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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 112<br />

Interaktion beider Elemente zustande kommt. 289 BATESON bezeichnet diesen Lernprozess<br />

als Kontext-Markierung, wobei unter Kontext sowohl das Verhalten des Subjekts<br />

als auch die äusseren Ereignisse verstanden werden können. 290 Für MARU-<br />

YAMA handelt es sich um einen Lernprozess i.V. von „deviation-amplifying mutual<br />

causal processes“. Dies bedeutet, dass der Vergleich von Umwelt- und Systemkonstellationen<br />

best<strong>im</strong>mt, inwiefern die von der Norm und der Gewohnheit abweichenden<br />

Verhaltensweisen verstärkt werden.<br />

„[…] He overlooked the possibility that some deviation-amplifying interactional process in their<br />

personality and in their environment may have produced the difference. In the light of the<br />

deviation-amplifying mutual causal process, the law of causality is now revised to state that<br />

s<strong>im</strong>ilar conditions may result in diss<strong>im</strong>ilar products.“ 291<br />

3. Resümee und Reflektion methodologischer und<br />

methodischer Implikationen<br />

In Kap. 1. wurde der Begriff des <strong>Wandel</strong>s eingegrenzt. Diskutiert wurde die Planbarkeit<br />

von <strong>Wandel</strong> und Varianten von Initiierungs-, Veränderungs- und Partizipationsstrategien<br />

geplanter organisatorischer Veränderungen. Ferner wurden die Erkenntnisse<br />

zweier jüngerer <strong>St</strong>udien der empirischen Erfolgsfaktorenforschung vorgestellt<br />

und ihre Ergebnisse in ein Meta-Erfolgsfaktorenmodell integriert. Ergänzend<br />

wurde aufgrund der Reichweite und des Einflusses der Beiträge von DRUCKER seine<br />

Sicht von <strong>Wandel</strong> und Kontinuität vor dem Hintergrund der Antizipation möglicher<br />

Zukünfte thematisiert. Daran anschliessend konzentrierten wir uns in Kap. 2. auf das<br />

häufig mit <strong>Wandel</strong> assoziierte Postulat einer lernenden <strong>Organisation</strong>. Untersucht<br />

wurden die dem Lernkonzept zugrunde liegenden theoretischen und praktischen<br />

Grundannahmen, <strong>St</strong>ärken und Restriktionen. Die Herstellung eines Bezugs zu <strong>Wandel</strong>formen<br />

(<strong>Wandel</strong> erster und zweiter Ordnung) war Teil der konzeptuellen Betrachtung.<br />

Folgende Implikationen lassen sich aus einer methodologischen und methodischen Rekonstruktion<br />

für TEIL II zusammenfassen:<br />

289 Baecker, D. (<strong>Organisation</strong>, 2003), S. 186.<br />

290 Bateson, G. (Ecology, 1972/2000), S. 289f. und 301. BATESON erwähnt, dass die Fähigkeit zur Assoziation<br />

nicht nur für das soziale Leben hochkomplexer Organismen zutrifft, sondern auch auf vorsprachlicher Ebene<br />

zu finden ist.<br />

291 Vgl. Maruyama, M. (Processes, 1963). Vgl. hierzu auch das in Kap. 2.1. genannte „Prinzip der Äquifinalität“.

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