Schweizerische Einwanderung in Mittelwihr - EYE Communications ...
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) unter ihnen waren die Handwerker e<strong>in</strong>e bevorzugte Kategorie, durch ihre Kenntnisse<br />
<strong>in</strong>tegrierten sie sich rasch <strong>in</strong> das verwüstete Dorf. Sehr rasch übernahmen sie<br />
öffentliche Funktionen:<br />
«weibel» appariteur,<br />
«gerichtsherr» (menbre du conseil communal),<br />
«bürgermeister» (receveur communal)<br />
«kirchenpfleger» (trésorier paroissial), etc.<br />
c) Leute ohne def<strong>in</strong>ierten Beruf, wurden als Taglöhner oder Hilfsarbeiter beschäftigt.<br />
Sie kamen nur langsam vorwärts, ihr Aufstieg wurde jedoch beschleunigt, wenn sie<br />
e<strong>in</strong>e Tochter oder e<strong>in</strong>e Witwe e<strong>in</strong>es Bürgers vom Ort heiraten konnten. Die Seriosität<br />
e<strong>in</strong>iger unter ihnen, erlaubte ihnen untergeordnete Posten, wie «leiterer» (porteur de<br />
v<strong>in</strong>), «spanner» (chargeur de v<strong>in</strong>), «bannwarth» (garde champètre)..... zu erhalten.<br />
In e<strong>in</strong>er vernünftigen Zeitspanne, konnten viele Neuankömml<strong>in</strong>ge e<strong>in</strong> Stück Land<br />
und das Bürgerecht erwerben, nachdem sie zuerst «h<strong>in</strong>tersässer» (manant) waren.<br />
o Die ökonomische Situation der Geme<strong>in</strong>schaft verbessert sich. Im ersten Viertel des<br />
18. Jahrhunderts, werden viele verlassene Felder nutzbar gemacht. Bald genügt dies<br />
für die steigende Zahl der Bevölkerung nicht mehr und die Verwaltung musste <strong>in</strong> der<br />
Geme<strong>in</strong>de, Rodungen für neue landwirtschaftliche Felder erlauben. Als Beispiel,<br />
kann der Entscheid des Vogts erwähnt werden, welcher 1720 zehn E<strong>in</strong>wohnern,<br />
davon mehrere Schweizer, Rodungen zwischen <strong>Mittelwihr</strong> und Béblenheim<br />
erlaubte. (Im 20. Jahrhundert, wurde der We<strong>in</strong> aus dieser Gegend als «Grand Crû de<br />
Mandelberg» klassifiziert und geschützt). Aber 1684, nachdem die Urbaires der<br />
Kirche und der Schule neu erstellt wurden, f<strong>in</strong>det man als Z<strong>in</strong>spflichtige die Namen<br />
BOSCH, GROB, MERTZ, SAGER und WIDNER, alle helvetischer Herkunft..<br />
o Der kulturelle E<strong>in</strong>fluss der Schweizer Immigration, ist schwierig zu beurteilen.<br />
Betreffend der Religion, wurde gewisse autoritären Aspekte der Lutheraner<br />
aufgegeben und man gab der allgeme<strong>in</strong>en Frömmigkeit e<strong>in</strong>en «reformierten»<br />
Charakter. Die Predig wurde wichtiger, als die heiligen Handlungen. Der E<strong>in</strong>fluss<br />
der Anabaptisten, erklärt wahrsche<strong>in</strong>lich auch, dass <strong>in</strong> der zweiten Hälfte des 18.<br />
Jahrhunderts die Prediger von Herrenhut und der böhmischen Brüder <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung<br />
traten.<br />
Was die Politik betrifft, hatte die <strong>Schweizerische</strong> und Reformierte Tradition, die<br />
ersten Wahlen 1788 bee<strong>in</strong>flusst. Das Dorf orientiert sich nach den demokratischen<br />
und republikanischer Ideen und schliesst sich später e<strong>in</strong>er moderaten Revolution an,<br />
wiedersetzt sich den Jakob<strong>in</strong>ern und radikalisiert sich unter der autoritären<br />
Monarchie. (Restauration und zweites Kaiserreich) des 19. Jahrhundert.<br />
Nach 3 Jahrhunderten ist es nicht mehr möglich zu beurteilen, was vom E<strong>in</strong>fluss der<br />
Schweizer <strong>in</strong> unserem Dorf und der Gegend noch vorhanden ist. Unsere<br />
Bevölkerung hat auch von anderen <strong>E<strong>in</strong>wanderung</strong>en profitiert, aber auch<br />
Schwierigkeiten blieben nicht erspart, erwähnen wir nur die vielen Kriege und 4<br />
Nationenwechsel.<br />
Die Tabellen der übriggebliebenen Familiennamen betr. nur die Personen<br />
männlichen Geschlechtes und vernachlässigen die weiblichen Nachkommen, welche<br />
<strong>in</strong> jeder Generation ihren Namen verlieren. Unsere Bevölkerung hat <strong>in</strong> grossen<br />
Zügen die Qualitäten, aber auch gewisse Fehler, durch unsere geme<strong>in</strong>samen<br />
Vorfahren, übernommen.<br />
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