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Organisation im Wandel - Universität St.Gallen

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WANDEL ALS KONSTANTE UNSERER ZEIT 109<br />

it once more towards instability, then regulation is <strong>im</strong>possible. So is learning <strong>im</strong>possible, so<br />

adaptation, so evolution.“ 277<br />

V.a. in Bezug auf die Architektur i.S. einer an <strong>St</strong>abilitätskriterien orientierten<br />

<strong>Organisation</strong>sstruktur ist festzuhalten, dass diese durch ihr Regelwerk<br />

Systemleistungen übern<strong>im</strong>mt, die durch Lernprozesse alleine nicht erbracht werden<br />

können. 278 Darüber hinaus ist auch der Bedarf des Erkennens kontinuierlicher<br />

Veränderungsbereitschaft nicht umfassend friktionsfrei. Vielmehr ist davon auszugehen,<br />

dass sich aufgrund zunehmender Unsicherheit <strong>im</strong> Umfeld zwar die ganze<br />

<strong>Organisation</strong> auf das Erkennen und Interpretieren von Signalen i.V. eines strategischen<br />

Lernens 279 einstellen sollte, die konstitutive Forderung nach dauerhafter Aufmerksamkeit<br />

für zukünftige Entwicklungsalternativen aber vordergründig Aufgabe des<br />

Managements ist. Anders formuliert und in Anlehnung an die Unterscheidung von<br />

MARCH, der zwischen exploitativem Lernen i.V. des Opt<strong>im</strong>ierens von Bekanntem<br />

und explorativem Lernen als das Erkunden von Neuem unterscheidet, 280 ist es deshalb<br />

organisatorisch relevant, nicht nur zwischen Ausführung und Führung (i.S. von<br />

Management), sondern v.a. zwischen operativem und strategischem Management zu<br />

differenzieren, 281 denen schwerpunktmässig entweder exploitative oder explorative<br />

Aufgaben zu zuordnen sind. Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei sog.<br />

Schlüsselgrössen i.V. physiologischer L<strong>im</strong>its.<br />

„(…) a form of behaviour is adaptive if it maintains the essential variables within physiological<br />

l<strong>im</strong>its.“ 282<br />

Der Bedarf einer dauerhaften Lern- und Enwicklungsfähigkeit ist somit ambivalent. So<br />

äussert sich ihr Fehlen <strong>im</strong> Widerstand, Neues zu lernen resp. Gewohntes zu verlernen.<br />

Andererseits erhält zugleich ein bewusster Entscheid, in best<strong>im</strong>mten Kontexten nicht<br />

zu lernen (i.V. Batesons o.g. Ebene II und III), seine Funktionsfähigkeit.<br />

277 Beer, S. (Heart, 1979/1995), S. 390.<br />

278 Schreyögg, G. (<strong>Organisation</strong>, 1996/2008), S. 460f.<br />

279 Overmeer, W. (<strong>St</strong>rategie, 1996/2006).<br />

280 March, J.G. (Exploration, 1991).<br />

281 Wir werden generell auf Entwicklungsverlauf und heutigen Wissensstand wirksamer <strong>Organisation</strong>sstrukturen<br />

in Teil IV, Kap. 2 eingehen.<br />

282 Ashby, W.R. (Design, 1952/1960), S. 58. Analog zu Organismen meint dies, dass Lebewesen zum<br />

Aufrechterhalt ihrer Lebensfähigkeit best<strong>im</strong>mte Variablen innerhalb best<strong>im</strong>mter Grenzen halten müssen.<br />

Welche Variablen und welche Grenzen dies sind, wird bei Entstehung der Spezies resp. Systems festgelegt,<br />

[vgl. Ebd., S. 42]. Übertragen auf <strong>Organisation</strong>en bedeutet dies, dass sowohl die Branche, als auch das<br />

Geschäft selbst jene Spielregeln und Vergleichsparameter festlegt, anhand dessen sein gegenwärtiger Zustand<br />

und Verhaltensmodus gemessen werden kann. In Teil III, Kap. 1.3.2. werden wir näher darauf eingehen,<br />

welche Invarianten sich geschäftsunabhängig hierfür festlegen lassen.

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