1| 2010 Lanzarote: Vögel auf Lava - Biologie
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Schwarzkopf- und Sturmmöwen, die<br />
im Frühjahr voller Leben ist, sollte<br />
man zu dieser Zeit <strong>auf</strong> Schilfbrüter<br />
wie Zwergdommeln, Rohrschwirle<br />
und Drosselrohrsänger achten. Der<br />
Frühjahrs- und Herbstzug der Seeschwalben<br />
(Weißbart-Seeschwalben<br />
regelmäßig) und vor allem Limikolen<br />
(regelmäßig 15 Limikolenarten, sofern<br />
der Wasserstand nicht zu hoch<br />
ist) ist herausragend. Zehntausende<br />
von Enten mausern, rasten und überwintern<br />
im Rheindelta. Sing- und<br />
Zwergschwäne kommen aus Brandenburg<br />
an den milden Bodensee,<br />
um hier die kalte Jahreszeit zu verbringen.<br />
Große Brachvögel überwintern<br />
im Rheindelta mit bis zu 600<br />
Individuen; einer der größten mitteleuropäischen<br />
Winterschlafplätze im<br />
Binnenland. Regelmäßig verschn<strong>auf</strong>en<br />
auch nordamerikanische, asiatische<br />
und südeuropäische Irrgäste<br />
im Rheindelta. Pfingsten ist für Seltenheiten<br />
der beste Zeitraum.<br />
» Beobachtungsmöglichkeiten<br />
Die B 202 führt von Bregenz nach<br />
Höchst, das an der Grenze zur<br />
Schweiz liegt und verbindet die Beobachtungsgebiete<br />
miteinander.<br />
Die Schleienlöcher erreicht man,<br />
wenn man direkt östlich der Brücke<br />
über den Neuen Rhein von der B 202<br />
nach rechts abbiegt. Man folgt deer<br />
dammparallelen Straße zirka 1,1 km<br />
und erreicht den Parkplatz (1) bei<br />
der Gaststätte „Fischerheim“. Vom<br />
Parkplatz geht man <strong>auf</strong> den Damm.<br />
Rechterhand liegt das Schleienloch<br />
mit ausgedehnten Schilffeldern, die<br />
im Mai hervorragende Möglichkeiten<br />
zur Beobachtung von Zwergdommeln,<br />
Rohrschwirlen und Drosselrohrsängern<br />
bieten. In der großen<br />
Lachmöwenkolonie brüten viele Haubentaucher<br />
und lassen sich ins Nest<br />
schauen. Die Lagune kann umrundet<br />
werden. Auf dem Hauptdamm in<br />
den See hinausgehend, erreicht man<br />
Schlickflächen (2). Diese sind in den<br />
letzten Jahren immer interessanter<br />
geworden. Leider muss man zu den<br />
spannendsten Flächen bis zu 4 km<br />
<strong>auf</strong> den Bodensee hinausgehen.<br />
Nicht fehlen sollte ein Besuch des<br />
Sanddeltas (4). Es ist meist die erste<br />
Anl<strong>auf</strong>stelle für die Beobachtung von<br />
Seltenheiten. Das Sanddelta erreicht<br />
man, indem man nicht vor, sondern<br />
Die Lagune mit Flussseeschwalbenflößen und Möweninseln<br />
lädt zum Staunen ein. Foto: C. Wagner. 18.5.2007.<br />
nach der Brücke über den Neuen Rhein<br />
nach Norden abbiegt und 1,6 km bis<br />
zu einer Schranke nach Norden fährt.<br />
Auch hier geht man <strong>auf</strong> dem Damm<br />
weiter. In der Lagune, die man nach<br />
einiger Zeit linkerhand erreicht, befindet<br />
sich die große Flussseeschwalben-<br />
und Lachmöwenkolonie. In dem<br />
Schilfflächen der Lagune kommt die<br />
Zwergdommel vor. Für die besten Limikolen-<br />
und Möwenplätze muss man<br />
den Rheindamm (5) bis zum Ende folgen.<br />
Hin- und Rückweg summieren<br />
sich so zu einem sehr ausgedehnten<br />
Spaziergang von rund 7 km. Bei (3),<br />
am Yachthafen vorbei, hat man einen<br />
guten Überblick über die Fussacher<br />
Bucht – Seeschwalben lassen sich von<br />
hier recht gut beobachten.<br />
Der Rohrspitz ist Ausgangspunkt<br />
für eine Exkursion in die Riedwiesen.<br />
Die kleine Straße zum Rohrspitz<br />
zweigt in Höchst von der B 202 ab.<br />
Die Zufahrt ist ausgeschildert. Parken<br />
kann man im Bereich des Seerestaurants<br />
„Glashaus“ (6) und des Campingplatzes<br />
„Salzmann Rohrspitz“.<br />
Direkt am Restaurant (7) entsteht<br />
bei niedrigem Wasserstand eine interessante<br />
Sandinsel, die unter anderem<br />
Limikolen Rastmöglichkeiten<br />
bietet. Im Winterhalbjahr schwimmen<br />
hier auch Sing- und einzelne<br />
Zwergschwäne. Wenn man <strong>auf</strong> dem<br />
Damm nach rechts (Osten) geht, umrundet<br />
man am Campingplatz vorbei<br />
die Fussacher Bucht (8). Rechterhand<br />
liegen dann die Riedwiesen. Auf dem<br />
Rückweg führt ein Abstecher kurz vor<br />
dem großen Pumpwerk nach rechts<br />
in die Wiesen. Dort brüten Braunund<br />
Schwarzkehlchen (9). Der Weg<br />
<strong>auf</strong> den Rohrspitz (10) ist vor allem<br />
im Frühjahr lohnend.<br />
» Weitere Beobachtungs- und<br />
Freizeitmöglichkeiten<br />
Wer am Bodensee Urlaub macht,<br />
findet um den Bodensee herum weitere<br />
lohnende Beobachtungsgebiete.<br />
Im Uhrzeigersinn sind dies:<br />
Die blauen Blüten der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica)<br />
überziehen ab Mitte Mai die Riedwiesen.<br />
Foto: C. Wanger. Wetterwinkel, 11.5.2009.<br />
Der Falke 57, <strong>2010</strong> 7