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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 110<br />

„<strong>Organisation</strong>en sind auf Indifferenz und damit auf Lernresistenz gegenüber fast allem in ihrer<br />

Umwelt angewiesen, um auf best<strong>im</strong>mte ausgewählte Signale (Preisbewegungen, Anträge, gute vs.<br />

schlechte Leistungen, Krankheiten, politische Ereignisse) um so präziser reagieren zu können.“ 283<br />

2.3.2. Die Annahme einer friktionsfreien Umsetzung in die Praxis<br />

Während das Konzept der lernenden <strong>Organisation</strong> trotz o.g. Einwände weitgehend<br />

theoretisch fundiert ist, stellt sich die Frage einer praxisnahen Umsetzung. Dabei<br />

richtet sich der Fokus nicht nur auf den Umgang mit kulturellen Restriktionen wie das<br />

Aufbrechen bestehender Machtgefüge oder das Verkürzen der für Einstellungsänderungen<br />

benötigten Zeit, 284 sondern vordergründig auf Fragen einer systematischen<br />

Auseinandersetzung mit strategischen und strukturellen Fragen unter dem Aspekt<br />

einer fortwährenden Veränderungsbereitschaft. Konkret bezieht sich die Frage auf die<br />

Vorgehensweise des Erkennens und Einordnens organisationsexterner und -interner<br />

Veränderungen sowie darauf, wie <strong>St</strong>rategien und <strong>St</strong>rukturen beschaffen sein müssen,<br />

um gleichzeitig die für die Leistungssicherstellung notwendige (relative) <strong>St</strong>abilität und<br />

die benötigte Flexibilität integrieren zu können. SATTELBERGER erwähnt, dass<br />

Unternehmenstransformationen als tiefgehende <strong>Wandel</strong>prozesse von Menschen<br />

getragene Weiterentwicklungen von Unternehmensidentitäten mit den zentralen<br />

<strong>St</strong>ützpfeilern <strong>St</strong>rategie, <strong>St</strong>ruktur und Kultur sind. 285<br />

„Ein lernendes Unternehmen bewegt sich in einem Dreieck von <strong>St</strong>ruktur, Kultur und der <strong>St</strong>rategie,<br />

welche das Lernkonzept als Entwicklungskonzept auffassen.“ 286<br />

Übern<strong>im</strong>mt man die von LESSING vertretene Sichtweise, dass organisatorische<br />

Veränderungen das Lernergebnis einer Integration von Wissen (W), Wollen (W) und<br />

Können (K) sind, lässt sich <strong>Wandel</strong> über die Zeit hinweg als Schnittstellenkonzept<br />

darstellen. 287 Während sich Wissen auf das notwendige Know How und eine dafür<br />

nötige Leistungsfähigkeit bezieht, betont das Wollen die Leistungsbereitschaft. Diese<br />

ist wesentlich davon beeinflusst, inwiefern das Erlernte auch umgesetzt werden kann<br />

und darf (Können). In diesem Verständnis zeichnen sich erfolgreiche organisatorische<br />

Veränderungen somit durch das Zusammenwachsen der Elemente <strong>St</strong>rategie, <strong>St</strong>ruktur<br />

und Kultur aus, die selbst wiederum das Resultat veränderter W-W-K-<strong>St</strong>rukturen sind.<br />

283 Baecker, D. (<strong>Organisation</strong>, 2003), S. 182.<br />

284 Morgan, G. (Images, 1986/2006), S. 117f.<br />

285 Vgl. Sattelberger, T. (Spannungsfeld, 1991/1996), S. 14.<br />

286 Lembke, G. (Lernende <strong>Organisation</strong>, 2004), S. 79.<br />

287 Lessing, R.J. (Lernprozess, 1991/1996).

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