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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 114<br />

daher Aufgabe der <strong>Organisation</strong> als Change Leader zukünftige Bedarfe <strong>im</strong> Umfeld und<br />

in der <strong>Organisation</strong> zu erkennen. Entwicklungen sind dabei pr<strong>im</strong>är <strong>im</strong> Umfeld zu<br />

suchen. Sie sind erkennbar, wenn vergangene, gegenwärtige und antizipierte zukünftige<br />

Ereignisse in ihrer systemischen Langzeitwirkung analysiert werden.<br />

Verglichen mit Umfeldveränderungen brauchen organisatorische Veränderungen in<br />

zweifacher Hinsicht Management: Es ist Aufgabe des Managements nach bereits vorhandenen<br />

organisatorischen Handlungsweisen als Reaktion auf Umfeldveränderungen<br />

zu suchen. Normabweichendes Verhalten wird dabei nicht als sanktionsbedürftige<br />

<strong>St</strong>örvariable, sondern als Bedarfsindikator erkannt. Das Management entscheidet<br />

weiter über das Beseitigen organisatorischer Altlasten (Geschäftsmodelle, Regelungen,<br />

<strong>St</strong>rukturen, Prozesse, etc.). Es gestaltet den Rahmen, sodass sich geplante und ungeplante<br />

Veränderungsenergien durch autonome Prozesse zugunsten der Gesamtorganisation<br />

entwickeln können. Management i.V. von „to lead change“ (vgl. Kap. 1.1.2.1.)<br />

bildet den Referenzpunkt selbstorganisatorischer Handlungsspielräume.<br />

Die Funktion des Managements von <strong>Wandel</strong> hat sich verändert.<br />

Während sich das Management von <strong>Wandel</strong> vom „operativen Macher“ zum „Rahmengestalter<br />

aus Metasicht“ entwickelt und dadurch selbst einen <strong>Wandel</strong> zweiter Ordnung<br />

vollzieht, verändert sich auch die Sicht auf Erfolgsfaktoren. Anstatt nach Lösungen<br />

(partizipative Modelle, etc.) zu suchen, zeigt die Empirie, dass v.a. stabilitätsvermittelnde<br />

<strong>St</strong>rukturen und eine damit verbundene professionelle Kommunikation <strong>St</strong>ellhebel<br />

erfolgreicher Veränderungsprozesse sind (vgl. Kap. 1.2.). An die <strong>St</strong>elle einfacher<br />

Mitsprachebegehren tritt eine zunehmende Verschmelzung sachlogischer und psychosozialer<br />

Aspekte: Der Veränderungsbedarf muss vom Top-Management offen und<br />

kontinuierlich kommuniziert, verantwortet, inhaltlich unterstützt und gelebt werden.<br />

Trifft dies zu, beschränkt sich der Bedarf nach Partizipation auf inhaltliche Beiträge.<br />

Anders formuliert, wird der Bedarf nach Partizipation zur Kompensation fehlender<br />

Kommunikation verringert.<br />

Die lernende <strong>Organisation</strong> steht für <strong>St</strong>abilität <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong>.<br />

Forschungsfragen kontinuierlicher Entwicklung von <strong>Organisation</strong>en münden häufig <strong>im</strong><br />

Plädoyer für eine lernende <strong>Organisation</strong>. Wenngleich eine lernende <strong>Organisation</strong> auf<br />

den ersten Blick mit dem Bedarf dauerhafter Entwicklung, Flexibilität und fortwährender<br />

Veränderungsbereitschaft assoziiert wird, ist das Konzept <strong>im</strong> Kern stabilitätsorientiert.<br />

Entwicklung unter <strong>St</strong>abilitätskriterien ist möglich, da sich letzteres als<br />

das Schaffen von <strong>St</strong>rukturen versteht, durch die die Handlungsfähigkeit trotz sich

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