

Der durch die industrielle Revolution entfachte Drang nach dauerhaftem<br />

technologischen Fortschritt erzeugt seit dem 18. Jahrhundert ein zunehmend volatiles<br />

Umfeld, das bzgl. seiner Dynamik mit vorindustriellen Epochen nicht vergleichbar ist.<br />

Durch die mit dem Eintritt ins 20. Jahrhundert wahrgenommene Veränderungsintensität<br />

von Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie den Glauben des Menschen, Natur<br />

und Kosmos zu beherrschen und zu gestalten, wurde der Bedarf einer Auseinandersetzung<br />

mit Umfeldbedingungen bewusst.<br />

Trotz der wahrgenommenen Notwendigkeit entstehen die ersten Instrumente einer<br />

organisatorischen Zukunftsvorausschau jedoch erst um 1930. 292 Diese Planungssysteme,<br />

die noch weit entfernt sind von unserem heutigen Verständnis eines strategischen<br />

Denkens, gehen davon aus, dass zukünftige Entwicklungen durch Extrapolation<br />

vergangener Ereignisse in die Zukunft prognostizierbar sind. Erst mit der steigenden<br />

Anzahl an Fehlprognosen beginnen einige Unternehmen, sich von der Vorstellung<br />

einer machbaren Zukunft zu verabschieden und Entwicklungsräume als multipel und<br />

offen zu akzeptieren. 293 Der praktische Bedarf einer Systematik in der Auseinandersetzung<br />

mit Umfeldveränderungen zeigt sich v.a. in den 1960er und 1970er Jahren<br />

durch den <strong>Wandel</strong> von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt. Dieser Wechsel<br />

macht das frühzeitige Erkennen originärer und abgeleiteter Anwenderprobleme und<br />

daraus resultierende Kundenwünsche zwingend. 294 Um 1980 erweitert sich der<br />

Blickwinkel vieler Unternehmen angesichts einer Vielzahl gesellschaftlicher und<br />

ökologischer Probleme nochmals und es wird erkannt, dass die Entwicklung eines<br />

292 Gausemeier, J. et al. (<strong>Wandel</strong>, 1999).<br />

293 Vgl. Flechthe<strong>im</strong>, O.K. (Zukunft, 1987/1995) sowie Kirsch, W. (<strong>Organisation</strong>stheorie, 1998).<br />

294 Vgl. Gälweiler, A. (Unternehmensführung, 1987/2005), S. 254 und S. 265.

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