Alan Curtis Anna Netrebko und Elīna Garanča ... - Marc Wirbeleit
Alan Curtis Anna Netrebko und Elīna Garanča ... - Marc Wirbeleit
Alan Curtis Anna Netrebko und Elīna Garanča ... - Marc Wirbeleit
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www.klassikakzente.de • C 43177 • 2 • 2009<br />
<strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong><br />
Exklusiv:<br />
die Zukunft<br />
der Händel-oper<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong><br />
DAS Bellini-Traumduo<br />
Magdalena Kožená<br />
Neuland Vivaldi<br />
Jonas Kaufmann<br />
Sehnsuchtsvoll
Die GROSSEN bei<br />
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Editorial<br />
Foto: Felix Broede<br />
Intro<br />
4 Dom-Jubiläum in Mainz • Alice Sara Ott live<br />
Gewinnen Sie eine Reise nach Tallinn<br />
90 Jahre Bauhaus<br />
Andreas Kluge<br />
Liebe Musikfre<strong>und</strong>in, lieber Musikfre<strong>und</strong>,<br />
die Zeiten werden härter. In der Tat. Trotzdem sollte, wie leider in<br />
der Politik nur allzu häufig praktiziert, der budgetäre Rotstift nicht<br />
primär <strong>und</strong> ausschließlich bei der Kultur angesetzt werden. Nicht<br />
in der Politik, nicht in den privaten Haushalten. Denn immerhin<br />
leistete <strong>und</strong> leistet die Musik zu allen Zeiten einen nicht unwesentlichen<br />
Beitrag zur ausgeglichenen Gemütsverfassung ihrer<br />
Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer. Shakespeare lässt seinen Lucentio in<br />
„Der Widerspenstigen Zähmung“ rhetorisch fragen: „Ich widersinniger<br />
Tropf, der nicht begriff, zu welchem Zweck Musik uns<br />
ward gegeben! Ist‘s nicht, des Menschen Seele zu erfrischen<br />
nach ernstem Studium <strong>und</strong> der Arbeit Müh?“ Und Napoleon<br />
Bonaparte – man glaubt es kaum! – resümierte einmal: „Die<br />
Musik hat von allen Künsten den tiefsten Einfluss auf das Gemüt.<br />
Ein Gesetzgeber sollte sie deshalb am meisten unterstützen.“<br />
Nun ist das mit der Unterstützung durch den Gesetzgeber so<br />
eine Sache. Denn der streitet ja gern lieber mal geschmäcklerisch<br />
<strong>und</strong> wenig kompetent über einen historisierenden, keineswegs<br />
historisch legitimierten (!) Innenausbau eines großen deutschen<br />
Opernhauses, als dass er die längst überfällige Verankerung von<br />
Kultur als Staatsziel im Gr<strong>und</strong>gesetz zu einem glücklichen Ende<br />
vorantriebe … Insofern muss, wie so häufig auch in anderen<br />
Fällen, jene notwendige Verankerung von Kultur ein unverzichtbarer<br />
Bestandteil Ihrer privaten Lebensführung sein <strong>und</strong> bleiben<br />
– ganz im Sinne Luthers, der befand: „Musika ist eine halbe<br />
Disziplin <strong>und</strong> Zuchtmeisterin, so die Leute gelinder <strong>und</strong> sanftmütiger,<br />
sittsamer <strong>und</strong> vernünftiger macht.“ Wobei der besondere<br />
Wert der Musik darin liegt, dass ein jeder für sich selbst entscheiden<br />
kann, welche Art von Musik ihm die viel gepriesene Sanftmut,<br />
Sittsamkeit <strong>und</strong> Vernunft zu bereiten imstande ist: Für den<br />
einen sind es Arien von Händel, für den anderen Klaviermusik von<br />
Chopin <strong>und</strong> wieder für andere eine Oper von Bellini! Mit all diesem<br />
<strong>und</strong> noch weitaus mehr können die KlassikAkzente in der<br />
vorliegenden Ausgabe aufwarten … Nun ist die Entscheidung an<br />
Ihnen. Und wir freuen uns, wenn wir Ihnen – zumindest in diesem<br />
Sinne – auch in den neuesten KlassikAkzenten die Qual der Wahl<br />
bereiten dürfen …<br />
Titelfoto: scholzshootspeople / Decca<br />
Titel<br />
6 Jonas Kaufmann: Wagner cantabile<br />
Magazin<br />
10 Magdalena Kožená:<br />
Terra fast incognita<br />
12 Joseph Haydn: Die hohe Kunst des<br />
subtilen Humors<br />
14 Yuja Wang: Die junge Löwin<br />
16 Hermann Prey: Der EU-Sänger<br />
17 <strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong> <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>:<br />
Strahlen, leuchten, mischen<br />
18 <strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong> über die Zukunft der Händel-Oper<br />
20 Arvo Pärt: Gipfel <strong>und</strong> Wellentäler<br />
21 Der klassische Fragebogen,<br />
beantwortet von Julia Fischer<br />
22 Anne Sofie von Otter: Bach-Balsam<br />
23 Edin Karamazov: Der mit der Laute singt<br />
Reingehört<br />
24 Alle neuen Veröffentlichungen<br />
ausführlich vorgestellt<br />
28 Veröffentlichungsregister<br />
Service<br />
30 Live-Termine<br />
31 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />
Vorschau<br />
Mit herzlichen frühlingshaften Grüßen verbleibt<br />
Ihr Andreas Kluge<br />
KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />
www.KlassikAkzente.de 3
Intro<br />
<strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong> <strong>und</strong> Rolando Villazón<br />
Rolando Villazón<br />
Fotocollage: Foto <strong>Garanča</strong>: Gabo / DG • Foto Villazón: Felix Broede / DG<br />
Foto: Felix Broede / DG<br />
Alice Sara Ott live<br />
Die Münchnerin Alice Sara Ott ist 21 Jahre jung <strong>und</strong> ein Ausnahmetalent<br />
am Klavier. Ihren ersten von vielen weiteren<br />
1. Preisen gewann sie im zarten Alter von sieben Jahren bei<br />
„Jugend musiziert“. Nun schickt sich die Schülerin von Karl-<br />
Heinz Kämmerling am Salzburger Konservatorium an, die<br />
Musikwelt auch per CD zu erobern. Und da sie eine Meisterin der<br />
Perfektion ist, kam für sie nur die Deutsche Grammophon als<br />
Label in Frage. Jetzt veröffentlicht die laut „FonoForum“„beste<br />
Nachwuchskünstlerin des Jahres 2007“ am 12. Mai auch in<br />
Deutschland ihr Debüt-album mit Liszts unglaublichen zwölf<br />
„Études d’exécution transcendante“ – „ein kaum zu bewältigender<br />
Akt musikalisch-männlicher Potenz“, wie die „Süddeutsche<br />
Zeitung“ befand. „Doch Ott gelingt weit mehr als die Entfaltung<br />
eines technischen W<strong>und</strong>erwerkes: Mit wildem Draufgängertum<br />
ist hier nichts gewonnen. (…) Nur so kann Ott ihre ganz eigene<br />
Poesie dieser w<strong>und</strong>erbaren Musik offenbaren. Eine erdenschwere,<br />
ja fast erdrückende Poesie. Und doch beglückend zugleich.“<br />
Die Probe aufs Exempel kann man u.a. beim Klavier-Festival<br />
Ruhr (12.05.), in Schwetzingen (11.06.), Düsseldorf (13.06.) <strong>und</strong><br />
im Schloss Reinbek bei Hamburg (16.07.) machen.<br />
www.alicesaraott.de<br />
Dom-Jubiläum in Mainz<br />
Es gibt viel zu feiern dieses Jahr: Georg Friedrich Händel<br />
(250. Todestag), Felix Mendelssohn (200. Geburtstag),<br />
Joseph Haydn (200. Todestag), 60 Jahre B<strong>und</strong>esrepublik,<br />
20 Jahre Mauerfall – <strong>und</strong> beeindruckende 1.000 Jahre<br />
Mainzer Dom. Mittelpunkt der Feierlichkeiten dort ist ein<br />
festliches Klassikkonzert, aufgezeichnet am 17. Mai <strong>und</strong><br />
vom ZDF ausgestrahlt am 21. Mai, Christi Himmelfahrt.<br />
Auf dem Programm stehen 1.000 Jahre Musikgeschichte,<br />
von der Chormusik des Mittelalters <strong>und</strong> der Renaissance,<br />
über die populäre geistliche Konzertliteratur bis zu den Werken<br />
der drei komponierenden Jubilare. Gratulanten kommen<br />
zu dieser Jahrtausendveranstaltung im wörtlichen<br />
Sinne natürlich aus aller Welt, die Deutsche Grammophon<br />
wird von <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong> <strong>und</strong> Rolando Villazón würdig vertreten.<br />
Alice Sara Ott<br />
Herbert von Karajan<br />
4 www.KlassikAkzente.de
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estnische Hauptstadt Tallinn für je zwei Personen. Gehen Sie auf Arvo Pärts Spuren durch<br />
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Beantworten Sie einfach folgende Gewinnspielfrage:<br />
Wie hieß Arvo Pärts erstes Album bei ECM New Series? a.) Da pacem Domine b.) Tabula rasa c.) In principio<br />
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A.-Nr. 7429, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, oder nehmen Sie an unserem Gewinnspiel auf www.arvo-paert.de teil.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Mai 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!<br />
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90 Jahre Bauhaus<br />
In einem Jahr der besonderen Jubiläen nimmt eines für alle Kulturinteressierten<br />
einen besonderen Platz ein: Vor 90 Jahren öffnete das<br />
Bauhaus in Weimar seine Türen <strong>und</strong> zum ersten Mal arbeiten alle<br />
drei späteren Bauhaus-Standorte in Berlin, Dessau <strong>und</strong> Weimar zusammen,<br />
um ein Jubiläum der Superlative zu organisieren. Zentraler<br />
Punkt der Feierlichkeiten: die gemeinsame Ausstellung im Berliner<br />
Martin-Gropius-Bau vom 22. Juli bis 4. Oktober. Erstmals wird dabei<br />
konsequent nicht getrennt nach den Werkstätten gegliedert,<br />
sondern die gemeinsame Entwicklung aufgezeigt. Parallel zur Ausstellung<br />
beschäftigt sich ein umfangreiches Rahmenprogramm in<br />
Berlin, Dessau <strong>und</strong> Weimar mit Fragen wie der nach der Verbreitung<br />
des Bauhauses nach seiner Schließung <strong>und</strong> seinem Einfluss auf<br />
Kunst <strong>und</strong> Kultur bis zur heutigen Zeit. Eine Sommerschule gibt<br />
internationalen Studenten die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zum Bauhaus<br />
an den drei Institutionen selbst zu vertiefen. Die Deutsche<br />
Grammophon veröffentlicht mit „Bewegte Zeiten – Berlin 1919–<br />
1933“ den So<strong>und</strong>track zur Bauhaus-Ära. In Zusammenarbeit mit<br />
den Ausstellungskuratoren zusammengestellt, bietet die Doppel-<br />
CD einen Querschnitt von Musik verschiedener in Berlin wirkender<br />
Komponisten, die die neue Musik jener Jahre prägten. Werke von<br />
Komponisten wie Busoni, Erdmann, Hindemith <strong>und</strong> Weill sind<br />
in mustergültigen Interpretationen von namhaften Musikern wie<br />
András Schiff, Maurizio Pollini, dem Hagen Quartett, Dirigenten wie<br />
Claudio Abbado <strong>und</strong> Herbert von Karajan <strong>und</strong> Ensembles wie den<br />
Berliner Philharmonikern <strong>und</strong> der Staatskapelle Dresden zu hören.<br />
Die CD erscheint im Juli parallel zur Ausstellungseröffnung.<br />
www.modell-bauhaus.de<br />
www.KlassikAkzente.de 5
Titel<br />
Wagner cantabile<br />
Nach seinem sensationellen CD-Debüt mit großen<br />
Tenorhits legt Jonas Kaufmann jetzt sein zweites Album vor:<br />
Deutsche Opernszenen von Mozart bis Wagner.<br />
Der Titel lautet „Sehnsucht“. Tamino sehnt sich nach Pamina, Siegm<strong>und</strong> nach<br />
Sieglinde, Florestan nach Freiheit, Parsifal nach Erlösung. Manche werden auch<br />
„Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams assoziieren. „Kaufmann in<br />
Venedig“ wäre vielleicht ein nettes Wortspiel gewesen, aber es hätte vom Inhalt<br />
abgelenkt. Außerdem war es nun mal nicht Venedig, wo Jonas Kaufmann sein<br />
neues Album einspielte, sondern Parma. Das heißeste Opernpflaster der Welt. Der<br />
Ort, von dem es heißt, dass Tenöre, die auf der Bühne versagen, sogar von den<br />
Gepäckträgern abgestraft werden; sie müssen ihre Koffer selbst schleppen.<br />
Warum Parma? Weil Claudio Abbado <strong>und</strong> sein Mahler Chamber gerade in Italien<br />
beschäftigt waren? Oder hat es nicht einen tieferen Sinn, dass der Münchner<br />
Tenor die deutschen Opernszenen ausgerechnet in Italien aufnahm? Denn deutsche<br />
Oper <strong>und</strong> italienischer Klang, das war oft eine glückliche Verbindung. Nicht<br />
nur bei Händel <strong>und</strong> Mozart, sondern auch bei Wagner. Immer wieder haben Musiker<br />
<strong>und</strong> Musikwissenschaftler betont, dass Wagner seine Partien auf der Basis<br />
des klassischen Belcanto gesungen haben wollte; dass er überhaupt kein<br />
Fre<strong>und</strong> war von jenem „Sprechgesang“, der nach seinem Tod in Bayreuth kultiviert<br />
wurde <strong>und</strong> den George Bernard Shaw als „Bayreuther Gebell“ bezeichnete.<br />
Wohl legte Wagner besonderen Wert auf deutliche Artikulation <strong>und</strong> Eloquenz –<br />
doch nicht um den Preis einer minderen Klangqualität. Sein Ideal war die Verbindung<br />
von „deutscher“ Ausdruckstiefe <strong>und</strong> italienischer Gesangskultur.<br />
Wie das klingt, hört man zum Beispiel in der viel gerühmten Aufnahme der<br />
Gralserzählung mit Franz Völker. Danach begreift man, warum Wagner den<br />
„Lohengrin“ als seine „italienischste“ Oper bezeichnet hat. Auch Sándor Kónya, der<br />
Protagonist in Wieland Wagners Inszenierung von 1958, war trotz ungarischer<br />
Herkunft ein „italienischer“ Lohengrin. Und er war vor allem deshalb so begehrt<br />
in Wagner-Partien, weil er die Gesangsbögen eines Lohengrin <strong>und</strong> Walther von<br />
Stolzing so schön sang, als wären es Kantilenen von Verdi <strong>und</strong> Puccini.<br />
Mit Jonas Kaufmann gibt es nach längerer Wartezeit wieder einen deutschen<br />
Sänger, der genau das kann. Eben weil er sich nicht auf das deutsche Repertoire<br />
spezialisiert, sondern seine Erfahrungen mit italienischen <strong>und</strong> französischen Partien<br />
einbringt. „Wagners Musik hat ja sehr viel italienisches Melos, viel Belcanto, viel<br />
Lyrisches <strong>und</strong> Zartes“, betont Kaufmann, „<strong>und</strong> ich glaube, dass ich gewisse<br />
Qualitäten, die ich im deutschen Fach habe, verlieren würde, wenn ich meine<br />
italienischen <strong>und</strong> französischen Partien aufgeben würde.“<br />
6 www.KlassikAkzente.de
Foto: scholzshootspeople / Decca<br />
Qualitäten im deutschen Fach:<br />
Jonas Kaufmann<br />
www.KlassikAkzente.de 7
Titel<br />
Unverwechselbarkeit der Stimme:<br />
Jonas Kaufmann<br />
Foto: scholzshootspeople / Decca<br />
8 www.KlassikAkzente.de
„Wagners Musik hat<br />
ja sehr viel<br />
italienisches Melos.“<br />
Deutsche Oper mit italienischem Melos. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
wirkt auch der Weg, den der Münchner Tenor bisher gegangen ist,<br />
nur logisch. Dass Kaufmann seinen internationalen Durchbruch mit<br />
Verdis „La traviata“ an der Met in New York hatte, bevor man in<br />
Deutschland sein Potenzial für Wagner erkannte – das ist nicht nur<br />
die alte Geschichte vom Künstler, der erst nach Ruhmestaten im<br />
Ausland zuhause richtig geschätzt wird. Es ist vielmehr das Beste,<br />
was einem Sänger passieren kann: Verdi <strong>und</strong> Puccini als Basis für<br />
Wagner.<br />
So ist es auch kein Zufall, dass Kaufmann in den Wochen vor<br />
seinem „Lohengrin“-Debüt bei den Münchner Opernfestspielen<br />
italienische Partien singt: Cavaradossi in „Tosca“ <strong>und</strong> Alfredo in<br />
„La traviata“. Natürlich wird sein erster Lohengrin mit großer Vorfreude<br />
erwartet: Endlich wieder ein Sänger, der nicht nur den inneren<br />
Sinn von Musik <strong>und</strong> Drama erfasst, sondern auch so das Poetische,<br />
Lyrische, Märchenhafte der Lohengrin-Gestalt in Klang umzusetzen<br />
weiß.<br />
Einen ersten Eindruck davon gibt sein aktuelles Album mit deutschen<br />
Arien, das neben besagter Gralserzählung auch Lohengrins<br />
Abschied enthält, die Szene, die mit jenen geflügelten Worten beginnt,<br />
die längst in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegangen<br />
sind: „Mein lieber Schwan“. In beiden Szenen verlangt Wagner ein<br />
breites vokales Spektrum: vom leisen, innigen Ton bis zum dramatischen<br />
Ausbruch.<br />
Kaufmann beherrscht diese Skala wie nur ganz wenige. Das<br />
zeigt seine bisherige Entwicklung, <strong>und</strong> das zeichnet auch sein<br />
neues Album aus. Als Tamino in Mozarts „Zauberflöte“ hat er die<br />
lyrische Innigkeit für die Bildnis-Arie, aber auch den heldischen Ton<br />
für die Auseinandersetzung mit dem Sprecher. Wenn er in der<br />
„Walküre“ mit schönster Wagner-Kantilene „Liebe <strong>und</strong> Lenz“ besingt,<br />
klingt er genauso überzeugend wie bei der schmerzvollen<br />
„Menschwerdung“ Parsifals („Amfortas! Die W<strong>und</strong>e!“) <strong>und</strong> im Erlösungs-Finale<br />
(„Nur eine Waffe taugt“).<br />
In der großen Szene des Florestan in Beethovens „Fidelio“<br />
schafft er es, nicht nur die Verzweiflung <strong>und</strong> Hoffnungslosigkeit des<br />
Gefangenen zum Klingen zu bringen, sondern auch die ekstatische<br />
Vision vom rettenden Engel: „Der führt mich zur Freiheit, ins himmlische<br />
Reich.“ Diese höllisch schwere Phrase wird gern als Beweis<br />
dafür zitiert, dass Beethoven nicht wusste, wie man für Sänger<br />
komponiert. Andererseits lässt sie sich auch dahingehend interpretieren,<br />
dass er bewusst den Sänger an die Grenzen des Singbaren<br />
getrieben hat: Verlangt nicht die Extremsituation des Gefangenen<br />
auch ein Extrem im künstlerischen Ausdruck?<br />
Wie auch immer: Wer diese gefürchtete Passage bewältigt, hat<br />
die Feuer- <strong>und</strong> Wasserprobe bestanden. Für Kaufmann gibt es<br />
dahin nur einen Weg: „Möglichst entspannt bleiben, sich nicht<br />
verrückt machen, <strong>und</strong> nicht vorauseilen, um schnell drüber wegzukommen.“<br />
Die Szene aus Schuberts „Alfonso <strong>und</strong> Estrella“ hat er auf<br />
Wunsch von Claudio Abbado aufgenommen. „Zuerst hatte ich Bedenken,<br />
dass dieses Stück etwas aus dem Rahmen unseres<br />
Programms fällt, denn es erfordert einen ganz leichten, duftigen<br />
Stimmklang – aber dann hat mich gerade der Kontrast zu der anderen<br />
Schubert-Figur sehr gereizt, der Kontrast zu den dunklen Emotionen<br />
des Fierrabras.“<br />
Was bei Kaufmann immer wieder auffällt, ist seine exemplarische<br />
Artikulation. Und das ist weit mehr als phonetische Korrektheit <strong>und</strong><br />
Textverständlichkeit. Es ist die Kunst, im Singen zu sprechen <strong>und</strong> im<br />
Sprechen zu singen. Es ist das, was Oper eigentlich sein soll: die<br />
Verschmelzung von Ton <strong>und</strong> Wort, von Musik <strong>und</strong> Schauspiel.<br />
Wenn Sänger über sich lesen, dass sie eindringliche Schauspieler<br />
seien, werden sie schnell misstrauisch: Soll das heißen, dass die<br />
Stimme nicht so toll ist? Kaufmann sieht das anders. „Nur ’ne tolle<br />
Stimme zu haben <strong>und</strong> perfekte Töne abzuliefern, das ist für mich<br />
nicht das Wesentliche. Das Entscheidende bei einem Sänger sind<br />
doch die Unverwechselbarkeit der Stimme <strong>und</strong> die Eigenart des<br />
Singens. Ich glaube, nur dann kann auch entstehen, was man als<br />
‚beseelten Gesang‘ bezeichnet. Natürlich braucht man eine gute<br />
Technik, um lange singen zu können. Aber wer geht schon in die<br />
Oper, um die Vorführung von Gesangstechnik zu hören? Das Publikum<br />
möchte doch bewegt <strong>und</strong> berührt werden, hineingezogen werden<br />
in die Welt der großen Emotionen. Das kann nur gelingen, wenn<br />
man als Sänger glaubwürdig ist. Und wenn man mir sagt, dass man<br />
mir glaubt, was ich singe, dann ist das das schönste Kompliment,<br />
das man mir machen kann.“<br />
Thomas Voigt<br />
www.jonas-kaufmann.net<br />
Mozart • Schubert<br />
Beethoven • Wagner<br />
Sehnsucht<br />
Decca<br />
CD 478 1963<br />
CD + DVD 478 1964<br />
Jonas Kaufmann, Tenor<br />
Mahler Chamber<br />
Orchestra<br />
Dirigent: Claudio Abbado<br />
Veröffentlichung: 22. Mai<br />
www.KlassikAkzente.de 9
Terra fast incognita<br />
Die Opern Antonio Vivaldis sind auch fast 270 Jahre nach seinem Tod noch immer größtenteils Neuland.<br />
Die tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kožená zählt zu seinen größten Entdeckerinnen.<br />
Magdalena Kožená singt nicht<br />
nur gern Mozart, Händel, Ravel<br />
<strong>und</strong> ihr heimatlich tschechisches<br />
Liedrepertoire. Sie war auch an<br />
einer der bahnbrechenden CD-<br />
Editionen der letzten zehn Jahre<br />
beteiligt: der Turiner Vivaldi-Ausgabe,<br />
für die sie in dessen einzigem<br />
Oratorium „Juditha triumphans“<br />
heftig akklamiert die<br />
Titelrolle interpretierte.<br />
Turin freilich versteckt seine<br />
architektonischen Barockperlen<br />
nach außen hin selbst nach den<br />
Olympischen Spielen immer<br />
noch gern hinter dem Image der<br />
uninteressanten, aber wohltuend<br />
touristenfreien Industriestadt.<br />
Und auch um die im Ostblockambiente<br />
der im Krieg zerstörten<br />
Biblioteca Nationale<br />
Universitaria lagernden Notenschätze<br />
hat man lange wenig<br />
Wind gemacht. Dort ist es zwar<br />
nicht üblich, aber durchaus<br />
möglich, etwa über das in weißes<br />
Leder eingeb<strong>und</strong>ene Papier<br />
der Originalpartitur von Antonio<br />
Vivaldis „Orlando furioso“ zu<br />
streichen.<br />
Diese 1727 in Venedig uraufgeführte,<br />
an köstlichen Arienschätzen<br />
reiche Oper stammt<br />
nicht nur von einem der berühmtesten<br />
Barockkomponisten,<br />
sie gehört auch zu den Hauptwerken<br />
ihrer Zeit. Und obwohl<br />
es davon Ende der 70er Jahre<br />
eine Aufsehen erregende, wenngleich<br />
wenig authentische Gesamtaufnahme<br />
mit Marilyn<br />
Horne <strong>und</strong> Victoria de los Angeles<br />
gab, löste sie keineswegs einen<br />
Vivaldi-Boom aus – im Gegenteil.<br />
Dabei enthalten die 27<br />
Turiner Bände mit mehr als 450<br />
Werken, die kurz vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg nach einer verschlungenen<br />
Odyssee aus Venedig<br />
per Zufall ins Piemont gelangten,<br />
nicht weniger als Vivaldis<br />
privates Notenarchiv.<br />
Neben einer Vielzahl schon<br />
früh gedruckter Concerti<br />
schlummert hier eine der hinreißendsten<br />
Sammlungen italienischer<br />
Vokalmusik. Da finden<br />
sich Opern <strong>und</strong> Kantaten, Weltliches<br />
<strong>und</strong> Geistliches. Und es<br />
w<strong>und</strong>ert immer noch, warum es<br />
so lange dauerte, bis diese – im<br />
Zuge des anschwellenden Händel-<br />
wie Barockbooms auf den<br />
Operbühnen der Welt – ausgewertet,<br />
aufgeführt <strong>und</strong> schließlich<br />
eingespielt wurden.<br />
Vivaldi selbst spricht von 94<br />
Opern. Da die schon zu Lebzeiten<br />
längst nicht so erfolgreich<br />
waren wie seine Instrumentalmusik<br />
– auch weil man sich einen<br />
geweihten Priester nicht in<br />
einem angeblich so unmoralischen<br />
Theater wünschte –,<br />
wurden nur die Libretti gedruckt.<br />
Etwa 50 davon sind erhalten ge-<br />
Foto: Mathias Bothor / DG<br />
10 www.KlassikAkzente.de
Vivaldi<br />
Archiv Produktion<br />
CD 477 8096<br />
Magdalena Kožená, Mezzosopran<br />
Venice Baroque Orchestra<br />
Dirigent: Andrea <strong>Marc</strong>on<br />
Veröffentlichung: 19. Juni<br />
blieben. Komplette Partituren<br />
gib es aber nur von 16 Vivaldi-<br />
Opern, wovon 14 in Turin <strong>und</strong><br />
zwei in Berlin lagern. Die meisten<br />
davon sind inzwischen im<br />
Zuge der von dem Musikologen<br />
Alberto Basso Ende der 90er<br />
Jahre angeregten Turiner Ausgabe,<br />
aber auch von anderen<br />
Labels eingespielt worden, mit<br />
den besten Barocksängern <strong>und</strong><br />
-ensembles unserer Zeit. Auch<br />
Cecilia Bartolis weltweit erfolgreiches<br />
Vivaldi-Opernalbum hat<br />
diesem Trend neue Nahrung<br />
gegeben. Doch noch immer<br />
werden von jetzt offenbar motivierten<br />
Forschern neue Arien<br />
<strong>und</strong> Fragmente gef<strong>und</strong>en.<br />
Countertenöre wie Philippe<br />
Jaroussky <strong>und</strong> Max Emanuel<br />
Cencic haben sich in jüngster<br />
Zeit erfolgreich mit diesem vergleichsweise<br />
jungfräulichen Arienerbe<br />
auseinandergesetzt.<br />
Doch jetzt reklamiert Magdalena<br />
Kožená in ihrem neusten<br />
Album dieses kostbare Repertoire,<br />
an dem man sich lange<br />
noch nicht sattgehört hat, neuerlich<br />
für die Mezzosoprane.<br />
Ihrem fein lasierten Timbre<br />
schmeichelt diese Musik; deren<br />
hochvirtuose wie empfindsame<br />
Schwierigkeiten, die so unmittelbar<br />
die Emotionalität ansprechen<br />
wie sonst nur die Opernarien<br />
Händels, sind ihr Ansporn<br />
<strong>und</strong> Erfüllung zugleich. Vielfältig<br />
sind die stimmlichen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> charakterlichen<br />
Variationen der 15 Mezzo-, aber<br />
auch Sopranarien, die sie aus<br />
zehn Opern <strong>und</strong> dem Oratorium<br />
(wo sie sich diesmal für eine<br />
Rachenummer des Eunuchen<br />
Vagaus entschied) ausgewählt<br />
hat. Die Figuren rasen<br />
<strong>und</strong> barmen, flehen <strong>und</strong> flüstern,<br />
schmeicheln <strong>und</strong> jubeln,<br />
oftmals von obligaten Soloinstrumenten<br />
wie Flöte <strong>und</strong> Blockflöte<br />
begleitet. Für Abwechslung<br />
ist also mehr als gesorgt.<br />
Nichts wirkt hier schematisch<br />
von der oft geschmähten Barocknähmaschine<br />
abgespult,<br />
wie es früher auch Vivaldis<br />
gutem Namen schadete. Andrea<br />
<strong>Marc</strong>on <strong>und</strong> sein Venice<br />
Baroque Orchestra stehen nicht<br />
nur für lokale Authentizität, sondern<br />
für temperamentvolles,<br />
aber ausgeglichen makelloses<br />
Musizieren. So lässt Magdalena<br />
Koženás jüngste Vokalreise<br />
die Hörer mit aller Stimmpracht<br />
<strong>und</strong> -macht lustvoll einen noch<br />
immer fast jungfräulichen<br />
Opernkontinent entdecken.<br />
Manuel Brug<br />
www.magdalenakozena.de<br />
Auf Entdeckungsreisen:<br />
Magdalena KoŽená<br />
www.KlassikAkzente.de 11
Magazin<br />
Ziselierte Pointen:<br />
Joseph Haydn<br />
Die hohe Kunst<br />
des subtilen Humors<br />
Joseph Haydn – unser aller Papa <strong>und</strong> Spaßvogel. Dieses verharmlosende Bild kursiert heute, auch 200 Jahre<br />
nach seinem Tod, immer noch. Wer sich aber allein erneut mit offenen Ohren die legendäre Gesamteinspielung seiner<br />
104 Symphonien mit Antal Doráti anhört, der lernt auch Haydns geistvollen Witz kennen.<br />
Um seine Zuhörer musikalisch<br />
zum Lachen zu bringen, muss<br />
man genau wissen, was sie kennen.<br />
Schließlich verpufft selbst<br />
die schrillste Jazz-Parodie der<br />
„Kleinen Nachtmusik“ rasch, wenn<br />
man den Mozart-Schlager nicht<br />
wenigstens einmal als Klingelton<br />
gehört hat. Der Humor in der<br />
Musik funktioniert daher nur über<br />
das Überraschende, Unerwartete,<br />
Irritierende. Und nimmt man<br />
all die Zeitzeugen des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
beim Wort, war Joseph<br />
Haydn darin ein wahrer Könner<br />
<strong>und</strong> Meister. Da wird er in einem<br />
Almanach von 1782 als „musikalischer<br />
Spaßmacher“ beschrieben.<br />
Und Haydns Biograf Griesinger<br />
attestierte ihm „eine arglose<br />
Schalkheit“, mit der er sein<br />
Publikum „bis in den höchsten<br />
Grad des Komischen necken“<br />
konnte.<br />
Haydn, der Scherzbold –<br />
diesen Ruf ist er seitdem nicht<br />
wieder losgeworden. In Verbindung<br />
mit dem Schlagwort vom<br />
„Papa Haydn“, das ihm eigentlich<br />
von der Komponistenzunft<br />
als Ehrentitel im Sinne von „Er<br />
ist unser aller musikalischer Vater“<br />
verliehen wurde, entstand<br />
schnell das Klischee vom gutmütig<br />
gestrickten Menschen <strong>und</strong><br />
klamaukig-komischen Künstler.<br />
Natürlich war Joseph Haydn<br />
nicht so ein grimmig dreinschauender,<br />
mit dem Kunstwerk ringender<br />
Schöpfertypus wie Beethoven.<br />
Und gerade in seine<br />
Symphonien pflanzte er schon<br />
mal so manch vermeintlichen<br />
Gag, der immer noch zündet, etwa<br />
im Finale der sogenannten<br />
„Abschieds“-Symphonie Nr. 45,<br />
wenn er die Musik verlöschen<br />
lässt, indem er die Musiker nacheinander<br />
vom Podium schickt.<br />
Doch Haydns Witz war keiner<br />
mit dem Hammer, sondern<br />
einer mit feinstem Florett. Und<br />
genau diese Kunst verfehlte gerade<br />
zu Haydns Lebzeiten nicht<br />
ihre Wirkung, weil sie von einem<br />
gebildeten Publikum verstanden<br />
wurde. Beispiele dafür lassen<br />
sich besonders in seinen Symphonien<br />
zuhauf finden. Schon in<br />
der frühen 6. Symphonie gibt es<br />
im langsamen Satz eine äußerst<br />
subtile Parodie auf den Betrieb<br />
von Singschulen. In der Symphonie<br />
Nr. 58 hat Haydn den dritten<br />
Satz zu einem „Menuett alla<br />
zoppa“ gemacht – bei dem dieser<br />
beliebte Gesellschaftstanz<br />
plötzlich von einem Hinkenden<br />
vorgeführt zu werden scheint.<br />
Und im „Largo“ der Symphonie<br />
Nr. 93 platzen schließlich zwei<br />
stramme Fagott-Gesellen mit<br />
Fortissimo in die heilige Stille der<br />
Generalpause ein. Plump jedoch<br />
ist auch das nicht, sondern ein<br />
einfach raffiniert witziger Einfall,<br />
der für Haydns intellektuelle Verspieltheit<br />
<strong>und</strong> entspannte Gelehrsamkeit<br />
steht. Und eben damit<br />
setzte er auch in der symphonischen<br />
Gattung zukunftsweisende<br />
Impulse.<br />
Reinhard Lemelle<br />
www.haydnjahr.de<br />
Joseph Haydn<br />
7 Londoner Symphonien<br />
Deutsche Grammophon<br />
4 CDs 477 8117<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Dirigent: Claudio Abbado<br />
Joseph Haydn<br />
Sämtliche Streichquartette<br />
Decca<br />
22 CDs 478 1267<br />
Aeolian String Quartet<br />
12 www.KlassikAkzente.de
EINE LEGENDE KEHRT ZURÜCK!<br />
BRAHMS<br />
COMPLETE EDITION<br />
D G 46 C D 47 7 8183<br />
46 CDS<br />
ST R ENG L I M I T I ERT<br />
ZUM SON DER PR EIS<br />
A B 29.5 . I M H A N DEL<br />
D ie komple t te Bra h m s-Ed it ion von Deutsc he Gra m mophon h at bereits 1983 f ü r F u rore gesorg t<br />
u nd den begeh r ten Ja h respreis der Deutsc hen Sc h a l lpl at ten k r it i k erh a lten .<br />
D iese Q u a l ität ist bis heute u ner reic hba r. G en ieß en Sie Referen z-I nter pretat ionen von<br />
A n ne -Soph ie Mut ter, Jessye Nor m a n , M au r i zio Pol l i n i, Dietric h Fisc her-Diesk au , M stisl aw<br />
Rostropow itsc h , C l aud io Abbado, Herber t von K a raja n u .v. m .<br />
»Wer Bra h ms aus höc hster Sic ht ken nen ler nen w i l l, der grei fe h ier zu.«<br />
Stereoplay 1997 – z ur Er s t veröf fentlichung auf C D
Magazin<br />
Scheuer Respekt als Antrieb:<br />
YUJA WANG<br />
Foto: Felix Broede / DG<br />
14 www.KlassikAkzente.de
Chopin • Scriabin • Liszt • Ligeti<br />
Sonaten <strong>und</strong> Etüden<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 8140<br />
Yuja Wang, Klavier<br />
Veröffentlichung: 12. Mai<br />
Die junge Löwin<br />
Kaum sind wir aus dem Staunen über die junge Generation von Klavieradepten aus China heraus, schickt sich schon<br />
die nächste Generation an, ihr den Rang streitig zu machen. Allen voran: Yuja Wang.<br />
„Die jungen Löwen unter den<br />
chinesischen Klavierstars“, gemeint<br />
waren Lang Lang <strong>und</strong><br />
Y<strong>und</strong>i Li, „sollten besser anfangen,<br />
sich umzusehen“, schrieb<br />
James R. Oestreich am 13. Januar<br />
2005 in der bekanntermaßen<br />
nicht leicht zu begeisternden<br />
„New York Times“. Da war<br />
Yuja Wang gerade 17 Jahre alt<br />
<strong>und</strong> hatte am Abend zuvor mit<br />
dem New Jersey Symphony Orchestra<br />
unter Anu Tali Edvard<br />
Griegs Klavierkonzert aufgeführt.<br />
Jetzt debütiert die chinesische<br />
Pianistin als Exklusivkünstlerin<br />
bei Deutsche Grammophon mit<br />
einem Programm, das an Kühnheit<br />
<strong>und</strong> musikalischem Gewicht<br />
seinesgleichen sucht.<br />
Man braucht nicht lange, um<br />
festzustellen, dass mit Yuja<br />
Wang eine höchst eigenwillige<br />
<strong>und</strong> sehr starke Stimme die internationale<br />
Klavierszene betritt.<br />
Schon die Autorität, die fast<br />
rohe Gewalt, mit der sie die Eröffnung<br />
von Frédéric Chopins<br />
Sonate Nr. 2 b-Moll anschlägt,<br />
lässt an die großen Idiosynkraten<br />
des Chopin-Spiels denken.<br />
In seiner geballten Ausdruckskraft<br />
erinnert Yuja Wangs Vortrag<br />
an Cherkassky, an Sokolov,<br />
an Weissenberg oder an Martha<br />
Argerich. Mit ihrer Erscheinung,<br />
mit dem Gesicht eines zarten,<br />
sehr jungen, sehr gut aussehenden<br />
asiatischen Mädchens,<br />
sind diese Töne fast nicht in Einklang<br />
zu bringen; die zart leuchtend<br />
vorgetragene Poesie des<br />
zweiten Themas schon eher,<br />
obgleich sie da eine (interpretatorisch<br />
stimmige) Art von melancholischer<br />
Altersweisheit<br />
aufstrahlen lässt, die bei einer<br />
gerade erst 22-Jährigen etwas<br />
Beängstigendes hat. Mit dem<br />
Fortgang der Sonate bestätigen<br />
sich die starken ersten Eindrücke<br />
nachhaltig, Satz für Satz.<br />
Vergleicht man Yuja Wangs Interpretation<br />
genauer mit den<br />
Aufnahmeklassikern der genannten<br />
Größen, so wird klar:<br />
Hier wächst vielleicht eine der<br />
großen Klavierpersönlichkeiten<br />
des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts heran.<br />
Wohlgemerkt: Im Ringen um<br />
den maximalen Ausdruck scheut<br />
die junge Chinesin vor Abenteuern<br />
nicht zurück, die sicher nicht<br />
nach jedermanns Geschmack<br />
sein werden. Wenn sie beispielsweise<br />
die finale Reprise des berühmten<br />
Trauermarsch-Themas<br />
im <strong>Marc</strong>he funèbre der Chopin-<br />
Sonate mit dem extremsten Pedaleinsatz<br />
versieht, konterkariert<br />
der daraus resultierende Halleffekt<br />
erstmal alle Hörgewohnheiten.<br />
Aber dieser Kunstgriff<br />
klingt umwerfend <strong>und</strong> steigert<br />
die apokalyptische Wirkung des<br />
Themas ins Maximale. Das hat<br />
man so noch nie gehört.<br />
Ähnlich abenteuerlich entwickelt<br />
sich auch die Konversation<br />
mit Yuja Wang. Das Gespräch<br />
springt staccato von chinesischer<br />
Geschichte, über die<br />
Feinheiten der französischen<br />
Küche zu deutscher Literatur<br />
<strong>und</strong> Philosophie. Sie schildert<br />
ihren im Alter von 14 Jahren<br />
über Kanada vollzogenen Wechsel<br />
von Peking an das renommierte<br />
<strong>Curtis</strong> Institute in Philadelphia<br />
als eine Art positiven<br />
Kulturschock: „In China war ich<br />
völlig sicher: Wenn ich genau<br />
das tat, was mein Lehrer mir<br />
vorschrieb, würde ich gut sein.<br />
Aber in Kanada <strong>und</strong> den USA<br />
sagte mir keiner mehr, was ich<br />
tun sollte. Es wurde eine Art Forschungsprozess,<br />
eine Detektivarbeit.<br />
Wenn ich Liszt spielte, las<br />
ich also Goethes ‚Faust‘ <strong>und</strong><br />
hörte Wagner-Opern. Ich ging in<br />
Museen. Ich versuchte, den kulturellen<br />
Hintergr<strong>und</strong> in mein Unterbewusstsein<br />
aufzunehmen,<br />
so dass vielleicht etwas davon<br />
in mein Spiel einfließt.“<br />
Das Bedürfnis nach Reflektion<br />
<strong>und</strong> umfassender kultureller<br />
Einbettung geht bei Yuja Wang<br />
Hand in Hand mit einer enormen<br />
Ambitioniertheit: „Ich versuche,<br />
mich voranzutreiben <strong>und</strong> immer<br />
unter Feuer zu halten. Ich kann<br />
es nicht ausstehen, wenn sich<br />
die Dinge zu langsam entwickeln“,<br />
sagt sie. Eine Einstellung,<br />
die in einem furiosen Karrierestart<br />
resultierte: Seit ihrer Kindheit<br />
gewinnt sie einen Wettbewerb<br />
nach dem anderen, in<br />
China, Japan, Spanien oder<br />
Deutschland. Zum Zeitpunkt ihrer<br />
ersten internationalen Konzerte<br />
war Yuja Wang gerade 11<br />
Jahre alt. Und ihrem ersten Manager<br />
teilte sie als 16-Jährige<br />
denn auch unverblümt mit, wo<br />
die Reise hingehen sollte: „Auf<br />
der ersten CD, die ich je hörte,<br />
spielte Pollini Werke von Chopin.<br />
Deutsche Grammophon war<br />
das Label, das ich mir immer für<br />
meine Aufnahmen gewünscht<br />
habe.“ Yuja Wangs Ambitionen<br />
zielen hoch – <strong>und</strong> das Programm<br />
ihres Debüts reflektiert<br />
das: Neben Chopins 2. Sonate<br />
drückt sie mit Franz Liszts<br />
h-Moll-Sonate einem zweiten<br />
Hauptwerk der klassisch-romantischen<br />
Klavierliteratur ihren<br />
Stempel auf. Und Alexander<br />
Scriabins Sonate-Fantaisie sowie<br />
György Ligetis Etüden kann<br />
man auch nicht gerade als musikalische<br />
Leichtgewichte bezeichnen.<br />
Fragt man Yuja Wang, wo<br />
sie sich selbst in zehn Jahren<br />
sieht, so bekommt man Nachdenklichkeit<br />
<strong>und</strong> schließlich<br />
die Antwort einer jungen Vollblutkünstlerin:<br />
„Ich bin auf der<br />
Suche … Ich versuche, meine<br />
eigene Stimme zu finden. Ich<br />
glaube, das ist in der heutigen<br />
Welt unbedingt nötig. Vielleicht<br />
komponiere ich eines Tages …<br />
Es könnte auch Spaß machen,<br />
zu dirigieren. Im Moment geht<br />
es mir aber darum, mich einfach<br />
auf das einzulassen, was auf<br />
mich zukommt, <strong>und</strong> es mit meiner<br />
Musik auszudrücken.“<br />
Harald Reiter<br />
Konzerttipp:<br />
11. Mai in München, Herkulessaal<br />
www.yujawang.de<br />
www.KlassikAkzente.de 15
Magazin<br />
Fre<strong>und</strong> von E <strong>und</strong> U:<br />
Hermann Prey<br />
Foto: Lothar Winkler / DG<br />
Franz Schubert<br />
Die Schubert-Trilogie<br />
Deutsche Grammophon<br />
3 CDs 480 1991<br />
Hermann Prey, Bariton<br />
Veröffentlichung: 5. Juni<br />
Kein schöner Land –<br />
Deutsche Volkslieder<br />
Deutsche Grammophon<br />
8 CDs 480 1997<br />
Hermann Prey, Bariton<br />
Veröffentlichung: 5. Juni<br />
Der EU-Sänger<br />
„Jede Musikgattung, die ein Publikum findet, hat auch ihre Existenzberechtigung. Gut muss es sein!“ –<br />
Mit dieser Einstellung beseeligte der große deutsche Bariton Hermann Prey alles, was er musikalisch in Angriff nahm,<br />
ganz gleich, ob Schuberts Zyklen, Mozarts Opern, populäre Fernsehunterhaltung oder deutsche Volkslieder.<br />
Am 11. Juli dieses Jahres wäre<br />
Hermann Prey 80 Jahre alt geworden<br />
– Anlass genug, einen<br />
Sänger zu feiern, dessen Vielseitigkeit,<br />
dessen schrankenloses<br />
Herangehen an jede Art<br />
von (guter) Musik selbst nach<br />
heutigen Maßstäben noch ungewöhnlich<br />
wäre, zu seiner Zeit<br />
aber unerhört gewesen ist. Der<br />
in Deutschland immer noch<br />
nicht ganz überw<strong>und</strong>enen Trennung<br />
zwischen „ernster“ Musik<br />
<strong>und</strong> Unterhaltung hat er stets<br />
eine Absage erteilt, welche er<br />
selbst in seiner 1981 erschienenen<br />
Autobiografie „Premierenfieber“<br />
in ein augenzwinkerndtreffendes<br />
Zitat gefasst hat: „Ich<br />
bin also kein E-Sänger, ich bin<br />
auch kein U-Sänger, ich bin<br />
eben ein EU-Sänger!“, steht da<br />
zu lesen. Entsprechend würdigt<br />
nun die Deutsche Grammophon<br />
Hermann Prey zu seinem 80.<br />
Geburtstag mit zwei Veröffentlichungen,<br />
die auf drei beziehungsweise<br />
acht wertig edierten<br />
<strong>und</strong> klanglich sorgfältig aufbereiteten<br />
CDs das ganze Spektrum<br />
seiner Kunst vor Augen<br />
führen.<br />
„Die Schubert-Trilogie“ vereint<br />
Franz Schuberts drei große<br />
Zyklen, „Die Winterreise“, „Der<br />
Schwanengesang“ <strong>und</strong> „Die<br />
schöne Müllerin“, jene Meisterwerke<br />
also, die dem Sängerherz<br />
Hermann Preys stets am nächsten<br />
standen. Während seiner<br />
gesamten Karriere hat Prey<br />
Schuberts Zyklen, vor allem „Die<br />
Winterreise“, wieder <strong>und</strong> wieder<br />
vorgetragen, sie ausgefeilt <strong>und</strong><br />
verfeinert. Bis heute zählt er zu<br />
den bedeutendsten Interpreten<br />
dieser Gipfelwerke der deutschsprachigen<br />
Liedkunst.<br />
Unter dem Titel „Kein schöner<br />
Land – Deutsche Volkslieder“<br />
veröffentlicht das Hamburger<br />
Label außerdem jene fast<br />
einh<strong>und</strong>ert authentischen Volkslieder<br />
neu, die Hermann Prey<br />
Anfang der 70er Jahre für die<br />
Schallplatte eingesungen hat. In<br />
einer Edition zusammengefasst<br />
erscheinen acht Original-LPs auf<br />
acht CDs in Stecktaschen, die<br />
jeweils das Originalcover ziert.<br />
Jede LP hat ihr eigenes Thema:<br />
Wanderlieder, Studentenlieder,<br />
Kinderlieder, Trinklieder, Jagdlieder<br />
<strong>und</strong> so weiter nehmen je<br />
eine eigene CD ein. Preys Volksliedinterpretationen<br />
sind hochemotional,<br />
da führten eindeutig<br />
Herz <strong>und</strong> Bauchgefühl Regie.<br />
Darüber hinaus wurden strengste<br />
Qualitätsstandards erfüllt, mit<br />
luxuriösen Orchesterarrangements<br />
<strong>und</strong> Chorsätzen, die immer<br />
noch beeindrucken.<br />
Hermann Prey agierte auf<br />
der großen Opernbühne ebenso<br />
glaubwürdig wie im Rahmen<br />
der Volksmusik, er wusste vor<br />
einer Fernsehkamera ebenso zu<br />
berühren wie im intimen Kontext<br />
des Liedgesangs. Das konnten<br />
außer ihm wahrlich nicht viele<br />
Sänger.<br />
Harald Reiter<br />
www.hermann-prey.de<br />
16 www.KlassikAkzente.de
Vincenzo Bellini<br />
I Capuleti e i Montecchi<br />
Deutsche Grammophon<br />
2 CDs 477 8031<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong>, Sopran • <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>,<br />
Mezzosopran • Joseph Calleja, Tenor<br />
Wiener Singakademie • Wiener Symphoniker<br />
Dirigent: Fabio Luisi<br />
Es hat sich längst herumgesprochen:<br />
Belcanto-Opern haben<br />
Konjunktur. Maria Callas hat diese<br />
Renaissance einst begründet,<br />
in ihre Fußstapfen traten Joan<br />
Sutherland, Beverly Sills, Montserrat<br />
Caballé <strong>und</strong> Marilyn<br />
Horne. Das sind Tempi passati.<br />
Und wie ist es um die Kunst des<br />
Belcanto heute bestellt? „Heute<br />
hat man mit <strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong> wieder zwei Sängerinnen<br />
zur Verfügung, die man<br />
getrost in die erste Reihe der<br />
idealen Romeo-<strong>und</strong>-Julia-Interpretinnen<br />
einreihen darf“, jubelte<br />
Österreichs „Presse“ nach der<br />
ersten von insgesamt drei Aufführungen<br />
im Wiener Konzerthaus<br />
im April 2008, auf denen<br />
der Livemitschnitt von Vincenzo<br />
Bellinis Meisterwerk basiert,<br />
den die Deutsche Grammophon<br />
nun veröffentlicht.<br />
Die Wiener „Kronen Zeitung“<br />
setzte nach: „<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong> … ließen ihre<br />
Traumstimmen funkeln, dass<br />
bei Standing Ovations alle aus<br />
dem Häuschen gerieten. Besonders<br />
beeindruckte an diesem<br />
Abend die Harmonie der beiden<br />
Stimmen: <strong>Netrebko</strong>s hell leuchtender<br />
Sopran, der jetzt weicher<br />
timbriert <strong>und</strong> geschmeidiger<br />
wirkt, <strong>und</strong> <strong>Garanča</strong>s kraftvoll<br />
strahlender Mezzo mischen sich<br />
in Duetten ideal … Sie zeigt als<br />
Julia ihre Kraft, ihre funkelnden<br />
Spitzentöne, aber auch<br />
ihre feinen lyrischen Qualitäten.<br />
<strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong> trumpft hingegen<br />
als Romeo – von Maestro<br />
Fabio Luisi mit hochdramatischem<br />
So<strong>und</strong> angeheizt – mit<br />
fast herben Tönen auf, zeigt<br />
kämpferische Leidenschaft des<br />
jungen Liebhabers; ihre Liebesklage<br />
hat prächtige dunkle Ausdrucksfarben.<br />
Fabio Luisi bereitet<br />
Bellinis Partitur mit seinen<br />
perfekt studierten Wiener Symphonikern<br />
in üppiger Klangpracht<br />
auf. Er betont die dramatischen<br />
Momente, denen er<br />
scharfe Konturen, Kraft <strong>und</strong> beträchtliche<br />
Lautstärke gibt, lässt<br />
die solistischen Instrumentalstellen<br />
leuchten, umhüllt die Stimmen<br />
aber in den lyrischen Teilen<br />
mit noblem Wohlklang.“<br />
„I Capuleti e i Montecchi“,<br />
am 11. März 1830 in Venedig<br />
uraufgeführt <strong>und</strong> – anders als<br />
vielfach angenommen – nicht<br />
auf Shakespeares Tragödie,<br />
sondern auf dem italienischen<br />
Theaterstück aus dem Jahre<br />
1818 basierend, ist eine der<br />
schönsten <strong>und</strong> bewegendsten,<br />
wenngleich auch selten aufgeführten<br />
Belcanto-Opern Bellinis.<br />
Pikantes Detail am Rande: Aufgr<strong>und</strong><br />
des enormen Zeitdruckes<br />
zwischen der Auftragsvergabe<br />
im Januar <strong>und</strong> der Uraufführung<br />
bereits Anfang März sah sich<br />
Bellini gezwungen, ausgiebige<br />
Anleihen aus seiner erfolglosen<br />
Oper „Zaira“ vorzunehmen. Indem<br />
er die besten Stücke aus<br />
jener Oper erneut verwendete<br />
<strong>und</strong> mit den „Capuleti“ einen<br />
großen Erfolg erzielte, konnte er<br />
später mit Genugtuung feststellen:<br />
„Die in Parma ausgebuhte<br />
‚Zaira‘ erhielt ihre Revanche<br />
durch ‚I Capuleti‘.“<br />
Andreas Kluge<br />
www.elina-garanca.de<br />
www.netrebko-anna.de<br />
Ideale Romeo-<strong>und</strong>-Julia-Interpretinnen:<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong> <strong>und</strong> ElĪna GaranČa<br />
Strahlen, leuchten, mischen<br />
Jede für sich bringt Vociophile zum Jubeln, aber <strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong> zusammen sorgen auch sonst für Standing Ovations.<br />
Foto: Gabo / DG<br />
www.KlassikAkzente.de 17
Magazin<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Semele<br />
Decca<br />
DVD 074 3323<br />
Blu-ray 074 3326<br />
Cecilia Bartoli, Mezzosopran u.a.<br />
Orchestra la Scintilla<br />
Regie: Robert Carsen • Dirigent: William Christie<br />
Die Zukunft der Händel-Oper<br />
Während alle Welt vom Händel-Jahr schwärmt, macht sich einer schon Gedanken, wie es danach weitergeht:<br />
KlassikAkzente-Gastautor <strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong>.<br />
Immer, wenn ich eine Händel-<br />
Oper aufführe, selbst wenn es<br />
eine neue Ausgabe ist, sehe ich<br />
mir gern vorher die historischen<br />
Quellen an – besonders die<br />
Handschriften. Für meine Neuauflage<br />
von „Alcina“ habe ich<br />
beschlossen, Ruggerios kontroverse<br />
„Zusatzarie“ „Bramo di trionfar“<br />
aufzunehmen – nicht nur,<br />
weil Maite Beaumont sie so gut<br />
singt, sondern auch, weil ich zu<br />
der Zeit nicht überzeugt war,<br />
dass Händel ein solches Werk<br />
einfach weggeworfen hätte. Je<br />
besser ich die Oper jedoch kennen<br />
lernte, desto mehr hatte ich<br />
schließlich doch das Gefühl,<br />
Händel habe die Arie bewusst<br />
weggelassen. Trotzdem glaube<br />
ich, dass die Plattenkäufer es zu<br />
würdigen wissen werden, dass<br />
wir sie auf der CD gelassen haben.<br />
Letztlich genügt ein Klick,<br />
um weiterzugehen <strong>und</strong> den<br />
Song zu überspringen. Die meisten<br />
anderen Entscheidungen –<br />
etwa, welchen Eröffnungschor<br />
wir nehmen sollten – waren offensichtlich.<br />
Aber meine Einspielung<br />
unterscheidet sich in<br />
vielen kleinen Details von früheren,<br />
meist in meiner Interpretation<br />
von Händels Absichten in der<br />
Handschrift. Auch im Libretto<br />
gibt es kleine Änderungen. Allerdings<br />
habe ich die Oper nicht<br />
aufgenommen, um eine neue<br />
Version vorzustellen. Während<br />
der Aufnahmen zu „Floridante“<br />
mit Joyce DiDonato wurde mir<br />
klar, dass sie die perfekte Alcina<br />
wäre. Als ich ihr das vorschlug,<br />
lachte sie <strong>und</strong> sagte: „Aber <strong>Alan</strong>,<br />
ich bin ein Mezzo!“ Ich schickte<br />
ihr die Musik trotzdem <strong>und</strong> etwa<br />
zwei Wochen später schrieb sie<br />
mir eine E-Mail: „<strong>Alan</strong>, das ist<br />
perfekt für meine Stimme. Ich<br />
liebe es! Lass uns loslegen!“ Es<br />
stimmt, dass <strong>Anna</strong> Maria Strada,<br />
für die Händel Alcina geschrieben<br />
hatte, wahrscheinlich keine<br />
Mezzosopranistin war. Aber es<br />
stimmt auch, dass die Definition<br />
von Sopran <strong>und</strong> Mezzosopran<br />
(zu dem wir oft schon die<br />
Altstimme zählen) zu Händels<br />
Zeiten eine andere war als für<br />
uns heute. Seine beiden streitenden<br />
Königinnen etwa, Faustina<br />
Bordoni <strong>und</strong> Francesca Cuzzoni,<br />
galten beide als Sopran,<br />
aber Faustina hatte eindeutig eine<br />
tiefere Tessitur – was wir heute<br />
einen hohen Mezzosopran<br />
nennen würden. Die Rolle der<br />
Alcina geht nicht höher als ein<br />
a". Dass wir die Rolle heute ausschließlich<br />
Sopranistinnen überlassen<br />
wollen, liegt an den Verzierungen,<br />
die sie heutzutage<br />
bekommt <strong>und</strong> die dem Publikum<br />
das Gefühl vermitteln, diese<br />
Rolle könne nur von einem<br />
Sopran gemeistert werden. Meiner<br />
Meinung nach muss man<br />
bei der Besetzung einer Rolle<br />
nicht nur Stimmumfang <strong>und</strong><br />
Tessitur (Zwei sehr unterschiedliche<br />
Dinge!) berücksichtigen,<br />
sondern auch die Wesensart<br />
eines Sängers. Aufgr<strong>und</strong> ihres<br />
überragenden Talents als singende<br />
Schauspielerin ist Joyce<br />
in der Lage, der Rolle einen dreidimensionalen<br />
Charakter zu verleihen,<br />
auch weil sie es wagt, Alcina<br />
zu einer echten Person zu<br />
machen, mit negativen <strong>und</strong> positiven<br />
Eigenschaften. Wenn sie<br />
so wütend über ihr Schicksal ist,<br />
dass sie sogar zu dem Knaben<br />
Oberto gemein ist, lässt einen<br />
Joyce hören, dass sie wirklich<br />
grausam ist. Wenn sie im Trio<br />
heuchlerisch <strong>und</strong> falsch ist oder<br />
sogar bedrohlich, in der an Ruggerio<br />
gerichteten Arie im dritten<br />
Akt, hört man es in ihrer Stimme.<br />
Ihre tragische Verzweiflung rührt<br />
uns nur umso mehr, weil wir zuvor<br />
von den nahezu gewalttätigen<br />
Ausmaßen ihrer Wut schockiert<br />
wurden.<br />
Zur Fortsetzung unserer<br />
„Dienstleistung“, jene Händel-<br />
Opern einzuspielen, die eine<br />
Aufnahme am nötigsten haben,<br />
schien mir „Ezio“ die beste Wahl.<br />
Es ist in der Tat ein w<strong>und</strong>ervolles<br />
Werk, kaum bekannt, mit einem<br />
überragenden Libretto, einem<br />
der besten von Antonio Pietro<br />
Metastasio – sprich: einem der<br />
besten aller Zeiten. Es ist so gut,<br />
dass es nahezu jeder Opernkomponist<br />
der damaligen Zeit<br />
vertont hat. Jommelli hat es sogar<br />
vier Mal vertont, mit nur einer<br />
einzigen Ariendopplung! Wir<br />
werden diese vierte Vertonung<br />
(von 1772) im Juli dieses Jahres<br />
einspielen. Außerdem haben wir<br />
bereits die erste Vertonung von<br />
Gluck (von 1750) aufgenommen,<br />
die wahrscheinlich gegen Ende<br />
des Jahres veröffentlicht wird.<br />
Es ist faszinierend, die unterschiedlichen<br />
Ansätze bei demselben<br />
Libretto zu vergleichen.<br />
Die Zukunft der Händel-<br />
Oper? Ich denke, dass noch<br />
längst kein Ende des „Booms“<br />
absehbar ist. Eher habe ich das<br />
Gefühl, dass sich das Interesse<br />
noch verstärkt; mit Hilfe der<br />
w<strong>und</strong>erbaren jungen Sänger, die<br />
jetzt in den Vordergr<strong>und</strong> treten,<br />
die mit dieser Musik aufwachsen,<br />
statt ihr nur von Verdi oder<br />
Rossini aus zu begegnen, werden<br />
wir dem immer näherkommen,<br />
was Händel im Sinn hatte.<br />
<strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong><br />
www.haendel-2009.de<br />
18 www.KlassikAkzente.de
Ende des Booms nicht absehbar:<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Alcina<br />
Deutsche Grammophon<br />
3 CDs 477 7374<br />
Karina Gauvin, Sopran • Laura Cherici, Sopran<br />
Joyce DiDonato, Mezzosopran • Maite Beaumont,<br />
Alt • Sonia Prina, Alt • Kobie van Rensburg, Tenor<br />
Vito Priante, Bariton • Il Complesso Barocco<br />
Dirigent: <strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong><br />
Georg Friedrich Händel<br />
Ezio<br />
Deutsche Grammophon<br />
3 CDs 477 8073<br />
Karina Gauvin, Sopran • Ann Hallenberg, Alt<br />
Sonia Prina, Alt • Marianne Andersen, Alt<br />
Anicio Zorzi Giustiniani, Tenor<br />
Vito Priante, Bariton • Il Complesso Barocco<br />
Dirigent: <strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong><br />
Georg Friedrich Händel<br />
Arien<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 8179<br />
CD + DVD 477 8057<br />
Rolando Villazón, Tenor<br />
Gabrieli Players<br />
Dirigent: Paul McCreesh<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Die Meisterwerke<br />
Decca<br />
30 CDs 478 1190<br />
Dirigenten: Marriner • McCreesh • Pinnock<br />
Minkowski u.a.<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Händel Gold<br />
Decca<br />
2 CDs 480 1968<br />
Dirigenten: Minkowski • Marriner • Hogwood u.a.<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Große Orchesterwerke <strong>und</strong> Konzerte<br />
Decca<br />
6 CDs 480 1862<br />
Academy of St Martin in the Fields<br />
Dirigenten: Sir Neville Marriner u.a.<br />
www.KlassikAkzente.de 19
Magazin<br />
Tallinn ruft!<br />
Gewinnen Sie eine Reise<br />
in Arvo Pärts Heimat<br />
– Informationen auf Seite 5<br />
Gipfel <strong>und</strong> Wellentäler<br />
Im Anfang war:<br />
Arvo Pärt<br />
Foto: Luciaro Rosetti / ECM<br />
„Arvo Pärts leidenschaftlicher Klangkosmos ist ein Raum der Hingabe <strong>und</strong> der einladenden Offenheit,<br />
er ist völlig einzigartig auf dieser Erde“, schrieb das amerikanische Magazin „Stereophile“ jüngst anlässlich der<br />
neuen ECM-Aufnahme „In principio“.<br />
25 Jahre, nachdem „Tabula rasa“<br />
ruft nicht selten Erinnerungen an ren Stücke dieser CD, in denen eines resümierenden Spätwerks.<br />
die New Series des Labels Schubert wach. „In principio“ die Magie dieser Musik wie in Alexander Raskatow, der 1953<br />
Das eröffnete, schwedische stellt dieses Goldkehlchen zwölfte vertont Anne in Sofie fünf Sätzen von Otter die erhabenen<br />
ist eine der Allro<strong>und</strong>erin Nussschale zu vor fassen dem ist. Herrn. in Moskau geborene Komponist,<br />
widmet Eingangsverse sich die Mezzosopranistin des Jo-<br />
Parallel aber nun zu Pärts zum ersten jüngsten Mal entzifferte ganz <strong>und</strong> das gar schwer lesbare<br />
Pärt-Album Mit ihrem neuen sechs Arien-Recital unterschiedlich<br />
dimensionierte Sebastian Werke Bach. aus Was zugleich hannes-Evangeliums auch eine „Im Rückkehr Anfang zu Werken ihren erscheint musikalischen Dennis Russell Wurzeln Manuskript ist. <strong>und</strong> fügte – durch-<br />
Johann<br />
einem Zeitraum von fast zehn war das Wort“. Das elegische Davies’ Dresdner Ersteinspielung<br />
aus mit Mut zum subjektiven<br />
Jahren vor, vier davon in Ersteinspielungen.<br />
Orchesterstück „La sindone“<br />
des musikalischen Ver-<br />
Kommentar – ein „Nunc dimittis“<br />
Die wie stets in Ge-<br />
imaginiert das Abbild Christi mächtnisses von Alfred Schnitt-<br />
hinzu: einen fein ausgehorchten<br />
genwart des Komponisten erarbeiteten<br />
auf dem Turiner Grabtuch, <strong>und</strong> ke. Bis unmittelbar vor seinem Epilog für Mezzosopran, Vokal-<br />
Interpretationen aus „Cecilia, vergine romana“ widmet Tod 1998 arbeitete der Russe quartett <strong>und</strong> Orchester, in dem<br />
Estland entstanden unter Leitung<br />
sich dem Martyrium der Schutz-<br />
deutscher Abstammung an sei-<br />
unter anderem das Hilliard En-<br />
des mit seinem Werk seit heiligen der Musik. Zuversichtner<br />
neunten Symphonie. Nach semble zu hören ist. So intensiv<br />
Jahren vertrauten Dirigenten liche Friedensbitte zum Ge- mehreren Schlaganfällen halbseitig<br />
sich Arvo Pärt <strong>und</strong> Alfred Schnitt-<br />
Tōnu Kaljuste. Unerhört breit ist denken an die Opfer des Terdas<br />
gelähmt, notierte er drei ke mit existenziellen Gr<strong>und</strong>fragen<br />
kompositorische Spektrum: roranschlags von Madrid, Ge- Sätze mühsam mit der linken auseinandersetzen: Auf je eigene<br />
Inniges steht neben Dissonanzballungen<br />
denken an einen verstorbenen Hand. Dabei entstanden r<strong>und</strong> 40<br />
Weise finden beide schließ-<br />
von dramatischer Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> das Nachsinnen kontrapunktisch dicht gewebte lich zu einer Gelassenheit jen-<br />
Wucht, beschwingte Pulsationen<br />
über die „Gipfel <strong>und</strong> Wellentäler“ Minuten Musik, licht <strong>und</strong> kontuseits<br />
aller Konflikte.<br />
lassen an eine gelöste Mini-<br />
des Lebens: Das sind die emotiriert,<br />
oft fast spielerisch bewegt, Georg Grün<br />
mal Music denken, die Melodik onalen Stationen der drei kürze-<br />
doch ganz ohne den Duktus www.arvo-paert.de<br />
Arvo Pärt<br />
In principio<br />
ECM New Series<br />
CD 476 6990<br />
Tallin Chamber Orchestra<br />
Estonian Philharmonic Chamber Choir<br />
Estonian Symphony Orchestra<br />
Dirigent: Tõnu Kaljuste<br />
Alfred Schnittke • Alexander Raskatow<br />
Symphonie No. 9 • Nunc dimittis<br />
ECM New Series<br />
CD 476 6994<br />
Elena Wassiliewa, Mezzosopran<br />
The Hilliard Ensemble<br />
Dresdner Philharmonie<br />
Dirigent: Dennis Russell Davies<br />
20 www.KlassikAkzente.de
Johann Sebastian Bach<br />
Concertos<br />
Decca<br />
CD 478 0650<br />
Julia Fischer, Violine<br />
Academy of St Martin in the Fields<br />
Musik ist eine heilige<br />
Kunst, oder …?<br />
Kein Oder.<br />
Könnten Sie wählen,<br />
in welcher Zeit hätten Sie<br />
gern gelebt?<br />
Da ich die Zukunft nicht<br />
kenne, bin ich erstmal<br />
sehr glücklich in der Zeit,<br />
in der ich lebe.<br />
Welches Musikstück treibt<br />
Ihnen den Schweiß auf die<br />
Stirn?<br />
Ich schwitze nicht.<br />
Welchem Maler aus<br />
der Vergangenheit oder<br />
Gegenwart hätten<br />
Sie gern einmal Modell<br />
gesessen?<br />
Ich muss mich nicht in der<br />
bildenden Kunst verewigt<br />
wissen …<br />
Welches war Ihre<br />
musikalisch aufregendste<br />
Begegnung?<br />
Die erste mit Musik.<br />
Ihr musikalisches Credo?<br />
Immer auf der Suche zu<br />
bleiben.<br />
Welches der vier Temperamente<br />
– sanguinisch,<br />
melancholisch, cholerisch,<br />
phlegmatisch –<br />
entspricht Ihrem Wesen<br />
am ehesten?<br />
Sanguinisch, ziemlich eindeutig.<br />
Welchen Komponisten<br />
der Vergangenheit<br />
würden Sie bitten,<br />
ein Stück für Sie zu<br />
komponieren?<br />
Johann Sebastian Bach.<br />
Welcher Komponist<br />
bzw. welches Werk wird<br />
Ihrer Meinung nach<br />
heutzutage überschätzt<br />
bzw. unterschätzt?<br />
Da gibt es einige, die unterschätzt<br />
sind – Mendelssohn ist<br />
unterschätzt, ebenso Josef<br />
Suk, Martinů, Bartók … <strong>und</strong><br />
noch viele mehr.<br />
Welche Aussage über<br />
Musik möchten Sie nie<br />
wieder hören?<br />
Dass klassische Musik ein<br />
Luxusartikel sei.<br />
Welches Buch liegt<br />
neben der Stimmgabel <strong>und</strong><br />
welches auf Ihrem<br />
Nachttisch?<br />
Ich habe keine Stimmgabel,<br />
deshalb liegt dort auch kein<br />
Buch … Auf meinem Nachttisch<br />
„Plötzlich ist es Abend“<br />
von Petra Morsbach.<br />
Mit welcher Märchengestalt<br />
würden Sie sich<br />
identifizieren?<br />
Als Kind mit Peter Pan.<br />
Heute lebe ich doch sehr<br />
gerne in der realen Welt.<br />
Wie sähe Ihr ideales<br />
Publikum aus?<br />
Bunt gemischt – Musiker,<br />
Liebhaber, Menschen, die zum<br />
ersten Mal im Konzert sind,<br />
genauso wie Menschen jeden<br />
Alters.<br />
Welches Gericht käme<br />
nie auf Ihren Tisch?<br />
Kalbs- oder Schafskopf oder<br />
so was.<br />
Könnte man Ihnen<br />
in einem Sportstadion<br />
begegnen?<br />
Bis jetzt nicht …<br />
Der einzige Weg, eine<br />
Versuchung loszuwerden,<br />
ist, ihr nachzugeben,<br />
sagte Oscar Wilde.<br />
Was sagen Sie?<br />
Das hängt doch von der<br />
Versuchung ab, nicht?<br />
Aber ich glaube, ein charaktervoller<br />
Mensch lernt, einer<br />
Versuchung zu widerstehen,<br />
wenn er es möchte.<br />
Julia Fischer<br />
www.julia-fischer-bach.de<br />
Der klassische<br />
Fragebogen<br />
beantwortet von Julia Fischer<br />
Foto: Julia Wesely / Decca<br />
Eindeutig sanguinisch:<br />
Julia Fischer<br />
www.KlassikAkzente.de 21
Magazin<br />
Bach<br />
Archiv Produktion<br />
CD 477 7467<br />
Anne Sofie von Otter, Mezzosopran<br />
Concerto Copenhagen<br />
Dirigent: Lars Ulrik Mortensen<br />
Veröffentlichung: 15. Mai<br />
Foto: Carl Bengtsson / DG<br />
Erste Soloauftritte mit der Johannes-Passion:<br />
Anne Sofie von Otter<br />
Bach-Balsam<br />
Die Schwedin Anne Sofie von Otter ist eine Allro<strong>und</strong>erin vor dem Herrn. Mit ihrem neuen Arien-Recital widmet sich die<br />
Mezzosopranistin aber nun zum ersten Mal ganz <strong>und</strong> gar Johann Sebastian Bach. Was zugleich auch eine Rückkehr<br />
zu ihren musikalischen Wurzeln ist.<br />
Über das Alter von Damen zu reden,<br />
ist ein ungehöriger Fauxpas.<br />
Im Fall von Anne Sofie von Otter<br />
darf man aber ruhig gegen diese<br />
eiserne Knigge-Regel verstoßen.<br />
Am 9. Mai wird die Mezzosopranistin<br />
54 Jahre. 54 Jahre – das<br />
muss man sich auf der Zunge<br />
zergehen lassen. Schließlich ist<br />
sie da in einem Lebensabschnitt,<br />
in dem schon so manche prominente<br />
Kollegin längst ausgepowert<br />
ist. Sie scheint dagegen erstklassige<br />
Gene zu haben.<br />
Denn seit über dreißig Jahren<br />
steht sie nicht nur nonstop<br />
auf der Bühne <strong>und</strong> im Aufnahmestudio.<br />
Als ob es nichts wäre,<br />
verleiht sie ihrem unglaublich facettenreichen<br />
Output dabei stets<br />
das Otter’sche Qualitätssiegel.<br />
Ob es nun bei ihrem Opernspagat<br />
von Händel bis Debussy ist.<br />
Oder bei ihren Flirts mit Popgrößen<br />
wie Abba <strong>und</strong> Elvis<br />
Costello, mit Folk, Operette oder<br />
Liedern von Schubert bis Korngold.<br />
Ein Komponistenname<br />
tauchte hingegen in ihrer Diskographie<br />
überraschenderweise<br />
eher selten auf. Obwohl mit Johann<br />
Sebastian Bach ja eigentlich<br />
für sie alles begann. Ihre<br />
Karriere <strong>und</strong> speziell ihr musikalisches<br />
Barockdenken.<br />
Als Mitglied des Stockholmer<br />
Bach-Chors hatte die damals<br />
Zwanzigjährige mit Arien<br />
aus der Johannes-Passion ihre<br />
ersten Soloauftritte. Und als kurz<br />
darauf Nikolaus Harnoncourt<br />
gastierte, erlebte von Otter aus<br />
erster Hand ein revolutionär neues<br />
Bach-Bild, das sie bis heute<br />
beeinflusst hat.<br />
Seit jenem Erweckungserlebnis<br />
war sie zwar immer wieder<br />
Prima inter Pares, bei Bach-<br />
Aufnahmen mit Abbado, Solti<br />
<strong>und</strong> Gardiner. Doch jetzt war es<br />
für Anne Sofie von Otter an der<br />
Zeit, sich in den riesigen Kantaten-Kosmos<br />
Bachs zu vertiefen,<br />
um so ihr ganz persönliches<br />
Arienbüchlein zusammenzustellen.<br />
Besonders angetan war sie<br />
dabei von der weihevollen Klangsprache<br />
<strong>und</strong> dem sanften Atem,<br />
der gerade den geistlichen Meisterkantaten<br />
wie „Widerstehe<br />
doch der Sünde“ oder „Weinen,<br />
Klagen, Sorgen, Zagen“ ihre einzigartige<br />
Aura verleiht.<br />
Mit dem auf historischen Originalso<strong>und</strong><br />
spezialisierten Concerto<br />
Copenhagen <strong>und</strong> dem von<br />
ihr schwärmerisch bew<strong>und</strong>erten<br />
Dirigentenfre<strong>und</strong> Lars Ulrik Mortensen<br />
kostet Otter darüber hinaus<br />
aber auch noch so manch<br />
edle ariose Heiligtümer aus dem<br />
„Magnificat“ <strong>und</strong> der h-Moll-Messe<br />
aus. Wobei sie hier wie überhaupt<br />
das beherzigt, was sie damals<br />
als aufsteigender Vokalstern<br />
beim Bach-Chor gelernt hat: Sie<br />
macht die Musik <strong>und</strong> den Text zu<br />
einer sich gegenseitig befruchtenden<br />
Einheit. Dieses Bach-<br />
Album der 54-Jährigen kommt<br />
daher nicht zu spät, sondern genau<br />
rechtzeitig.<br />
Guido Fischer<br />
www.vonotter.de<br />
22 www.KlassikAkzente.de
The Lute is a Song<br />
L’Oiseau-Lyre<br />
CD 478 1077<br />
Edin Karamazov, Laute/E-Gitarre<br />
Renée Fleming, Sopran<br />
Andreas Scholl, Countertenor<br />
Kaliopi • Sting, Gesang<br />
Der mit der Laute singt<br />
2006 stand der bosnische Lautenist Edin Karamazov plötzlich im Rampenlicht, als er den Pop-Barden Sting<br />
bei dessen Dowland-Album „Songs from the Labyrinth“ begleitete. Nun legt Karamazov sein Debütalbum<br />
„The Lute is a Song“ vor – für das er Promigäste wie Renée Fleming, Andreas Scholl <strong>und</strong> Sting eingeladen hat.<br />
Wenn Edin Karamazov Laute<br />
spielt, ist er ihr auch körperlich<br />
ganz nahe. Den Holzleib seines<br />
wertvollen Instruments hat er<br />
fest ans Herz gedrückt. Und als<br />
ob er sich von ihm ein Geheimnis<br />
erzählen lassen will, beugt er<br />
sich so weit herüber, dass das<br />
rechte Ohr fast die Saiten berührt.<br />
Karamazov <strong>und</strong> seine Laute<br />
– das ist ein geradezu intimes<br />
Verhältnis. Der Schlüssel dafür<br />
liegt aber auch in einem Credo,<br />
mit dem Karamazov das traditionelle<br />
Bild vom Interpreten regelrecht<br />
auf den Kopf stellt: „Ich<br />
sage nie: ‚Ich spiele Musik‘, sondern<br />
‚Die Musik spielt mit mir‘.“<br />
Auf dem Papier mag sich<br />
diese Behauptung etwas abstrakt<br />
lesen. Im Praxistest jedoch<br />
zeigt der 44-Jährige, was er damit<br />
meint. Wenn sich aus seinem<br />
Spiel Farben, Stimmungen<br />
<strong>und</strong> Melodien herausschälen<br />
<strong>und</strong> modellieren, bei denen<br />
selbst technisch höchste Ansprüche<br />
mit leichter Hand pulverisiert<br />
werden. Was so schwerelos<br />
daherkommt, ist aber nicht<br />
nur Resultat harter Arbeit <strong>und</strong><br />
eines naturgegebenen Talents.<br />
Nachdem Karamazov mit 14<br />
Jahren seine bosnische Heimat<br />
verließ, um an europäischen<br />
Konservatorien erst einmal klassische<br />
Gitarre zu studieren, führte<br />
ihn der Weg – bereits über vier<br />
Wettbewerbssiege – nach Basel.<br />
An die Schola Cantorum Basiliensis,<br />
die Akademie für Alte Musik.<br />
Und eben dort traf er auf den<br />
Barocklautenmeister Hopkinson<br />
Smith, der sofort die junge Musikerpersönlichkeit<br />
erkannte <strong>und</strong><br />
zur vollen Reife brachte. Seitdem<br />
hat Karamazov die Karriereleiter<br />
stets mit Augenmaß erklommen.<br />
Mit Spezialisten-Ensembles wie<br />
Hesperion XXI arbeitete er genauso<br />
zusammen, wie er magisch<br />
harmonische Dialoge mit<br />
Countertenor Andreas Scholl<br />
einging. Doch 2006 tauchte<br />
Karamazov dann plötzlich selbst<br />
in den Charts auf – mit Lautenliedern<br />
von John Dowland, die er<br />
mit Sting aufgenommen hatte.<br />
Aus der damals ersten Begegnung<br />
mit dem Popstar ist<br />
inzwischen eine Fre<strong>und</strong>schaft<br />
geworden. Weshalb Sting nun<br />
auch auf Karamazovs Album<br />
„The Lute is a Song“ mit einem<br />
Song dabei ist, auf dem die Laute<br />
zu einer Reise in verschiedene<br />
Epochen <strong>und</strong> Länder aufbricht.<br />
Mal sind es Solostücke<br />
vom italienischen Barockkomponisten<br />
Giovanni Zamboni <strong>und</strong><br />
vom kubanischen Zeitgenossen<br />
Leo Brouwer. Dann wieder verbündet<br />
sich Karamazov bei einer<br />
Händel-Arie mit Andreas Scholl,<br />
bei einem Purcell-Lamento mit<br />
der Sopranistin Renée Fleming<br />
oder bei einem Volkslied mit der<br />
mazedonischen Kultsängerin<br />
Kaliopi. „Es ist ein Privileg, dass<br />
die Musik mit uns spielt“, sagt<br />
Edin Karamazov – <strong>und</strong> lässt es<br />
unüberhörbar zu.<br />
Guido Fischer<br />
www.edinkaramazov.de<br />
Foto: Ewen Spencer / DG<br />
Spielen <strong>und</strong> gespielt werden:<br />
Edin Karamazov<br />
www.KlassikAkzente.de 23
eingehört<br />
Foto: Felix Broede / DG<br />
Cantable Art im Spielen<br />
Scheuer Chopin<br />
Zärtliche Melancholie:<br />
Maria JoÃo Pires<br />
Warum nicht der zweite Teil des „Wohltemperierten Klaviers“?<br />
Nachdem doch der erste ein so positives Echo gef<strong>und</strong>en hatte?<br />
„Weil ich mich noch nicht lang genug damit beschäftigt habe. Die<br />
Arbeit an den ‚Inventionen‘ begleitet mich dagegen schon seit<br />
Anfang der 90er Jahre.“ Till Fellner spricht ruhig <strong>und</strong> überlegt.<br />
Sein weicher Wiener Akzent ist am Telefon kaum mehr herauszuhören.<br />
„Alfred Brendel sagte mir damals, das Polyphone läge mir,<br />
das sollte ich intensivieren. Also bin ich den Kosmos der Bach’<br />
schen Mehrstimmigkeit von den überschaubaren Strukturen her<br />
angegangen.“ Von jenen Stücken also, mit denen der Klavierschüler<br />
schon als Kind traktiert wird. „Ja, auch ich habe früh<br />
damit angefangen“, gesteht Fellner. „Aber erst später entdeckte<br />
ich, was für w<strong>und</strong>erbare Musik das ist <strong>und</strong> welche Fülle an Charakteren<br />
in ihr steckt. Von tänzerischen Sätzen reicht das eigentlich<br />
bis zu Passionsmusik, vom strengen Kontrapunkt bis zu<br />
Stücken, die schon auf die Frühklassik vorausweisen.“ Tatsächlich<br />
charakterisiert Fellner mit scharfer Intelligenz. Er zieht prägnante<br />
Linien. Und überzeichnet doch nie. Wenn es einen gibt, der<br />
Bachs Forderung nach der „cantablen Art im Spielen“ erfüllt,<br />
dann ist es Fellner mit seinem hellen, warmen Klang. • GG<br />
Auch wenn das Jahr noch nicht einmal zur Hälfte vorbei<br />
ist: In Maria João Pires’ neuer Aufnahme mit Spätwerken<br />
von Frédéric Chopin haben wir sicherlich eine der bedeutendsten<br />
Klavierveröffentlichungen vor uns, die 2009 erscheinen<br />
werden. Beginnend mit Chopins dritter <strong>und</strong> letzter<br />
Klaviersonate op. 58 von 1844 entfaltet Pires auf zwei<br />
CDs ein Panorama der Spätwerke des genialen Polen. Die<br />
letzten beiden nicht posthum veröffentlichten Nocturnes<br />
op. 62 erinnern noch einmal an den fantastischen Erfolg,<br />
den Pires’ Gesamteinspielung der Nocturnes Mitte der<br />
90er Jahre erzielte. Dazu gesellen sich späte Mazurken<br />
<strong>und</strong> Walzer, die Polonaise op. 61 sowie die Sonate für<br />
Violoncello <strong>und</strong> Klavier op. 65. Am Ende steht die Mazurka<br />
op. 68 Nr. 4, Chopins letztes Werk, in dessen Klangwelt<br />
sein Sterben für immer Musik geworden ist. Welche Pianistenpersönlichkeit<br />
wäre heute besser geeignet, das Verdämmern<br />
Chopins, jene morbide, aber unendlich zärtliche<br />
Melancholie, die die Musik seiner späten Jahre prägt, zum<br />
Ausdruck zu bringen, als die scheue, sensible Portugiesin<br />
Maria João Pires, der virtuoses Auftrumpfen völlig fremd,<br />
für die Poesie des Ausdrucks aber alles ist? • HR<br />
www.mariajoaopires.de<br />
Das Polyphone liegt ihm:<br />
Till Fellner<br />
Foto: Ben Ealovega<br />
Chopin<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7483<br />
Maria João Pires,<br />
Klavier<br />
Pavel Gomziakov, Cello<br />
Veröffentlichung: 29. Mai<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Inventionen &<br />
Symphonien<br />
Französische Suite V<br />
ECM New Series<br />
CD 476 6355<br />
Till Fellner, Klavier<br />
24 www.KlassikAkzente.de
Gregorianik de luxe<br />
Chartstürmer:<br />
Chant<br />
Intime Geständnisse<br />
In seinem letzten Lebensjahrzehnt pochte Leoš Janáčeks<br />
Herz noch ein Mal heftig. Doch die angebetete Kamila<br />
Stösslová wollte nicht. Janáček ließ dennoch nicht locker<br />
– <strong>und</strong> komponierte mit seinen beiden Streichquartetten<br />
zwei liebesbekenntnisreiche Meisterwerke dieser Gattung.<br />
1923 war es der Tolstoi-Roman „Die Kreutzer-Sonate“, der<br />
den Tschechen zum 1. Quartett inspirierte. Fünf Jahre später,<br />
in Janáčeks Todesjahr, folgte das Quartett „Intime<br />
Briefe“. Seine Sehnsüchte spickte Janáček aber derart mit<br />
expressiv packenden Kontrasten <strong>und</strong> Intensitätsskalen,<br />
dass man dieser Kammermusik auch fernab der außermusikalischen<br />
Fakten erliegen muss. Und besonders,<br />
wenn das Emerson String Quartet nach seiner 25-jährigen<br />
Live-Erfahrung mit diesen Werken ihnen nun im Studio<br />
in die Seele fährt. Quasi als Scharnier zwischen den<br />
Quartetten fungieren „Drei Madrigale für Violine <strong>und</strong> Viola“<br />
vom Janáček-Landsmann <strong>und</strong> Wahl-New-Yorker Bohuslav<br />
Martinů. Zumal auch sie melosreiche Liebesoden sind –<br />
an die ferne Heimat. • RL<br />
www.emersonstringquartet.de<br />
„Chant – Music For Paradise“ – eine der erstaunlichsten Erfolgsgeschichten,<br />
die der Tonträgermarkt in den letzten Jahren verzeichnen<br />
konnte, geht in die nächste R<strong>und</strong>e: Die Aufnahme<br />
gregorianischer Choräle der Zisterziensermönche von Stift Heiligenkreuz<br />
bei Wien, die sich 2008 zum europäischen Chartstürmer<br />
entwickelte <strong>und</strong> in Österreich gar die meistverkaufte CD des<br />
Jahres war, erscheint jetzt in einer 2-CD-Deluxe-Edition. CD 1<br />
beinhaltet das Originalalbum mit Chorälen aus dem Mönchsalltag,<br />
dem Hymnus „In paradisum“ sowie dem gregorianischen<br />
Requiem. CD 2 präsentiert jene Gesänge, die die inzwischen<br />
weltbekannte Schola Cantorum des Zisterzienserstifts im Advent<br />
<strong>und</strong> zu Weihnachten anstimmt, zuzüglich dreier bisher unveröffentlichter<br />
österlicher Bonustracks. Musik, die übrigens jedermann<br />
selbst erleben kann, wenn sich ab 5 Uhr 15 allmorgendlich<br />
die Pforten der Klosterkirche öffnen. Ergänzt wird die Edition um<br />
sämtliche lateinischen Texte sowie zahlreiche Fotos, die die spirituelle<br />
Ausstrahlung der fast 900 Jahre alten Abtei im Wienerwald<br />
erahnen lassen. Um die Qualität dieser Bilder optimal wirken<br />
zu lassen, erscheint die Deluxe-Editionin einer Hardcoververpackung<br />
im DVD-Format. • HR<br />
www.music-for-paradise.de<br />
Foto: Jimmy Katz / DG<br />
Liebesbekenntnisse:<br />
Emerson String<br />
Quartet<br />
Chant:<br />
Music for Paradise<br />
UCJ<br />
Super Deluxe<br />
2 CDs 476 3302<br />
Mönche des<br />
Zisterzienserstifts<br />
Heiligenkreuz<br />
Leoš Janáček<br />
Bohuslav Martinů<br />
Intimate Letters<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 8093<br />
Emerson String Quartet<br />
www.KlassikAkzente.de 25
eingehört<br />
Versprechen eingelöst<br />
Schnell, effektvoll, brillant. Vassilis Tsabropoulos kann das alles.<br />
Mühelos sogar. Schließlich hat er bei keinen Geringeren als<br />
Tatjana Nikolajewa <strong>und</strong> Rudolf Serkin seine Solistenausbildung<br />
absolviert. Und noch heute spielt er die Schlachtrösser des<br />
romantischen Repertoires im Konzert. Doch eigentlich geht es<br />
ihm um etwas Anderes: um feinste Hell-Dunkel-Werte, um expressive<br />
Nuancen <strong>und</strong> klangliche Konsistenzen. Der Grieche<br />
horcht der Magie sparsamer Harmoniefolgen nach, sucht nach<br />
Schönheit im Inneren des Tons. „Manchmal ist es sehr leicht,<br />
viele Noten zu spielen. Aber für mich gilt das Lebensprinzip, dass<br />
weniger mehr ist. Einfachheit ist das Schwierigste überhaupt“,<br />
sagt der 43-Jährige. Über Jahre hinweg hat er sich mit dem<br />
Erbe der byzantinischen Musik Griechenlands beschäftigt, das<br />
zur Inspiration wurde für zwei international erfolgreiche Aufnahmen<br />
mit der deutschen Cellistin Anja Lechner. Jetzt, bei<br />
„The Promise“, verlässt sich Tsabropoulos ganz auf die eigenen<br />
Einfälle. Zehn der elf Miniaturen des Albums stammen aus seiner<br />
Feder. Und klingen doch wie locker improvisiert. Vielleicht<br />
liegt genau darin das Versprechen an den Hörer: einen Raum der<br />
stillen Konzentration zu öffnen, in dem jeder den eigenen Weg<br />
finden darf. • GG<br />
Eigene Einfälle:<br />
Vassilis Tsabropoulos<br />
Vassilis Tsabropoulos<br />
The Promise<br />
ECM<br />
CD 177 3377<br />
Foto: Peter Neusser / ECM<br />
Vassilis Tsabropoulos,<br />
Klavier<br />
Foto: Suzie Maeder / Decca<br />
André Previn –<br />
A Celebration<br />
Deutsche Grammophon<br />
6 CDs 477 8114<br />
Macht, was er will:<br />
Sir André Previn<br />
Renée Fleming, Sopran<br />
Anne-Sophie Mutter,<br />
Violine<br />
Sir André Previn,<br />
Klavier u.a.<br />
In 80 Jahren um die Welt<br />
Was soll man zu Sir André Previn sagen, das nicht schon<br />
vor h<strong>und</strong>erten von Wiederholungen eine Phrase geworden<br />
ist? Erlaubt sei auf jeden Fall „Herzlichen Glückwunsch!“,<br />
denn das (weltweit vielleicht einzige echte)<br />
Allro<strong>und</strong>talent ist am 6. April 80 Jahre alt geworden. Das<br />
Geschenk – noch einen Heiermann ins Phrasenschwein! –<br />
bekommen aber wir, denn Previn hat die Plattenschränke<br />
bei Decca <strong>und</strong> Deutsche Grammophon geplündert <strong>und</strong><br />
aus dem eigenen reichhaltigen Œuvre seine persönlichen<br />
Lieblingsaufnahmen ausgesucht. Auf sechs CDs erleben<br />
wir so den Komponisten, Pianisten, Dirigenten <strong>und</strong> Kommentator<br />
Previn, der sich nie auf eine Tätigkeit festlegen<br />
wollte – <strong>und</strong> auf die Frage nach dieser Umtriebigkeit gern<br />
antwortet, wieso, er mache doch immer das Gleiche,<br />
nämlich das, was er wolle. Und er sei noch lange nicht<br />
bereit „für die Plakette auf der Rückenlehne einer Parkbank“.<br />
Noch nicht einmal drauf sitzen scheint er zu wollen,<br />
denn kaum sind die Geburtstagskerzen ausgepustet,<br />
stürzt er sich schon in auf die nächste Welttournee<br />
– im Juni unterstützt ihn Anne-Sophie Mutter dabei: am<br />
14. Juni in Leipzig, am 16. Juni in Essen <strong>und</strong> am 17. Juni<br />
in Ludwigsburg. • MW<br />
www.andreprevin.de<br />
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Fragmente <strong>und</strong><br />
Verwirrungen<br />
Die Einspielungen des Ensembles Il Giardino Armonico sind Edelblüten<br />
des Barock-Musizierens. Unter der Leitung von Giovanni<br />
Antonini liegt nun die zweite Aufnahme der engagierten Mailänder<br />
Musiker für das zu Decca gehörende Label L’Oiseau-Lyre vor:<br />
„Il pianto di Maria – The Virgin’s Lament“. Gastsolistin ist die in<br />
Buenos Aires aufgewachsene Mezzosopranistin Bernarda Fink,<br />
deren geheimnisvoll sphärische Stimme wie für den Barock geschaffen<br />
ist. Die zentralen Werke der Aufnahme sind zwei Vokalkompositionen:<br />
„Il pianto di Maria“ aus der Feder des venezianischen<br />
Komponisten Giovanni Ferrandini (bis 1990 wurde das<br />
großartige Stück fälschlicherweise Händel zugeschrieben) <strong>und</strong><br />
„Pianto della Madonna sopra il lamento d’Arianna“ von Claudio<br />
Monteverdi. Dieses Lamento von hypnotischer Innigkeit ist das<br />
einzige Fragment, das von Monteverdis Oper „Arianna“ erhalten<br />
ist. Die CD bietet eine Weltersteinspielung: die Arie „Sento gìa<br />
mancar la vita“ von Francesco Conti. Das vergessene Barock-<br />
Instrument Chalumeau, aus dem die Klarinette hervorging, unterstreicht<br />
in dem Stück mit berührenden Klage-Kantilenen die<br />
Tragik in dieser komplexen Vertonung eines Martyriums. • JPL<br />
Edelblütenzüchter:<br />
Giovanni Antonini<br />
Foto: David Ellis / Decca<br />
Foto: Decca<br />
Urvater der modernen Gitarre:<br />
AndrÉs Segovia<br />
Orpheus der Gitarre<br />
Andrés Segovia nannte sich einmal seinen eigenen Lehrer<br />
<strong>und</strong> Schüler. Schließlich musste er sich nahezu alleine<br />
jene Meisterschaft beibringen, mit der er die klassische<br />
Gitarre aus ihrem Dornröschenschlaf wachküssen sollte.<br />
Seit dem ersten Recital um 1909, bei dem er gerade mal<br />
16 Jahre alt war, wurde er so fortan als Urvater des modernen<br />
Gitarrenspiels gefeiert. Zumal der Spanier gleich noch<br />
beim Repertoire Maßstäbe setzte, indem er nicht nur Lauten-,<br />
Cembalo- <strong>und</strong> Klavierstücke aus fünf Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
bearbeitete. Auch prominente Zeitgenossen wie Manuel<br />
de Falla konnte Segovia stets für seinen Sechssaiter begeistern.<br />
Segovias musikalisch vielseitige Sprache, seine<br />
warme, tonliche Fülle <strong>und</strong> Tiefe dokumentiert jetzt die<br />
6-CD-Box „The American Decca Recordings“, die sechs<br />
Studio-Alben aus den 1940er <strong>und</strong> 1950er Jahren <strong>und</strong> im<br />
Originaldesign bündelt. Und ob es nun eine Bach-Gavotte,<br />
ein Schubert-Menuett oder ein Prélude von Manuel Ponce<br />
ist – die natürliche schöne Stimme von Segovias Gitarre<br />
ist einfach zeitlos. • GF<br />
The Virgin’s Lament<br />
L’Oiseau-Lyre<br />
CD 478 1466<br />
Bernarda Fink,<br />
Mezzosopran<br />
Il Giardino Armonico<br />
Leitung:<br />
Giovanni Antonini<br />
The American<br />
Decca Recordings 1<br />
Deutsche Grammophon<br />
6 CDs 477 8133<br />
Andrés Segovia, Gitarre<br />
Diverse Orchester <strong>und</strong><br />
Dirigenten<br />
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Alle Veröffentlichungen auf einen Blick<br />
Joseph Haydn<br />
7 Londoner Symphonien<br />
Deutsche Grammophon 4 CDs 477 8117<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Dirigent: Claudio Abbado<br />
Joseph Haydn<br />
Sämtliche Streichquartette<br />
Decca 22 CDs 478 1267<br />
Aeolian String Quartet<br />
Joseph Haydn<br />
27 Streichquartette<br />
Deutsche Grammophon 10 CDs 477 8116<br />
Amadeus Quartett<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Händel Gold<br />
Decca 2 CDs 480 1968<br />
Bartoli • Fleming, Sopran • Scholl, Countertenor<br />
• Domingo • Villazón, Tenor u.a.<br />
The Virgin’s Lament<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 1466<br />
Bernada Fink, Mezzosopran • Il Giardino<br />
Armonico • Leitung: Giovanni Antonini<br />
Chant: Music for Paradise<br />
UCJ<br />
Super Deluxe CD 476 3302<br />
Mönche d. Zisterzienserstifts Heiligenkreuz<br />
Georg Friedrich Händel Alcina<br />
Deutsche Grammophon 3 CDs 477 7374<br />
Diverse Solisten • l Complesso Barocco<br />
Dirigent: <strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong><br />
Georg Friedrich Händel Ezio<br />
Deutsche Grammophon 3 CDs 477 8073<br />
Diverse Solisten • l Complesso Barocco<br />
Dirigent: <strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong><br />
Georg Friedrich Händel<br />
Orgelkonzerte op. 4<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 1465<br />
Accademia Bizantina<br />
Dirigent: Ottavio Dantone<br />
ECM/ECM New Series<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Inventionen & Symphonien<br />
Französische Suite V<br />
ECM New Series CD 476 6355<br />
Till Fellner, Klavier<br />
Holliger • Schumann Romancendres<br />
ECM New Series CD 476 3225<br />
Christoph Richter, Violoncello<br />
Dénes Várjon, Klavier • RSO des SWR<br />
Dirigent: Heinz Holliger<br />
VÖ: 8. Mai<br />
Arvo Pärt In principio<br />
ECM New Series CD 476 6990<br />
Tallin Chamber Orchestra • Estonian<br />
Philharmonic Chamber Choir u.a.<br />
Dirigent: Tõnu Kaljuste<br />
Alfred Schnittke • Alexander Raskatow<br />
Symphonie No. 9 • Nunc dimittis<br />
ECM New Series CD 476 6994<br />
Dirigent: Dennis Russell Davies<br />
Vassilis Tsabropoulos<br />
The Promise<br />
ECM CD 177 3377<br />
Vassilis Tsabropoulos, Klavier<br />
Alfred Zimmerlin<br />
Streichquartette 1+2 • Euridice singt<br />
ECM New Series CD 476 3261<br />
Carmina Quartett • Aequatuor<br />
Aria Quartett<br />
VÖ: 8. Mai<br />
Einzelveröffentlichungen<br />
Leoš Janáček • Bohuslav Martinů<br />
Intimate Letters<br />
Deutsche Grammophon CD 477 8093<br />
Emerson String Quartet<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Concertos<br />
Decca CD 478 0650<br />
Julia Fischer, Violine<br />
Academy of St Martin in the Fields<br />
Summertime –<br />
The Ultimate Arias Collection<br />
Decca CD 478 1500<br />
Fleming • Sutherland, Sopran • Watson<br />
Carreras • Pavarotti, Tenor u.a.<br />
Mozart • Schubert • Beethoven • Wagner<br />
Sehnsucht<br />
Decca CD 478 1963 • CD + DVD 478 1964<br />
Jonas Kaufmann, Tenor<br />
Dirigent: Claudio Abbado VÖ: 22. Mai<br />
Johannes Brahms<br />
Sämtliche Werke<br />
Deutsche Grammophon 46 CDs 477 8183<br />
Dirigenten: Herbert von Karajan<br />
Claudio Abbado u.a.<br />
The Lute is a Song<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 1077<br />
Edin Karamazov, Laute/E-Gitarre • Renée<br />
Fleming, Sopran • Andreas Scholl,<br />
Countertenor • Kaliopi • Sting, Gesang<br />
Vivaldi<br />
Archiv Produktion CD 477 8096<br />
Magdalena Kožená, Mezzosopran<br />
Venice Baroque Orchestra<br />
Dirigent: Andrea <strong>Marc</strong>on VÖ: 19. Juni<br />
Joseph Haydn<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Klavierwerke (Vol. 1)<br />
Accord CD 476 9154<br />
Claire-Marie Le Guay, Klavier<br />
Joseph Haydn<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Haydn-Mozart Klavierwerke (Vol. 2)<br />
Accord CD 442 9217<br />
Claire-Marie Le Guay, Klavier<br />
Joseph Haydn<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Haydn-Mozart Klavierwerke (Vol. 3)<br />
Accord CD 480 1704<br />
Claire-Marie Le Guay, Klavier<br />
Georg Friedrich Händel<br />
The Masterworks<br />
Decca 30 CDs 478 1190<br />
Dirigenten: Marriner • McCreesh<br />
Pinnock Minkowski u.a.<br />
Vincenzo Bellini<br />
I Capuleti e i Montecchi<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 8031<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong>, Sopran • <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>,<br />
Mezzosopran • Dirigent: Fabio Luisi<br />
Eloquence<br />
Sondereditionen<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Große Orchesterwerke <strong>und</strong> Konzerte<br />
Decca 6 CDs 480 1862<br />
Dirigent: Sir Neville Marriner u.a.<br />
Joseph Haydn<br />
Die großen Oratorien & Messen<br />
Decca 10 CDs 480 1898<br />
Dirigenten: Marriner • Preston<br />
Franz Liszt<br />
12 Etudes d'exécution transcendante<br />
Deutsche Grammophon CD 477 8362<br />
Alice Sara Ott, Klavier<br />
Bach<br />
Archiv Produktion CD 477 7467<br />
Anne Sofie von Otter, Mezzosopran<br />
Concerto Copenhagen<br />
Dirigent: Lars Ulrik Mortensen VÖ: 15. Mai<br />
Chopin<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7483<br />
Maria João Pires, Klavier<br />
Pavel Gomziakov, Cello VÖ: 29. Mai<br />
André Previn – A Celebration<br />
Deutsche Grammophon 6 CDs 477 8114<br />
Anne-Sophie Mutter, Violine<br />
Vladimir Ashkenazy, Klavier u.a.<br />
Kein schöner Land –<br />
Deutsche Volkslieder<br />
Deutsche Grammophon 8 CDs 480 1997<br />
Hermann Prey, Bariton<br />
VÖ: 5. Juni<br />
Franz Schubert<br />
Die Schubert-Trilogie<br />
Deutsche Grammophon 3 CDs 480 1991<br />
Hermann Prey, Bariton<br />
VÖ: 5. Juni<br />
Svjatoslav Richter Pianist of the Century<br />
Deutsche Grammophon 9 CDs 477 8122<br />
Svjatoslav Richter, Klavier • Warsaw<br />
National Philharmonic Orchestra u.a.<br />
Dirigenten: Sanderling • Karajan<br />
The American Decca Recordings 1<br />
Deutsche Grammophon 6 CDs 477 8133<br />
Andrés Segovia, Gitarre<br />
Diverse Orchester <strong>und</strong> Dirigenten<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Arien<br />
Deutsche Grammophon CD 477 8179<br />
Rolando Villazón, Tenor • Gabrieli Players<br />
Dirigent: Paul McCreesh<br />
Chopin • Scriabin • Liszt • Ligeti<br />
Sonaten <strong>und</strong> Etüden<br />
Deutsche Grammophon CD 477 8140<br />
Yuja Wang, Klavier<br />
VÖ: 12. Mai<br />
Eloquence Junior-Klassik<br />
Eine kleine Wassermusik<br />
Deutsche Grammophon CD 480 1995<br />
Argerich • Kissin, Klavier<br />
Berliner Philharmoniker u.a.<br />
Dirigenten: Karajan • Sinopoli u.a.<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Sein Leben – seine Musik<br />
Adès CD 480 1750<br />
Für Kinder erzählt von Karlheinz Böhm<br />
Piccolo, Sax & Co • The Young Person’s<br />
Guide to the Orchestra<br />
Deutsche Grammophon CD 480 1491<br />
London Symphony Orchestra<br />
Dirigenten: Popp • Maazel<br />
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von April bis August 2009<br />
Eloquence<br />
Felix Mendelssohn<br />
Die Symphonien<br />
Deutsche Grammophon 3 CDs 480 1792<br />
Dirigent: Claudio Abbado<br />
Joseph Haydn<br />
Violinkonzerte<br />
Decca CD 480 1752<br />
Salvatore Accardo, Violine<br />
English Chamber Orchestra<br />
Frühling, Sommer, Herbst & Winter<br />
Volkstümliche Lieder <strong>und</strong> Chöre<br />
Deutsche Grammophon CD 480 1990<br />
Mathis • Janowitz, Sopran • W<strong>und</strong>erlich,<br />
Tenor • Regensburger Domspatzen u.a.<br />
Weiße Nächte – Bilder aus Russland<br />
Decca CD 480 1847<br />
Kirov Orchestra St. Petersburg u.a.<br />
Dirigent: Valery Gergiev<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Diabelli-Variationen op. 120<br />
MPS CD 480 1835<br />
Friedrich Gulda, Klavier<br />
Brahms • Liszt • Mendelssohn • Widor u.a.<br />
Romantische Orgelmusik<br />
Decca CD 480 1881<br />
Peter Hurford, Orgel<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Requiem d-Moll KV 626<br />
Grabmusik KV 42<br />
Decca CD 480 1753<br />
Dirigent: Sir Neville Marriner<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Blockflötensonaten<br />
Decca CD 480 1861<br />
Michala Petri, Blockflöte u.a.<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Der Messias (dt. GA)<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 480 1889<br />
Münchener Bach-Chor & -Orchester<br />
Dirigent: Karl Richter<br />
Felix Mendelssohn<br />
Elias (dt. GA)<br />
Decca 2 CDs 480 1756<br />
Ameling, Sopran • Schreier, Tenor<br />
Adam, Bass • Dirigent: Sawallisch<br />
Blu-ray<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Semele<br />
Decca Blu-ray 074 3326<br />
Cecilia Bartoli, Mezzosopran • Orchestra la<br />
Scintilla • Dirigent: William Christie<br />
Giuseppe Verdi<br />
La traviata<br />
Deutsche Grammophon Blu-ray 073 4525<br />
<strong>Netrebko</strong>, Sopran • Villazón, Tenor • Wiener<br />
Philharmoniker • Dirigent: Carlo Rizzi<br />
Gaetano Donizetti<br />
Don Pasquale<br />
Decca Blu-ray 074 3328<br />
Juan Diego Flórez, Tenor<br />
Dirigent: Nello Santi<br />
Gioacchino Rossini La cenerentola<br />
Decca Blu-ray 074 3333<br />
Joyce DiDonato, Mezzosopran<br />
Juan Diego Flórez, Tenor<br />
Dirigent: Patrick Summers<br />
Giuseppe Verdi<br />
La traviata<br />
Decca Blu-ray 074 3327<br />
Renée Fleming, Sopran • Rolando Villazón,<br />
Tenor • Dirigent: James Conlon<br />
Audior<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Rekonstruierte Konzerte<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2022<br />
Berliner Barock Solisten<br />
Joseph Haydn<br />
Symphonien<br />
Archiv Produktion CD 480 2020<br />
Orchestra of the Age of Enlightenment<br />
Dirigent: Frans Brüggen<br />
Virtuose Blockflötenkonzerte<br />
Archiv Produktion CD 480 2019<br />
Gudrun Heyens u.a., Blockflöte<br />
Musica Antiqua Köln<br />
Dirigent: Reinhard Goebel<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Oster-Oratorium<br />
Himmelfahrt-Oratorium<br />
Decca CD 480 2132<br />
Dirigent: Gustav Leonhardt<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Orgelkonzerte<br />
Archiv Produktion CD 480 2021<br />
Simon Preston, Orgel • The English<br />
Concert • Dirigent: Trevor Pinnock<br />
Classical Choice<br />
Veröffentlichung: 1. Mai<br />
Spanische Nächte –<br />
Heiße Rhythmen <strong>und</strong> feurige Tänze<br />
Bolero • España • Fandango u.a.<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2173<br />
Los Romeros • Narciso Yepes u.a.<br />
Felix Mendelssohn<br />
Violinkonzert e-Moll op. 64<br />
Konzert für Violine <strong>und</strong> Klavier d-Moll<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2174<br />
Kremer, Violine • Argerich, Klavier u.a.<br />
Joseph Haydn<br />
Symphonien: Nr. 94 „Paukenschlag“<br />
Nr. 96 „Miracle“ • Nr. 100 „Militär“<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2181<br />
Dirigent: Herbert von Karajan<br />
Cello-Träume<br />
Leise flehen meine Lieder • Der Schwan<br />
Liebesleid • Träumerei u.a.<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2182<br />
Mischa Maisky, Cello<br />
Bach • Händel • Haydn • Mozart u.a.<br />
Zauber der Panflöte<br />
Decca CD 531 7770<br />
Ulrich Herkenhoff, Panflöte<br />
Gheorghe Zamfir, Panflöte<br />
Treulich geführt –<br />
Festliche Hochzeitsmusik<br />
Hochzeitsmarsch • Brautchor<br />
Tafelmusik • Blumenwalzer u.a.<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2175<br />
Smetana • Dvořák<br />
Die Moldau • Böhmische Suite<br />
Slawische Tänze u.a.<br />
Decca CD 480 2176<br />
Dirigent: Antal Doráti<br />
Mozart • Spohr • Weber<br />
Klarinettenkonzerte<br />
Decca CD 480 2183<br />
Ernst Ottensamer, Bass-Klarinette<br />
Dirigent: Sir Colin Davis<br />
Aufgewacht • Fröhlich den Tag beginnen<br />
Heitere Musik von Mozart • Haydn<br />
Grieg • Smetana • Strauss u.a.<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2177<br />
Bizet • Grieg • Mendelssohn • Mozart<br />
Offenbach • Vivaldi u.a.<br />
Sommerträume –<br />
für lange Tage <strong>und</strong> laue Nächte<br />
Deutsche Grammophon CD 480 2179<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Semele<br />
Decca DVD 074 3323<br />
Cecilia Bartoli, Mezzosopran • Orchestra la<br />
Scintilla • Dirigent: William Christie<br />
Benjamin Britten<br />
Owen Wingrave<br />
Decca DVD 074 3330<br />
English Chamber Orchestra<br />
Dirigent: Benjamin Britten<br />
John Gay • Benjamin Britten<br />
The Beggar’s Opera<br />
Decca DVD 074 3329<br />
English Chamber Orchestra<br />
Dirigent: Meredith Davies<br />
DVD<br />
Beethoven • Mussorgsky<br />
Live from Salzburg<br />
Deutsche Grammophon DVD 073 4515<br />
Martha Argerich, Klavier<br />
Dirigent: Gustavo Dudamel<br />
Gioacchino Rossini La cenerentola<br />
Decca DVD 074 3305<br />
Joyce DiDonato, Mezzosopran<br />
Juan Diego Flórez, Tenor<br />
Dirigent: Patrick Summers<br />
Richard Wagner<br />
Siegfried<br />
Decca DVD 074 3269<br />
Royal Danish Opera<br />
Dirigent: Michael Schønwandt<br />
Richard Wagner<br />
Die Walküre<br />
Decca DVD 074 3266<br />
Royal Danish Opera<br />
Dirigent: Michael Schønwandt<br />
Richard Wagner<br />
Götterdämmerung<br />
Decca DVD 074 3272<br />
Royal Danish Opera<br />
Dirigent: Michael Schønwandt<br />
Richard Wagner<br />
Das Rheingold<br />
Decca DVD 074 3265<br />
Royal Danish Opera<br />
Dirigent: Michael Schønwandt<br />
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Service<br />
Claudio Abbado<br />
22.–24.05. Berlin, Philharmonie<br />
12./14./15./21./22.08.<br />
Luzern (CH), KKZ<br />
(mit Yuja Wang)<br />
Pierre-Laurent Aimard<br />
24.04. Bonn, Beethovenhalle<br />
26.04. Baden-Baden, Festspielhaus<br />
26.05. Duisburg, Gebläsehalle<br />
(Klavier-Festival Ruhr)<br />
04.–06.06. Berlin, Philharmonie<br />
(mit Pierre Boulez)<br />
10.06. Wien (A), Konzerthaus<br />
02./06.07. Graz (A)<br />
Pierre Boulez<br />
22.04. Berlin, Konzerthaus<br />
27./30.04. Wien (A), Musikverein<br />
04.–06.06. Berlin, Philharmonie<br />
(mit P.-L. Aimard)<br />
12.06. Wien (A), Konzerthaus<br />
13./14.06. Wien (A), Musikverein<br />
Goran Bregovic<br />
09.05. Potsdam, Nikolaisaal<br />
03.07. Hamburg, Stadtpark<br />
04.07. Mainz, Zeltfestival Mainz<br />
05.07. Duisburg, Traumzeit Festival<br />
06.07. Freiburg, Zeltmusikfestival<br />
07.07. Berlin, Citadel Music Festival<br />
Measha Brueggergosman<br />
24.04. Salzburg (A), Mozarteum<br />
24.05. Berlin, Tacheles<br />
19.06. Grafenegg (A), Wolkenturm<br />
29.06. <strong>und</strong> 01./03./05./07.07.<br />
Graz (A), Helmut-List-Halle<br />
Giuliano Carmignola<br />
31.05. Baden-Baden, Festspielhaus<br />
24.06. Bad Kissingen (mit Venice<br />
Baroque Orchestra)<br />
<strong>Alan</strong> <strong>Curtis</strong><br />
04.06. Leipzig, Gewandhaus<br />
17./18./20.06.<br />
München,<br />
Philharmonie im Gasteig<br />
26.06. Baden-Baden, Festspielhaus<br />
28.06. Rostock, Halle 207<br />
04.07. Neubrandenburg,<br />
Konzertkirche<br />
05.07. Stolpe bei Anklam,<br />
Scheune des Gutshauses<br />
11.07. München,<br />
Klassik am Odeonsplatz<br />
12.07. Ingolstadt<br />
18./20.07. Gstaad (CH), Gstaad Festival<br />
Hilary Hahn<br />
23./25./26.04.<br />
Wien (A), Musikverein<br />
03.05. Frankfurt/M., Alte Oper<br />
04.05. München,<br />
Philharmonie im Gasteig<br />
19.05. Luzern (CH), KKZ<br />
Daniel Harding<br />
07.–09.06. Dresden, Semperoper<br />
10.06. Köln, Philharmonie<br />
10.07. Wiesbaden<br />
11.07. Ingolstadt, Audi Forum<br />
12.07. Ludwigsburg,<br />
Forum am Schlosspark<br />
13.07. Festspiele Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
12.08. Salzburg (A), Haus für Mozart<br />
The Hilliard Ensemble<br />
27.04. Kreuztal, Ev. Kirche Hilchenbach<br />
(mit Jan Garbarek)<br />
08.05. Detmold, Aula der Hochschule<br />
12.05. Detmold, Konzerthaus<br />
28.05. Bonn, Beethovenhalle<br />
Daniel Hope<br />
05.05. Kronberg, Academy<br />
Mischa Maisky<br />
27.04. Kronberg, Stadthalle<br />
13. – 15.05. München,<br />
Philharmonie im Gasteig<br />
22.05. Zürich (CH), Tonhalle<br />
17.06. Heilbronn, KuK Harmonie<br />
27.06. Luzern (CH), KKZ<br />
Andrea <strong>Marc</strong>on<br />
14.05. Schwetzingen<br />
16.05. Potsdam<br />
06.06. Baden-Baden, Festspielhaus<br />
11./13./14./15.06.<br />
Halle<br />
27.07. Köthen (mit dem Venice<br />
Baroque Orchestra)<br />
31.07. Ansbach (mit dem Venice<br />
Baroque Orchestra)<br />
01.08. Ansbach<br />
02.08. Ansbach (mit dem Venice<br />
Baroque Orchestra)<br />
Paul McCreesh<br />
30.04. Berlin, Philharmonie<br />
(mit Gabrieli Players <strong>und</strong><br />
Rolando Villazón)<br />
08.05. Hamburg, Laeiszhalle<br />
(mit Gabrieli Players <strong>und</strong><br />
Rolando Villazón)<br />
28.05. München, Herkulessaal<br />
02.08. Salzburg (A),<br />
Großes Festspielhaus<br />
Anne-Sophie Mutter<br />
14.05. Baden-Baden, Festspielhaus<br />
16.05. Wien (A), Musikverein<br />
21.05. Berlin, Philharmonie<br />
23.05. Hamburg, Laeiszhalle<br />
25.05. Köln, Philharmonie<br />
26.05. Düsseldorf, Tonhalle<br />
30./31.05. Dresden, Kulturpalast<br />
14.06. Leipzig, Gewandhaus<br />
22.05. Wolfsburg, Theater Wolfsburg 08./09.05. Ravensburg, Konzerthaus<br />
(mit Sir André Previn)<br />
28.05. Wiesbaden,<br />
21.05. Detmold<br />
16.06. Essen, Philharmonie<br />
Hessisches Staatstheater<br />
01.06. Neuhardenberg<br />
(mit Sir André Previn)<br />
31.05. Göttingen<br />
07.06. Mainz<br />
17.06. Ludwigsburg, Forum<br />
02.06. Dresden, Frauenkirche<br />
05.07. Ludwigsburg<br />
(mit Sir André Previn)<br />
04.06. Villach (A), Congress Center 07.07. Bad Kissingen<br />
18.07. Lübeck, MuK<br />
Ildebrando d’Arcangelo<br />
12.07. Ulrichshusen,<br />
19.07. Kiel, Schloss<br />
Festspielscheune<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong><br />
22.04. <strong>und</strong> 18./22./25.05.<br />
25.07. Gstaad (CH)<br />
22./26./29.04.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
Janine Jansen<br />
Zürich (CH), Opernhaus<br />
02./04./09./13./15.06.<br />
Wien (A), Theater an der Wien 28.04. München<br />
04./07./11.05.<br />
Plácido Domingo<br />
04.05. Rosenheim<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
05.05. Ludwigsburg<br />
16.05. Braunschweig,<br />
08.07. Baden-Baden,<br />
06.05. Bremen<br />
Volkswagenhalle<br />
Rennplatz Iffezheim<br />
08.05. Freiburg<br />
24./28./31.05.<br />
Gustavo Dudamel<br />
09.05. Friedrichshafen<br />
München, Nationaltheater<br />
23.05. Dresden, Semperoper<br />
10.05. Mannheim<br />
10.07. München, Königsplatz<br />
24.05. Dortm<strong>und</strong>, Konzerthaus<br />
19.06. Grafenegg (A)<br />
18./21./24./27.07.<br />
21.–23.06. Köln, Philharmonie<br />
24.06. Berlin<br />
Baden-Baden, Festspielhaus<br />
Emerson String Quartet<br />
28.06. Bad Kissingen<br />
12.08. Mannheim, Rosengarten<br />
27.–29.05. Schwetzingen, Schloss<br />
30.05. Dresden, Palais Großer Garten<br />
Julia Fischer<br />
10./12.07. Weilburg<br />
Juan Diego Flórez<br />
22.04. Wien (A)<br />
<strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong><br />
17.05. Mainz, Dom<br />
(mit Rolando Villazón)<br />
20./24./27./30.05.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
(mit Rolando Villazón)<br />
07./10./14.06.<br />
Baden-Baden, Festspielhaus<br />
(mit Rolando Villazón)<br />
12.06. St. Margarethen (A), Römersteinbruch<br />
Opernfestspiele<br />
Il Giardino Armonico<br />
28.05. Hamburg<br />
29.05. Dortm<strong>und</strong><br />
Hélène Grimaud<br />
17.05. Duisburg, Mercator-Halle<br />
02.07. Zürich (CH), Tonhalle<br />
Jonas Kaufmann<br />
26.04. Wien (A), Staatsoper<br />
04.05. Wien (A), Konzerthaus<br />
09./12.05. Wien (A), Staatsoper<br />
16./21.05. Berlin, Deutsche Oper<br />
23.05. Berlin, Brandenburger Tor<br />
09./12./15.06.<br />
München, Nationaltheater<br />
05./08./12./15./19.07.<br />
München, Nationaltheater<br />
22.07. Regensburg<br />
26.07. München<br />
Magdalena Kožená<br />
11.06. Rödinghausen<br />
12.08. Johannisberg, Schloss<br />
14.08. Salzburg (A), Haus für Mozart<br />
Lang Lang<br />
30.04. Basel (CH), Stadt-Casino<br />
19.06. Grafenegg (A), Schloss<br />
10.07. Essen, Philharmonie<br />
Anja Lechner<br />
René Pape<br />
18./22./25.05.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
03.06. Dresden, Schauspielhaus<br />
18./19.06. Leipzig, Gewandhaus<br />
27.06. Berlin, Staatsoper<br />
30.06. Frankfurt/M., Oper<br />
Patricia Petibon<br />
24./27./29.04.<br />
Wien (A), Theater an der Wien<br />
02.05. Wien (A), Theater an der Wien<br />
05.05. Basel (CH), Martinskirche<br />
06.05. Zürich (CH), Tonhalle<br />
09.05. Luzern (CH), KKZ<br />
10.05. München,<br />
Philharmonie im Gasteig<br />
30.07. Salzburg (A), Haus für Mozart<br />
03./07./11./13./15.08.<br />
Salzburg (A), Haus für Mozart<br />
Maria João Pires<br />
03.06. Stuttgart<br />
05.06. Zürich (CH)<br />
22.05. Dortm<strong>und</strong>, Konzerthaus<br />
22.05. München, Akademie der<br />
07.06. Bern (CH)<br />
01.06. Dresden, Theaterplatz<br />
Bildenden Künste<br />
12.06. Schwetzingen<br />
21.06. Köln<br />
Live-Termine<br />
Maurizio Pollini<br />
08.06. Wien (A), Konzerthaus<br />
Sir André Previn<br />
11./12.06. Leipzig, Gewandhaus<br />
14.06. Leipzig, Gewandhaus<br />
(mit Anne-Sophie Mutter)<br />
16.06. Essen, Philharmonie<br />
(mit Anne-Sophie Mutter)<br />
17.06. Ludwigsburg,<br />
Forum am Schlosspark<br />
(mit Anne-Sophie Mutter)<br />
Thomas Quasthoff<br />
16.05. Detmold,<br />
Hochschule für Musik<br />
24.05. Berlin, Konzerthaus<br />
31.05. Eisenstadt (A),<br />
Schloss Esterházy<br />
01.06. Eisenstadt (A),<br />
Schloss Esterházy<br />
04.06. Graz (A), Stefaniensaal<br />
20.06. Schwarzenberg (A),<br />
Angelika-Kauffmann-Saal<br />
12.07. Zürich (CH), Opernhaus<br />
Vadim Repin<br />
16.05. Frankfurt/M., Alte Oper<br />
17.05. Köln, Philharmonie<br />
27.06. Luzern, KKZ<br />
(mit Mischa Maisky)<br />
Rosam<strong>und</strong>e Quartett<br />
22.05. München, Akademie der<br />
Bildenden Künste<br />
András Schiff<br />
14.05. Bonn, Beethovenhaus<br />
15.05. Bremen, Die Glocke<br />
17.05. Detmold, Aula der Hochschule<br />
19.05. München, Herkulessaal<br />
26.05. Schwetzingen<br />
03./05.06. Köln, Philharmonie<br />
07.06. Schwetzingen<br />
30.06. Dortm<strong>und</strong><br />
Bryn Terfel<br />
14./17./21.05.<br />
München, Nationaltheater<br />
Trio Mediaevel<br />
14.05. Leipzig, A Cappella<br />
Festival<br />
10.07. Petersberg,<br />
MDR Musiksommer<br />
Erkki-Sven Tüür<br />
18./19.06. Frankfurt/M., Alte Oper<br />
Rolando Villazón<br />
30.04. Berlin, Philharmonie<br />
(mit Gabrieli Players <strong>und</strong><br />
Paul McCreesh)<br />
08.05. Hamburg, Laeiszhalle<br />
(mit Gabrieli Players <strong>und</strong><br />
Paul McCreesh)<br />
17.05. Mainz, Dom<br />
(mit <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>)<br />
20./24./27./30.05.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
(mit <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>)<br />
07./10./14.06.<br />
Baden-Baden, Festspielhaus<br />
(mit <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>)<br />
04./07.07. München, Nationaltheater<br />
02.08. Salzburg (A),<br />
Großes Festspielhaus<br />
(mit Gabrieli Players <strong>und</strong><br />
Paul McCreesh)<br />
Yuja Wang<br />
22./23.04. Zürich (CH), Tonhalle<br />
11.05. München, Herkulessaal<br />
20.06. Münnerstadt,<br />
Kloster Maria Bildhausen<br />
12./14./15.08.<br />
Luzern (CH), KKZ<br />
(mit Claudio Abbado)<br />
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Die<br />
-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />
Chant: Music for Paradise<br />
Decca CD 476 6774<br />
Mönche des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz<br />
Mendelssohn<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD + DVD 477 8001 Digipak / 477 8148<br />
Anne-Sophie Mutter, Violine<br />
Sir André Previn, Klavier<br />
Dirigent: Kurt Masur<br />
im März<br />
Vorschau<br />
Foto: Uli Weber / Decca<br />
Bel Canto<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7460<br />
<strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>, Mezzosopran<br />
Filarmonica del Teatro Comunale di Bologna<br />
Dirigent: Roberto Abbado<br />
Neujahrskonzert 2009<br />
Decca CD 478 1133<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Dirigent: Daniel Barenboim<br />
Souvenirs<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7638<br />
Limited Edition CD + DVD 477 7451<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong>, Sopran • Prague Philharmonia<br />
Dirigent: Emmanuel Villaume<br />
Vincenzo Bellini<br />
I Capuleti e i Montecchi<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 8031<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Netrebko</strong>, Sopran • <strong>Elīna</strong> <strong>Garanča</strong>, Mezzosopran<br />
Joseph Calleja, Tenor • Wiener Singakademie<br />
Wiener Symphoniker • Dirigent: Fabio Luisi<br />
Frédéric Chopin<br />
Klavierkonzerte 1 & 2<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7449<br />
Deluxe Edition 477 7982<br />
Lang Lang, Klavier • Wiener Philharmoniker<br />
Dirigent: Zubin Mehta<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Concertos<br />
Decca CD 478 0650<br />
Julia Fischer, Violine<br />
Academy of St Martin in the Fields<br />
Coup mit Antonini:<br />
Cecilia Bartoli<br />
Titel<br />
Cecilia Bartoli: Zwei Jahre sind um – Zeit für einen neuen<br />
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Magazin<br />
Jonas Kaufmann: Von der großen zur kleinen Form –<br />
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Daniel Hope: Neues vom vierfachen Echo-Preisträger –<br />
Barock is beautiful!<br />
Der kleine Hörsaal: In der siebten Folge der Serie erklärt<br />
Pierre-Laurent Aimard das Klavier<br />
Der musikalische Fragebogen: ausgefüllt von Chinas neuer<br />
Klavierentdeckung Yuja Wang<br />
Die nächste Ausgabe erscheint Anfang August 2009.<br />
Vivaldi • <strong>Marc</strong>ello • Lotti • Platti • Albinoni<br />
In Venedig<br />
Decca CD 478 1024 • CD + DVD 478 0459<br />
Albrecht Mayer, Oboe<br />
Claudio Monteverdi<br />
Teatro d’amore<br />
Virgin Classics CD 236 1402<br />
Christina Pluhar, Laute<br />
L’Arpeggiata<br />
Leitung: Christina Pluhar<br />
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Foto: Mathias Bothor / DG