Gutachten als Download - Expertenkommission Forschung und ...
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„Internetwirtschaft“. Dies ist nicht nur für die Stadt Berlin, sondern für den Standort<br />
Deutschland von Bedeutung. Das Beispiel Berlin belegt, dass die Internetwirtschaft innerhalb<br />
kurzer Zeit erhebliche Wertschöpfungs- <strong>und</strong> Beschäftigungspotenziale aufbauen kann.<br />
Damit sich die positive Entwicklung der Internet- <strong>und</strong> IT-Wirtschaft in Deutschland fortsetzt,<br />
müssen insbesondere die Rahmenbedingungen für die Wachstumsfinanzierung junger<br />
Unternehmen verbessert werden.<br />
Eine interessante Entwicklung im Bereich der Innovationsfinanzierung stellt das Crowdf<strong>und</strong>ing<br />
dar (Kapitel A5). Crowdf<strong>und</strong>ing ist eine neuartige, internetbasierte Finanzierungsform.<br />
Nach Einschätzung der <strong>Expertenkommission</strong> bietet sie für junge Unternehmen <strong>und</strong><br />
KMU eine interessante Alternative oder Ergänzung zur Finanzierung durch andere Kapitalgeber<br />
wie z. B. Business Angels. Die <strong>Expertenkommission</strong> entwickelt Vorschläge, um<br />
die Potenziale von Crowdf<strong>und</strong>ing in Deutschland weiter zu entwickeln <strong>und</strong> um Risiken<br />
dieser Finanzierungsform zu begrenzen.<br />
In Kapitel A6 spricht sich die <strong>Expertenkommission</strong> dezidiert für die Nutzung randomisierter<br />
Verfahren zur Evaluation von Innovationsmaßnahmen aus. Solche Verfahren könnten<br />
zu erheblichen Effizienzgewinnen <strong>und</strong> damit zu einem deutlich verbesserten Einsatz<br />
knapper FuE-Fördermittel führen.<br />
In der ersten ihrer vier Schwerpunktstudien befasst sich die <strong>Expertenkommission</strong> mit der<br />
Koordination von Klima-, Energie- <strong>und</strong> Innovationspolitik (Kapitel B1). Die B<strong>und</strong>esregierung<br />
verfolgt in diesen Bereichen Ziele, die sich zum Teil überschneiden. Daraus<br />
ergibt sich Koordinationsbedarf, um Synergien zu nutzen bzw. kontraproduktive Wechselwirkungen<br />
zu vermeiden. Die <strong>Expertenkommission</strong> empfiehlt insbesondere den weiteren<br />
Ausbau des europäischen Emissionshandels sowie eine gr<strong>und</strong>legende Reform der<br />
Erneuerbaren-Energien-Förderung hin zu einem europaweiten Markt für Grünstromzertifikate.<br />
Die Planungssicherheit der Unternehmen sollte durch langfristig verbindliche<br />
Politikziele <strong>und</strong> eine stringente Implementierung erhöht werden. Um die Energiewende<br />
erfolgreich zu gestalten, ist aus Sicht der <strong>Expertenkommission</strong> eine verbesserte Koordination<br />
bzw. Bündelung von Kompetenzen erforderlich. Eine nationale Energieplattform,<br />
bei der neben B<strong>und</strong>esressorts auch Vertreter der B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> wichtiger Unternehmen<br />
mitwirken, könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.<br />
Die zunehmende Internationalisierung von <strong>Forschung</strong> <strong>und</strong> Entwicklung steht im Mittelpunkt<br />
der Ausführungen in Kapitel B2. Eine neue Arbeitsteilung zwischen hochentwickelten<br />
Industriestaaten <strong>und</strong> aufstrebenden Schwellenländern zeichnet sich ab. Deutschland<br />
genießt nach wie vor einen sehr guten Ruf <strong>als</strong> Investor, aber auch <strong>als</strong> Standort für<br />
FuE-Niederlassungen. Der FuE-Standort Deutschland könnte aber durch eine steuerliche<br />
FuE-Förderung noch attraktiver werden. Mit Sorge blickt die <strong>Expertenkommission</strong> auf<br />
die weiter zunehmende Spezialisierung der industriellen <strong>Forschung</strong> in Deutschland. Diese<br />
Entwicklung bringt kurzfristig Spezialisierungsvorteile, kann aber langfristig zu einer<br />
„Kompetenzfalle“ führen: vielversprechende neue Kompetenzfelder werden nicht in ausreichendem<br />
Maß oder nicht rechtzeitig erschlossen. Deutschland sollte deshalb künftig<br />
durch eine breit angelegte Gr<strong>und</strong>lagenforschung <strong>und</strong> effektiven Technologietransfer verstärkt<br />
neue Kompetenzen im Bereich der Spitzentechnologie aufbauen, um so für ausländische<br />
Unternehmen <strong>als</strong> Innovationsstandort attraktiv zu bleiben.<br />
In Kapitel B3 diskutiert die <strong>Expertenkommission</strong> die Rolle einer innovationsorientierten<br />
Beschaffung durch die öffentliche Hand. Das Potenzial der innovationsorientierten Beschaffung<br />
wird in Deutschland bisher nicht ausreichend genutzt. Staatliche Beschaffung